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Angeschlagene Weltbörsen: Am Vorabend des großen Crashs?

Es zeigt sich wieder diese Zeit des Jahres: Mit dem Anbruch des Septembers, des traditionell schlechtesten Börsenmonats, geht die Angst an den Märkten um, zumal sich die Gemengelage wieder zuspitzt.

Banger Blick auf die Märkte an der Wall Street (Foto: REUTERS/Brendan McDermid)
Banger Blick auf die Märkte an der Wall Street (Foto: REUTERS/Brendan McDermid) (Brendan McDermid / reuters)

Die Unkenrufe kamen nicht zu Unrecht. „Glückwunsch, wir erleben gerade eine durchschnittliche Bärenmarktrallye“, twitterte der legendäre Hedgefondsmanager Michael J. Burry, dem im Hollywood-Hit „The Big Short“ ein filmisches Denkmal gesetzt wurde, Mitte August voller Ironie.

Vorausgegangen war ein sechswöchiger Höhenflug an den Aktienmärkten, der durchaus beachtliche zweistellige Kurszuwächse hervorbrachte, dem aber kollektiv misstraut wurde. Aus heutiger Sicht wird klar: zu Recht. In den vergangenen drei Wochen ist das Pendel an den Weltbörsen wieder mit Wucht in die andere Richtung ausgeschlagen. „Wir haben die Juni-Tiefs noch nicht getestet, aber es fühlt sich von der Marktstimmung so an, als wären wir schon wieder dort“, merkt auch Hedgefondsmanager James DePorre an.

Sommerrallye endet im August schon wieder

Tatsächlich haben die Leitindizes dies- und jenseits des Atlantiks den August nach einem starken Beginn wieder mit dicken Minuszeichen beendet. Sowohl Dow Jones als auch S&P 500 und Nasdaq gaben im vergangenen Monat um 4 Prozent nach, während der Dax gar 5 Prozent an Wert einbüßte.

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Und der September begann mit weiteren Kursverlusten Ende vergangener Woche unisono. Anleger gehen nun angeschlagen wie im ersten Halbjahr in den traditionell problematischsten Börsenmonat: September, in dem historisch die größten Verluste des Jahres verbucht wurden und in dem sich vor 14 Jahren mit der Lehman-Pleite einer der größten Crashs der Börsenhistorie ereignete.

Problemmonat September: Braut sich wieder etwas zusammen?

Wie 2008 hat man das Gefühl, dass in diesen Tagen etwas in der Luft liegt, so toxisch erscheint die Gemengelage aus weiterhin restriktiver US-Notenbankpolitik, anhaltend hoher Inflation und den immer größeren Problemen in Europa im Zuge des Ukrainekriegs. Allein die Meldung von Gazprom, dass der Gasdurchfluss durch die Pipeline Nordstream 1 wegen eines Öllecks nun auf unbestimmte Zeit unterbrochen sei, sorgte am Freitagabend für einen erneuten Schwächeanfall im Dax, aber auch an der Wall Street.

Vor dem nahenden Herbst droht ausgerechnet Deutschland, die langjährige Lokomotive der Eurozone, zum Problemfall der Weltwirtschaft zu werden. Drückt eine ausufernde Energiekrise die Bundesrepublik in eine tiefe Rezession, leidet die ganze EU – und die schwächelnde Leitwährung Euro – entsprechend mit.

Hedgefondsmanager Burry prophezeit den großen Crash

Unabhängig vom deutschen Dilemma sehen Marktexperten auch an der Wall Street dunkle Wolken. „Und ich werde gefragt „Wann kommt der Crash?“, twittert Michael J. Burry vor wenigen Tagen erneut voller Ironie nach dem Abverkauf im marktbreiten S&P 500.

Bereits im Mai hatte Burry mit Blick auf die größten Einbrüche der Börsengeschichte einen Crash im S&P 500 bis auf 1862 Punkte prognostiziert, der auf dem heutigen Niveau einem Abverkauf von weiteren 53 Prozent entsprechen würde. Der „große Crash“ laufe bereits an. „Der Winter kommt“, twitterte Burry in „Game of Thrones“-Metaphorik.

Kommt das „Platzen einer Superblase“?

In die gleiche Kerbe schlägt Investmentlegende Jeremy Grantham. Der Mitbegründer des Vermögensverwalters GMO spricht vom „Platzen einer Superblase“, nach der die Übertreibungen der vergangenen Jahre entsprechend hart korrigiert würden. Graham sieht Parallelen zu anderen großen Blasenbildungen in der Börsenhistorie – wie der Großen Depression nach dem Börsencrash von 1929 oder dem Platzen der Internetblase 2000 –, die jeweils zu mehrjährigen Bärenmärkten führten.

Entsprechend positioniert scheinen auch die Marktteilnehmer an der Wall Street: Ende vergangener Woche betrug das Verhältnis von Long- oder Short-Positionen beim S&P 500 enorme 94 zu 6 Prozent für fallende Kurse. Entweder liegt die Mehrheit diesmal komplett richtig oder die aktuell extrem pessimistische Marktstimmung stellt einen Kontraindikator dar…