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Below the Line: Ökologie im Depot

Die Serie geht weiter: Unbekannte Fonds, die auch Profis überzeugen. FundResearch spricht mit Alexander Mozer, Fondsmanager bei ÖkoWorld.

Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist inzwischen nicht nur Bestandteil in der öffentlichen Debatte, auch als Investitionsthema rückt es in den Mittelpunkt. Die Fondsboutique ÖkoWorld hat sich die „Ökologisierung der Wirtschaft“ auf die Fahne geschrieben. Im September 2012 legte sie den ÖkoWorld Growing Markets 2.0 (ISIN: LU0800346016) auf. Fondsmanager Alexander Mozer investiert in Schwellenländer-Aktien von Unternehmen, die sich der Nachhaltigkeit verschreiben. Und das durchaus erfolgreich: Seit Auflegung des Fonds steht ein Plus von knapp 30 Prozent. 2014 erreichte Mozer eine Wertentwicklung von 17,4 Prozent.

Mit FundResearch spricht Mozer über die Strategie des Fonds, seine Vorstellungen von Nachhaltigkeit, weshalb er manche Unternehmen aus seinem Anlageuniversum streicht und die Vorteile der Schwellenländer.

Ökoworld Growing Markets 2.0: Der Fonds läuft seiner Peergroup davon

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

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FundResearch: Herr Mozer, ÖkoWorld ist für nachhaltiges Investieren bekannt. Wie definieren Sie „Nachhaltigkeit“?

Alexander Mozer: Wir definieren Nachhaltigkeit als Ökonomie unter nachprüfbarer Berücksichtigung der drei Säulen Ethik, Soziales und Ökologie. Für unser Geschäftsmodell Investmentfonds bedeutet das, die Investitionsziele von unabhängigen Experten auf ethischen Anspruch, Sozialverträglichkeit und ökologische Kriterien zu prüfen.

FundResearch: Und für Sie persönlich?

Alexander Mozer: Für mich privat geht es um bewusstes Leben und Konsumieren. Z (Other OTC: ZHLD - Nachrichten) .B. bei der Wahl meines Stromanbieters, der Lebensmittel, die meine Familie und ich zu uns nehmen, der Textlilien, die ich trage, unserem Umgang mit Wasser. Auch nutze ich gerne öffentliche Verkehrsmittel um von A nach B zu kommen und fahre viel mit dem Rad, wobei ich auf das Autofahren nicht verzichten kann und will. Zusammenfassend würde ich sagen, dass ich im Konsumverhalten maßvoll agiere und achtsam unterwegs bin. Niemals würde ich für meine Kinder Kleidung bei Anbietern einkaufen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen fertigen lassen oder unser Fleisch und Obst im Billig-Discounter besorgen. Denn für mich geht es bei Nachhaltigkeit neben Umweltschutz und sozialem Denken auch um Qualitätsbewusstsein. Ein frisches Bio-Huhn ist nicht nur dreimal so teuer wie ein Discounter- Tiefkühl-Huhn. Es schmeckt auch zehnmal besser.

FundResearch: Inwiefern wird dieser Ansatz in der Strategie des ÖkoWorld Growing Markets 2.0 deutlich?

Alexander Mozer: Der ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 steht für Investments in ausgewählte Unternehmen in den Emerging Markets, die vorher von dem unternehmenseigenen Nachhaltigkeits-Research auf ethischen Anspruch, Sozialverträglichkeit und ökologische Kriterien geprüft wurden. Wir setzen mit den wachsenden Ländern auf die Generation 2.0 und bezeichnen diese als Growing Markets, nicht als Emerging Markets. Unsere neue Strategie ist es, auf der Basis der positiven Rahmendaten besondere Investitionschancen zu identifizieren und diese in einem zukunftsorientierten Fonds zu bündeln. Aus unserer Sicht sind die Gewinner der zweiten Wachstumswelle 2.0 hauptsächlich bei den Unternehmen zu finden, die den Fokus auf die Binnenkonjunktur gerichtet haben. Darüber hinaus erachten wir lösungsorientierte Unternehmen aus vielversprechenden Wachstumsbranchen als besonders attraktiv.

FundResearch: Nach welchen Kriterien wählen Sie die Aktien aus?

Alexander Mozer: Wir investieren vorwiegend in den Themenbereichen Bildung, regenerative Energie und Wasserwirtschaft, nachhaltige Finanzdienstleistungen, Gesundheit, Information und Kommunikation, nachhaltiger Konsum und Freizeit, Stadtentwicklung und Infrastruktur, technische Entwicklung, Mobilität und Wohnen. Ganz nach der Strategie: Sich auf den Weg (Other OTC: WEGZY - Nachrichten) machen, reale Chancen nutzen und Teil der Lösung sein.

FundResearch: Welche Ausschlusskriterien gibt es?

Alexander Mozer: Unternehmen aus dem Umfeld Atomkraft, Erdöl, Chlorchemie, offene Gentechnik, Militär bleiben strikt ausgeschlossen. Ein weiteres festes Ausschlusskriterium sind Diskriminierung und Raubbau an der Natur.

FundResearch: Was macht die Emerging Markets in Bezug auch Nachhaltigkeit für Sie attraktiv?

Alexander Mozer: Vor nahezu drei Jahren begrüßten Botschafter der UN stellvertretend in Asien und der Türkei unseren siebenmilliardsten Erdenbürger. In diesen Regionen wächst die Population. Im Gegensatz hierzu begegnet uns in den westlichen Industrienationen eine zunehmende Vergreisung. Ironischerweise wurden 2012 in Japan zum ersten Mal mehr Windeln an Erwachsene verkauft als an Kleinkinder. Mit einem Blick auf das nachhaltige Investieren ist die Gesundheitsbranche einer der „Profiteure“ dieser Entwicklung. Einer der Treiber in den Schwellenländern ist also das Wachstum der Mittelschicht. Alleine in China werden dieser aktuell rund 270 Mio. Menschen zugeordnet. Bis zum Jahr 2023 sollen es rund 50 Prozent der Bevölkerung sein. Für Indien wird erwartet, dass die Mittelschicht in den nächsten Jahrzehnten mehr Köpfe zählen wird als die Gesamtbevölkerung in Europa. Dies führt natürlich in logischer Konsequenz zu einer bedeutenden Verschiebung der Bedürfnisstruktur und schafft interessante Investmentgelegenheiten.

FundResearch: Das heißt, Sie setzen ausschließlich auf das Bevölkerungswachstum?

Alexander Mozer: Nein, in den Emerging Markets findet man weit mehr als nur Bevölkerungswachstum. Auch das verfügbare Einkommen nimmt in vielen Ländern sukzessive zu. Erstmalig gehören mehr Menschen der Mittelschicht an als der armen Schicht. Dies wiederum führt zu einer Veränderung der Bedürfnisstruktur. Wünsche wie etwa eine eigene Wohnung mit fließendem Wasser und Strom, lesen lernen, Fliesen anstatt Lehmboden, ein Online-Anschluss, ein neues Hüftgelenk, ein Kindergarten und die Schule um die Ecke werden laut. Ganz zu schweigen von Einrichtungen des öffentlichen Lebens, wie Krankenhäuser und ein öffentliches Transportsystem. Das sind alles Zukunftsthemen, die auch ethisch-ökologische Kriterien beinhalten. „Education is the most powerful weapon which you can use to change the world“, sagte Nelson Mandela.

FundResearch: Was unterscheidet den Fonds von anderen Schwellenländer-Produkten?

Alexander Mozer: Im Anlageuniversum findet man jede Menge Gesellschaften, die stark wachsen, günstig bewertet sind und ein funktionierendes Geschäftsmodell haben. Was für die zukünftige Wertentwicklung von besonderer Bedeutung ist, ist, dass viele der Aktien noch unbekannt und unentdeckt sind. Auch der indische Kindergarten-Betreiber Tree House Education gehört dazu und ist eine verlässliche Säule. Starke Wachstumsraten, konjunkturelle Unabhängigkeit und die günstige Bewertung der Aktie überzeugen. Nach einer relativ langen Seitwärtsphase wurde das Unternehmen auch von anderen Investoren entdeckt. Der Geduld folgte ein Plus von über 120 Prozent. In den letzten Monaten wurde immer wieder die Frage nach dem sich abschwächenden Wachstum in China diskutiert. Die damit einhergehende Schwankungsintensität der Aktienmärkte hatte nahezu keinen Einfluss auf die Wertentwicklung der sich in einer „Sonderkonjunktur“ befindlichen Titel der aufstrebenden Mittelschicht. Unternehmen wie Sihuan Pharma (Gesundheit), China Singyes Solar (Erneuerbare Energien) oder Zhuzhou CSR Times Electric (Mobilität) konnten neue Allzeithochs generieren und den Anlegern Freude bereiten.

FundResearch: Das Volumen des Fonds ist mit rund 45 Millionen Euro trotz starker Performance noch relativ gering. Warum ist es so schwierig, Anleger vom Thema „Nachhaltigkeit“ zu überzeugen?

Alexander Mozer: Dafür, dass der Fonds mit dem Auflagedatum 17. September 2012 erst gut zwei Jahre am Markt ist, sind wir sehr zufrieden mit dem Volumen, das sich angesammelt hat. Wir sehen kontinuierlich Mittelzuflüsse in unser Produkt.

FundResearch: Wie sieht die Team (NYSE: TISI - Nachrichten) -Struktur im Fondsmanagement aus?

Alexander Mozer: Grundsätzlich managen wir alle Fonds im Teamansatz. Aber natürlich haben wir die Leads für verschiedene Fonds intern im Team aufgeteilt. Den Hut für den Growing Markets 2.0 habe ich auf. Der Mann auf dem Beifahrersitz ist Tobias Geyer, mit dem ich schon seit vielen Jahren erfolgreich in den Emerging Markets investiere.

FundResearch: Welche Kosten kommen auf Anleger zu?

Alexander Mozer: Der Ausgabeaufschlag beträgt maximal fünf Prozent, die Verwaltungsvergütung 1,76 Prozent.

FundResearch: Der US-Dollar ist stark, die Rohstoffpreise befinden sich im freien Fall. Mit welchen Gefühlen schauen Sie in Bezug auf die Schwellenländer in dieses Jahr?

Alexander Mozer: Ethisch-ökologische Anlagen in den aufstrebenden Volkswirtschaften eignen sich für zukunftsorientierte Anleger, die in einen Wachstumstrend investieren möchten, der die weltweite Entwicklung der kommenden Jahre maßgeblich prägen wird. Im Investmentgeschäft ist der Blick nach vorn ja immer auch mit dem Blick in den Rückspiegel verbunden, um gegenüber dem Anleger Vertrauen aufzubauen. Für das Jahr 2015 sehen wir alle Investmenttrends intakt.

Lesen Sie die weiteren "Below the Line"-Beiträge hier.

(PD)