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Bis zu 24 Prozent mehr für Sommer-Urlaub zahlen: So stark sind die Preise in der Türkei, Mallorca & Co gestiegen

Voller Strand an der Playa de Palma auf Mallorca - Copyright: picture alliance / imageBROKER
Voller Strand an der Playa de Palma auf Mallorca - Copyright: picture alliance / imageBROKER

Nach zwei Jahren, in denen Reisen nur eingeschränkt möglich war, ist die Reiselust aktuell wohl besonders hoch. Schon deshalb wird der Urlaub diesen Sommer sehr teuer. Hinzu kommt die hohe Inflationsrate, die die Kosten für alles, vom Flug, über die Unterkunft bis zum Essengehen, verteuert. Somit liegt die Teuerungsrate für Urlaub noch deutlich über der gesamtwirtschaftlichen, wie ein Blick in die Daten einiger Vergleichsportale zeigt.

Während die offizielle Inflation aktuell bei rund acht Prozent liegt, verteuerten sich Unterkünfte und Flüge in Urlaubsregionen weit mehr. Genaue Inflationsraten hierfür lassen sich schwer ermitteln, denn sie hängen von zu vielen verschiedenen Faktoren, wie der Art des Urlaubs, der Verpflegung und sonstigem Konsum ab. Doch Stichproben zeigen, dass die Teuerungsrate für Pauschalreisen, Flüge und Unterkünfte, sowohl in typischen Urlaubsregionen als auch im Inland, oft doppelt so hoch liegt.

Türkei-Urlaub mehr als 13 Prozent teurer

So sind die drei beliebtesten Urlaubsdestinationen der Deutschen für Pauschalreisen, Side und Alanya in der Türkei, Hurghada und Safaga in Ägypten und Mallorca in den Sommermonaten Juni, Juli und August 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 13,7 Prozent teurer geworden. Dies geht aus den Daten des Buchungsportals check24 hervor, die auf Anfrage von Business Insider ausgewertet wurden.

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Ähnliche Teuerungsraten gab auch das Konkurrenzportal Holidaycheck auf Anfrage des ARD-Magazins Plusminus bekannt. Aus deren Zahlen geht hervor, dass beispielsweise der Sommer-Pauschalurlaub auf Gran Canaria 24 Prozent teurer war als im Vergleichsjahr 2019. Das griechische Ressort Kos wurde im Schnitt 19 Prozent teurer und Teneriffa 18 Prozent.

Preise für Pauschalreisen sind noch relativ langsam angestiegen

Da in den Jahren 2020 und 2021 kaum Tourismus möglich war, ist ein Vergleich mit den Preisen aus dem Jahr 2019 oft methodisch sinnvoller, um eine aussagekräftige Teuerungsrate zu ermitteln. Für Gran Canaria ergibt sich so über den Zeitraum von drei Jahren eine jährliche Teuerungsrate von acht Prozent. Die durchschnittliche, jährliche Inflation im selben Zeitraum lag dagegen nur bei rund vier Prozent (0,5 Prozent 2020, 3,1 Prozent 2021 und 8 Prozent 2022). Heißt: Die Urlaubs-Kosten auf Gran Canaria sind im Vergleichszeitraum doppelt so stark gestiegen wie die Inflation.

Dabei sind die Preise für Pauschalreisen noch relativ langsam angestiegen, im Vergleich zu denen für individuell gebuchte Unterkünfte. Denn die Plätze für Pauschalreisen sind von Reiseanbietern oft schon vor Monaten zu fixen Preisen eingekauft worden, als der starke Anstieg der Energiepreise im Zuge des Ukraine-Krieges noch nicht absehbar war.

Einer Analyse der Urlaubsplattform Holidu aus dem Januar 2022 zeigt beispielsweise, dass schon damals die Preise für Ferienunterkünfte in Spanien im Schnitt 32 Prozent höher waren als im Vergleichsjahr 2019. Auch Urlaub im Inland wurde deutlich teurer. Laut den Angaben von check24 haben sich Hotels in Deutschland um 16 Prozent und Ferienwohnungen um 12 Prozent verteuert – allerdings im Vergleich zum Sommer 2021. Somit lag die jährliche Inflationsrate für Unterkünfte im Inland nochmals deutlich über der für Unterkünfte in Spanen.

Die stark gestiegenen Flugkosten erklären sich nicht alleine aus den ebenfalls gestiegenen Energiekosten

Daten des Preisvergleichsportal Idealo, die ebenfalls vom Plusminus ausgewertet wurden, zeigen, dass die Preise für Flüge in populäre Urlaubsorte teilweise noch weit stärker gestiegen sind. Ein Ticket nach Alicante kostete im Mai gut 71 Prozent mehr als vor drei Jahren, Mallorca wurde im selben Zeitraum 61 Prozent teurer und die portugiesischen Algarve 41 Prozent.

Der Verband der deutschen Luftfahrtindustrie erklärt die Preissteigerungen mit den hohen Treibstoffpreisen. Doch darin liegt nicht die Hauptursache der gestiegenen Ticketpreise. Denn der Anteil der Treibstoff-Kosten an den Gesamtkosten eines Fluges liegt nur bei 30 bis 40 Prozent. Zudem sind Fernflüge zu Zielen in der Dominikanische Republik oder den USA, bei denen sich die gestiegenen Kosten für Kerosin noch stärker niederschlagen müssten, laut den Daten von Idealo sogar gesunken.

Die überzeugendere Erklärung für die stark gestiegenen Urlaubspreise liegt darin, dass viel Fluggesellschaften und Urlaubsanbieter nach zwei wirtschaftlich desaströsen Pandemie-Jahren endlich wieder Gewinne einfahren wollen. Gleichzeitig sind viele Urlauber dieses Jahr bereit für den Sommer-Urlaub tiefer in die Tasche zu greifen, nachdem sie in den letzten Jahren ihren Lieblingsurlaubsort nicht aufsuchen konnten.