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Allianz investiert über eine Milliarde Euro in japanische Wohnungen

Der Versicherungsriese will mit dem Immobilien-Investment sein Portfolio trimmen. Denn längst geht es nicht mehr nur um Rendite, sondern auch um Klimaneutralität.

Der Bestand der Allianz Real Estate besteht nur zu einem kleinen Teil aus Wohnungen. Foto: dpa
Der Bestand der Allianz Real Estate besteht nur zu einem kleinen Teil aus Wohnungen. Foto: dpa

Nicht nur Privatanleger müssen sich sorgen, überhaupt noch Erträge für ihr Erspartes zu bekommen. Auch beim Branchenriesen Allianz ist das nicht anders, nur dass es dort natürlich um ganz andere Summen geht. Für ein Portfolio von rund 800 Milliarden Euro muss die Allianz nun lukrative Anlagen finden.

An diesem Freitag wurde offiziell, dass es für immerhin 1,1 Milliarden Euro einen neuen Verwendungszweck gibt. So viel zahlen die Münchener über ihre Tochter Allianz Real Estate für 4600 Wohnungen in insgesamt 82 Wohnblocks in Japan an den bisherigen Besitzer, den amerikanischen Finanzinvestor Blackstone. Die für deutsche Verhältnisse eher kleinen Apartments mit einer durchschnittlichen Größe von 35 Quadratmetern liegen weitgehend in den Großstädten Tokio, Osaka, Nagoya und Fukuoka.

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Bislang verwaltet die Allianz Real Estate einen Immobilienbestand von 67,1 Milliarden Euro, davon knapp zehn Milliarden Euro in Wohnungen. Dass nun auch hier deutlich stärker investiert werden soll, hängt vor allem mit der anhaltenden Niedrigzinspolitik der Zentralbanken zusammen, die gerade große Kapitalsammelstellen wie die Allianz zu einem generellen Umschwenken in ihrer Anlagepolitik zwingt.

Konzernchef Oliver Bäte hatte deren Kurs zwar in der Vergangenheit immer wieder scharf kritisiert und bekam dabei auch breite Unterstützung, beispielsweise durch den Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. Intern laufen bei Europas größtem Versicherer indes schon länger größere Prozesse der Umschichtung. Dabei heißt es: weg von Staatsanleihen und hin zu alternativen Investments in Immobilien, Energieparks, Infrastruktur oder Beteiligungen im Bereich Private Equity.

Verantwortlich dafür ist der Österreicher Günther Thallinger als Chief Investment Officer (CIO). Der 47-jährige Doktor der Mathematik ist seit Anfang 2017 im Vorstand und hat seither nicht nur die schwierige Aufgabe, eine lukrative Anlagestrategie für das riesige Portfolio zu schaffen. Bis ins Jahr 2050 soll das gesamte Anlagekapital der Allianz klimaneutral ausgerichtet sein.

Energie statt Immobilien

Wohnungen wie nun in Japan helfen dabei, diesem großen Ziel näherzukommen. Immobilien bilden in diesem Kontext jedoch nur einen kleinen Teil. Investiert hat die Allianz über ihre Tochter Capital Partners (ACP) bereits in knapp hundert Energieparks, in denen Energie über Wind, Sonne und Erdwärme generiert wird.

Jedoch werde es auch hier zunehmend schwieriger, attraktive Investments zu finden, hieß es zuletzt. Renditen zwischen sieben und neun Prozent, wie sie vor geraumer Zeit noch möglich waren, werden heute seltener. Vor allem, weil die Preissicherheit für den produzierten Strom heute durch den Wegfall staatlicher Garantien nicht mehr so gewährleistet ist.

Bei Infrastrukturobjekten wie Autobahnabschnitten oder Gas- und Wassernetzen sowie bei Beteiligungen an Unternehmen kann die Allianz indes weiter ihre Größenvorteile ausspielen. Können doch in diesen finanziellen Dimensionen, bei denen es häufig um einen dreistelligen Millionenbetrag oder mehr geht, nur noch eine begrenzte Zahl an Bietern mithalten, wie es in der Branche heißt.

Gleiches gilt für die finanzielle und juristische Prüfung eines solchen Deals, die sogenannte Due Diligence. Auch dieser aufwendige und kostspielige Prozess ist für kleinere Häuser nur im Rahmen von Konsortien möglich.