Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.161,01
    +243,73 (+1,36%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.006,85
    +67,84 (+1,37%)
     
  • Dow Jones 30

    38.239,66
    +153,86 (+0,40%)
     
  • Gold

    2.349,60
    +7,10 (+0,30%)
     
  • EUR/USD

    1,0699
    -0,0034 (-0,32%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.920,73
    +938,40 (+1,59%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.350,71
    -45,82 (-3,28%)
     
  • Öl (Brent)

    83,66
    +0,09 (+0,11%)
     
  • MDAX

    26.175,48
    +132,30 (+0,51%)
     
  • TecDAX

    3.322,49
    +55,73 (+1,71%)
     
  • SDAX

    14.256,34
    +260,57 (+1,86%)
     
  • Nikkei 225

    37.934,76
    +306,28 (+0,81%)
     
  • FTSE 100

    8.139,83
    +60,97 (+0,75%)
     
  • CAC 40

    8.088,24
    +71,59 (+0,89%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.927,90
    +316,14 (+2,03%)
     

Facebooks Siegeszug: Instagram, WhatsApp und Messenger als Königsmacher

Mark Zuckerberg hat unser aller Leben verändert. (Bild: dpa)
Mark Zuckerberg hat unser aller Leben verändert. (Bild: dpa)

Wer hätte das vor einem Jahrzehnt gedacht? Facebook bestimmt inzwischen fast vollständig unser digitales Leben. 1,6 Milliarden Nutzer zählt das weltgrößte soziale Netzwerk nach nur 12 Jahren bereits. Dank geschickter Zukäufe hat Gründer Mark Zuckerberg zudem die Weichen für die Zukunft gestellt – Instagram, WhatsApp und der Messenger werden immer wichtiger.

Mark Zuckerberg hatte einen Traum „Die Welt offener und vernetzter zu machen.“ So lautet Facebooks Mission seit Tag eins, die der Gründer auf fast jeder Pressekonferenz gebetsmühlenartig wiederholt.

Man kann sagen, dass Zuckerberg seine Mission übererfüllt hat. Bereits 1,6 Milliarden Menschen nutzen das mit Abstand beliebteste soziale Netzwerk der Welt bereits – doch der erst 32-jährige Facebook-Chef hat noch viel vor. Nicht weniger als 5 Milliarden Menschen sollen Facebook im Jahr 2030 nutzen – das wäre dann schon jeder zweite Erdenbürger.

WERBUNG

Größtes soziales Netzwerk Ergebnis von enttäuschter Liebe

Dabei besteht das soziale Netzwerk gerade mal 12 Jahre. Alles begann in Harvard im Winter 2003/4. Der Student Mark Zuckerberg wurde gerade von seiner Uni-Liebe verlassen und ärgerte sich. Der damals 19-Jährige programmierte eine Website nach dem Vorbild von „Hot or Not“: Zwei Fotos von Studenten/innen, ein Klick, wer besser aussieht – es kann nur eine(n) geben.

Voilá, fertig war der virtuelle Foto-Wettbewerb Facemash, den Zuckerberg mit Hilfe gehackter Profilbilder aus dem Jahrbuch von Harvard über Nacht launchte. Es war ein voller Erfolg, der ihm am nächsten Tag an der amerikanischen Elite-Uni einen Verweis einbrachte.  

Doch das Erfolgsprinzip hatte sich in Zuckerbergs Kopf eingenistet: Vernetzung war das Erfolgsprinzip im Internet. Wenige Monate später launchte der 19-Jährige TheFacebook.com, das auf dem Konzept der HarvardConnection.com der Winkelvoss-Brüder basierte, die sich um ihre Geschäftsidee betrogen fühlten und Zuckerberg mit einem jahrelangen Gerichtsprozess überzogen – doch der Erfolg von Facebook war nicht mehr aufzuhalten.

Erfolgreiche Monetarisierung durch Mobil-Boom

Fast eine Milliarde Menschen loggen sich heute täglich im weltgrößten sozialen Netzwerk ein – die meisten davon mobil. Der Weg zur Monetarisierung der boomenden Community dauerte Jahre. Zwar verzeichnete Facebook bereits 2005 Umsätze durch Online-Werbung in Millionen-Höhe, doch nachhaltig profitabel arbeitet das Netzwerk erst in diesem Jahrzehnt.

Der echte finanzielle Quantensprung gelang Zuckerberg 2012 mit der Einführung von mobiler Werbung. Heute machen Anzeigen auf Smartphones und Tablets mehr als 80 Prozent der Umsätze aus. Die Geschäfte boomen rasant: Allein im ersten Weihnachtsquartal konnte Facebook einen Erlöszuwachs von 52 Prozent auf 5,87 Milliarden Dollar vermelden – die Gewinne explodierten gar förmlich um 117 Prozent auf 1,52 Milliarden Dollar.

Im Gesamtjahr 2015 erlöste Facebook bereits 18 Milliarden Dollar und verdiente unterm Strich bereits 3,7 Milliarden Dollar. Lohn der rasanten Zuwächse: Die Aktie haussiert als gäbe es kein Morgen und stellte zuletzt immer neue Allzeithochs auf. Mehr als 300 Milliarden Dollar ist Facebook an der Wall Street bereits wert – nur noch ganze fünf Konzerne (Apple, Alphabet, Microsoft, Exxon Mobil und Berkshire Hathaway) sind aktuell wertvoller als das soziale Netzwerk. 

Instagram und WhatsApp als Königsmacher

Auf dem Weg an die absolute Börsenspitze setzt Mark Zuckerberg unterdessen auf mehr als das weiterhin zweistellig wachsende Netzwerk. Bereits kurz vor dem Börsengang 2012 griff Zuckerberg für viele überraschend nach der seinerzeit schon angesagten, aber wenig verbreiteten Foto-App Instagram.

Für die Summe von einer Milliarde Dollar (aus der am Ende wegen des seinerzeit fallenden Aktienkurses nur 715 Millionen Dollar werden sollten) übernahm Facebook ein Start-up mit gerade mal 13 Mitarbeitern, aber nicht einen Dollar Umsatz.

Citigroup hält Instagram für mindestens 35 Milliarden Dollar wert

Die Wette sollte sich auszahlen wie keine zweite in diesem Jahrzehnt: Bereits Ende 2014 kam die Citigroup zu dem Urteil, dass die boomende Foto-Community, in der sich inzwischen mehr als 400 Millionen Gleichgesinnte versammelt haben, mindestens 35 Milliarden Dollar wert sei – ein Jahr später dürften es kaum weniger sein.

Im Gegenteil: Im vergangenen September hat Mark Zuckerberg damit begonnen, das Wachstum zu monetarisieren. Während Facebook noch keine Angaben zur Geschäftsentwicklung von Instagram macht, prognostiziert die Schweizer Investmentbank Credit Suisse bereits für das abgelaufene Weihnachtsquartal Erlöse von 730 Millionen Dollar.

Im laufenden Jahr soll Instagram bereits Umsätze in Höhe von 3,2 Milliarden Dollar beisteuern, 2017 gar schon 5,3 Milliarden Dollar – ein enormer Betrag für eine App, die vor Jahresfrist noch 0 Dollar erlöst hat.

WhatsApp – die nächste Milliarden-Community

Auf Summen in diesen Dimensionen dürfte Konzernchef Zuckerberg bei seiner größten Akquisition indes noch länger warten. Für sage und schreibe 22 Milliarden Dollar übernahm Facebook vor genau zwei Jahren den beliebten Mobil-Messenger WhatsApp, der es seinerzeit auf 450 Millionen Nutzer brachte – heute sind es mehr als doppelt so viel.

Anfang Februar verkündete Unternehmensgründer Jan Koum den großen Meilenstein: Bereits eine Milliarde Menschen kommunizieren inzwischen über den beliebtesten Messenger der Welt, der sogar den eigenen Nachrichtendienst des Social Networks, den Facebook Messenger, nach Nutzern hinter sich gelassen hat.

Nur Werbung spielt Facebook bei WhatsApp noch keine aus – bislang verdiente das Social Network über eine Abo-Gebühr von 0,99 Dollar / Euro pro Jahr für neue Nutzer, bietet seine App jedoch seit einigen Wochen für jedermann kostenlos an. Geld verdienen soll WhatsApp in Zukunft laut Koum als Kommunikationsdienst von Drittanbietern (etwa Banken oder Fluglinien) zu Kunden.      

Startet Facebook bei seinem Messenger mit Werbung?   

Den klassischen Weg der Monetarisierung wird Mark Zuckerberg offenbar bei seiner dritten beliebten Mobil-App einschlagen – dem Facebook Messenger. Wie das Techportal Techcrunch gestern berichtete, deuten interne Dokumente bei Facebook auf den Start von Werbeanzeigen im Facebook Messenger im zweiten Quartal hin.  

Mark Zuckerberg hatte seine Nachrichtenzentrale aus dem Social Network 2011 als eigenständige Mobil-App ausgekoppelt, die inzwischen bereits 800 Millionen Nutzer zählt – entsprechend hoch ist das Werbepotenzial.

Facebook Messenger, WhatsApp, Instagram, das soziale Netzwerk selbst – von der nächsten Computing-Generation mit der Virtual Reality-Brille Oculus Rift noch ganz zu schweigen: Facebook scheint neben Alphabet so gut wie kein anderes Internet-Unternehmen für die kommenden Jahre und Jahrzehnte aufgestellt

Sehen Sie auch: Facebook (12) feiert – und soll Verantwortung übernehmen