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Arbeitsmarkt entwickelt sich „außerordentlich positiv“

Trotz der Coronakrise hat sich der Arbeitsmarkt in Deutschland zum Herbstanfang erholt. Das Auslaufen der Kurzarbeit führt bisher nicht zu starken Jobverlusten.

Trotz der Coronakrise hat sich der Arbeitsmarkt im Oktober positiv entwickelt. Foto: dpa
Trotz der Coronakrise hat sich der Arbeitsmarkt im Oktober positiv entwickelt. Foto: dpa

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, hat die jüngsten Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern begrüßt. Es handele sich um eine „angemessene Intervention“ und er sei froh, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder einig gewesen seien, sagte Scheele bei der Vorstellung der aktuellen Arbeitsmarktdaten in Nürnberg.

Der Arbeitsmarkt entwickele sich derzeit „außerordentlich positiv“, sagte Scheele. Und er glaube nicht, dass der beschlossene Teil-Lockdown daran etwas ändern werde. Auswirkungen seien vor allem in der Gastronomie und im Tourismus zu erwarten; mit den neuen Hilfsprogrammen würden diese aber „sachgerecht flankiert“.

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Dass die beschlossenen Einschränkungen für den November gelten sollen, sei aus Arbeitsmarktsicht zu begrüßen, weil es sich traditionell um einen eher umsatzschwachen Monat handele, sagte der BA-Chef. Er erwarte deshalb, dass man im Dezember an die positive Entwicklung auf dem Jobmarkt anknüpfen könne.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 87.000 auf 2,76 Millionen gesunken, wie die BA mitteilte. Das langsame Auslaufen der Kurzarbeit führe also nicht wie befürchtet zu starken Jobverlusten. „Wir sehen keinen Wechsel von Kurzarbeit in Arbeitslosigkeit“, betonte Scheele.

Nach wie vor zeigten sich am Arbeitsmarkt aber deutliche Spuren der ersten Welle der Corona-Pandemie. So liegt die Arbeitslosenzahl um 556.000 höher als im Vorjahresmonat. Nach vorläufigen hochgerechneten Daten bezogen laut BA im August noch 2,58 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld.

Im April waren es noch knapp sechs Millionen. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen fiel die Arbeitslosenzahl im Oktober um 35.000 und damit deutlich stärker als von Ökonomen mit minus 5000 erwartet. Die Zahl der unbereinigten Arbeitslosenquote fiel um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erklärte, der Arbeitsmarkt habe sich über die Sommermonate wieder stabilisiert, auch dank des Einsatzes der Kurzarbeit, er zeige sich „widerstandsfähig und robust“. Dennoch stehe ein „ziemlich harter Winter“ bevor, etwa für Beschäftigte aus dem Gastronomiebereich, die besonders unter den für November beschlossenen Einschränkungen zu leiden hätten, oder für Minijobber, die gar nicht abgesichert seien.

Ziel der von den Regierungschefs von Bund und Ländern beschlossenen zusätzlichen Wirtschaftshilfen sei auch, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Obwohl seine Partei einen sogenannten „Unternehmerlohn“ skeptisch sieht, verteidigte der Arbeitsminister den Plan, auch Soloselbstständigen und Freiberuflern Umsatzausfälle im November teilweise zu erstatten.

„Das ist kein sozialpolitisches Instrument, das ausgereicht wird, sondern ein unbürokratisches Wirtschaftsinstrument“, sagte Heil. Schnelle Hilfe sei jetzt wichtiger als „so manche ordnungspolitische Debatte“.