Heizstrom – wechseln und sparen
Von zwei Millionen Heizstromkunden haben erst zwei Prozent ihren Stromanbieter gewechselt. Viele Nutzer von Nachtspeicherheizungen glauben nämlich immer noch, dass sie Ihren Anbieter nicht wechseln können, obwohl dies seit Jahren möglich ist. Bis 500 Euro Ersparnis sind drin. Die Verbraucherschützer haben eine Tarifübersicht erstellt und erklären, was Sie für einen Wechsel tun müssen.
„Ich bin kein wilder Hin- und Herwechsler“, sagt Hans-Ulrich Geismann gegenüber Stiftung Warentest. Doch er habe sich sehr darüber geärgert, dass er sich von der RWE jahrelang die Preise habe diktieren lassen müssen, deshalb habe er sofort nach Marktöffnung im Jahr 2010 den Anbieter gewechselt.
Geismann besitzt ein Einfamilienhaus, in dem eine Elektrospeicher-Fußbodenheizung installiert ist. Schon im ersten Jahr nach dem Wechsel zum neuen Versorger Evita sparte der Nordrhein-Westfale rund 500 Euro.
Für den Wechsel empfehlen die Experten folgende drei Schritte:
Schritt 1: Vorbereiten
Suchen Sie die jüngste Jahresabrechnung heraus. Die enthält alle wichtigen Daten, die für einen Wechsel nötig sind: HT-Verbrauch, NT-Verbrauch und die Zählernummer. Zudem sollten Sie wissen, wie lang die Kündigungszeit bei Ihrem aktuellen Anbieter ist. Sollten Sie die Abrechnung nicht zur Hand haben, können Sie die Informationen auch telefonisch bei Ihrem Anbieter erfragen.
Schritt 2: Günstigen Tarif finden
Laut der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen wird der Wechsel auch durch fehlende bundesweite Tarifübersichten erschwert. Deshalb hat Stiftung Warentest 1.600 Energieversorger zu ihren Tarifen für Nachtspeicherheizungen mit gemeinsamer Messung von Haushalts- und Heizstrom (Zweitzähler) befragt. „Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Rund 500 Euro kann unser Musterhaushalt in Gelsenkirchen pro Jahr sparen, wenn er von der Emscher Lippe Energie zur Evita wechselt. In Neuss sind es immerhin noch 436 Euro“, so die Verbraucherschützer.
Alle Ergebnisse kostenlos auf test.de abrufen
Das unter dieser Internetadresse hinterlegte pdf enthält auch eine Anbieterliste, mit deren Hilfe Sie selbst nach günstigen Tarifen suchen können, falls Sie Ihren Wohnort in den Tabellen nicht finden. Im Test seien oft die Anbieter „E wie einfach“, „Evita“ und „GGEW“ am günstigsten gewesen.
Beim Tarifvergleich sollten Kunden zudem nicht nur auf den Preis achten, sondern auch auf die Vertragsbedingungen, wie etwa die Kündigungsfrist, raten die Experten.
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Schritt 3: Vertrag abschließen
Um einen Vertrag abzuschließen, genügt ein Anruf beim neuen Anbieter. Alternativ können Sie per Brief, Fax und oft auch online einen Vertrag schließen. Der neue Anbieter kümmert sich dann um alle weiteren Formalitäten, wie die Kündigung des alten Vertrags.
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