Bis kurz vor Silvester noch Steuern sparen

Fortbildungen, Seminare, Arbeitsmittel wie Tablets, PCs oder Notebooks: Für viele Berufstätige kann es sich lohnen, Kosten für Seminare, die in 2018 stattfinden, noch in diesem Jahr zu bezahlen. Das lohne sich vor allem für diejenigen, die im kommenden Jahr mehr verdienen, erklärt Finanztest. Auch Teilrechnungen zu bezahlen, sei möglich. Denn dann müsse das Finanzamt den Betrag als Werbungskosten für das Jahr 2017 anerkennen – völlig egal, wann die Fortbildung stattfindet. Werden Arbeitsmittel wie etwa ein Tablet angeschafft, gilt eine Grenze. Bis zum Anschaffungspreis von 487,90 Euro erkennt das Finanzamt den vollen Preis an. Alle Beträge darüber muss der Steuerzahler monatsgenau über die Jahre abschreiben. Bei Notebooks und Computern über drei Jahre, bei einem Smartphone über fünf Jahre.

„Trotz Kritik kann ein Riester-Vertrag nach wie vor eine attraktive Altersvorsorge sein, da der Staat jedes Jahr zuzahlt“, so Finanztest. Wer jetzt einen Riester-Vertrag abschließt, bekommt 154 Euro Grundzulage im Jahr, ab 2018 175 Euro. Außerdem winken Zulagen für neue Sparer und solche mit Kindern. Vor allem auch Gutverdiener profitieren beim riestern von Steuervorteilen.
Selbstständigen, die nicht riestern können, empfehlen die Experten die Altersvorsorge per Rürup-Vertrag: „Gefördert werden 2017 maximal 23.362 Euro (46.724 Euro für Ehepaare). Davon lassen sich 84 Prozent der Beiträge – also 19.624 Euro(Ehepaare 39.248 Euro) als Sonderausgaben abziehen.“

Malerarbeiten, Fliesenleger, Waschmaschine reparieren – das Finanzamt erkennt pro Jahr bis zu 6.000 Euro für Lohn-, Fahrt- und Maschinenkosten an. Steuerzahler sollten prüfen, welche Ausgaben dafür in 2018 anstehen und ob es möglich ist, Ausgaben eventuell vorzuziehen, um den vollen Betrag in 2017 noch auszuschöpfen. Möglich sei es auch, anstehende Arbeiten für 2018 jetzt schon anzuzahlen.

Paare, die noch vor Jahresende heiraten, können für das ganze Jahr 2017 vom Splittingtarif profitieren. Das gelte auch dann, wenn die Trauung erst am letzten Tag des Jahres stattfindet. Vorteile haben die Paare, die unterschiedlich viel verdienen. Es gilt: Je größer die Differenz, desto höher die Ersparnis.

Finanztest rät die außergewöhnlichen Kosten zu bündeln. Dazu gehören etwa Kosten die durch Unwetterschäden entstanden sind und nicht von der Versicherung bezahlt wurden. Außerdem Kuren, Zahnersatz, Medikamente und Brillen. Für solche Ausgaben setzt das Finanzamt einen individuellen zumutbaren Eigenanteil fest, der sich nach dem Einkommen berechnet. Alle Kosten, die den Eigenanteil übersteigen, wirken sich steuermindernd aus.

Vermieter, die noch vor Jahresende ihre Immobilie modernisieren, sparen sofort Steuern. „Betragen die Modernisierungskosten mindestens 2.000 Euro, können Sie die Kosten sofort abziehen oder auf zwei bis fünf Jahre versteilen. Das Verteilen lohnt für Vermieter, die auch künftig mit einer hohen Steuerlast rechnen“, so Finanztest.

Wer Zinseinkünfte erwartet, sollte prüfen, ob die Freistellungsaufträge richtig verteilt sind, so Finanztest. Es gilt der Sparerpauschbetrag von 801 Euro. Wurde Geld bei unterschiedlichen Banken angelegt, ist darauf zu achten, dass der Pauschbetrag entsprechend aufgeteilt wird.

„Anleger mit Wertpapierdepots bei verschiedenen Banken können bis 15. Dezember bei ihrer Bank beantragen, dass sie realisierte Verluste aus Kapitalanlagen bescheinigt“, so Finanztest. So seien Steuerzahler in der Lage, die bescheinigten Verluste mit Gewinnen aus anderen Depots zu verrechnen und entsprechend Steuern zu sparen. Werde keine Bescheinigung für die Verluste beantragt, trage die Bank die Verluste automatisch für 2018 vor.
Den vollständigen Bericht von Finanztest zum Thema „Steuertipps zum Jahresende“ finden Sie hier (kostenpflichtig).