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Wut über Plastikmüll: Getränkemarkt verbannt Plastikflaschen

Ein Getränkehändler aus Stuttgart sammelte zwölf Wochen lang Einwegflaschen – und ließ in einem offenen Facebook-Brief seiner Wut über den Plastikmüll freien Lauf. Der Post ging viral und brachte dem kleinen Familienbetrieb eine enorme Medienaufmerksamkeit. Nun hat Geschäftsführer Hans-Peter Kastner drastische Konsequenzen gezogen.

Der Getränkehändler Hans-Peter Kastner sammelte 12 Wochen lang Einweg-Plastikflaschen. (Bild: Facebook@getränke_kastner)
Der Getränkehändler Hans-Peter Kastner sammelte 12 Wochen lang Einweg-Plastikflaschen. (Bild: Facebook@getränke_kastner)

Seit über 40 Jahren gibt es den Getränke Lieferservice Kastner schon in Stuttgart. Mittlerweile kennt man den Laden auch in Rest-Deutschland. Denn Inhaber Hans-Peter Kastner ist jemand, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Angesichts der Flut an Plastikflaschen, die sich in seinem Laden ansammelten, platzte dem Schwaben schließlich der Kragen.

Er sammelte mit seinen Mitarbeitern zwölf Wochen lang die Einwegflaschen, die Kunden in seinem Laden abgaben. Das Ergebnis postete er mit erschreckenden Zahlen und ernsthaften Appellen in einem offenen Brief auf Facebook. Dazu die Ankündigung, dass sein Getränkemarkt als erster Laden bundesweit ab August alle Plastikflaschen und Dosen aus dem Sortiment verbannen würde.

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Facebook-Brief sammelt über 2 Millionen Klicks

Der ehrliche Brief wurde in wenigen Tagen über zwei Millionen Mal angeklickt, 30.000 Mal geteilt und sammelte über 2000 Kommentare. Die Reaktionen waren überwiegend positiv. “Herr Kastner, meinen Glückwunsch zu deinem Öffentlichen Brief, ich kann mich dem nur zu 100 Prozent anschließen und möchte das er millionenfach geteilt wird.“, schreibt etwa ein Nutzer. “Ich muss gestehen, dass ich nicht wusste, wie aufwendig Plastik-Recycling ist ... Danke fürs Augen öffnen!“, meint ein anderer.

Hans-Peter Kastner geht noch einen Schritt weiter und schreibt in einem weiteren Post: “Voilà! Worte und Taten: 1. Getränkemarkt, der komplett Einwegfrei gehen wird, ohne Rücksicht auf Verluste” und erklärt: “Wir brauchen die Politik nicht im Kampf gegen den Plastikwahnsinn, es langt, wenn ihr alle so konsequent mitzieht, wie ich das jetzt getan habe.” Der “Bild” bestätigte Kastner ebenfalls: “Ich habe heute einen Aushang gemacht, dass wir ab dem 1. August komplett auf Plastik verzichten werden.” Er fügt hinzu: “Damit sind wir definitiv der erste Getränkehändler in Deutschland, der das macht, wenn nicht weltweit. Ich werde versuchen, mit den Kunden ins Gespräch zu kommen und sie aufzuklären, denn ich werde auch auf Mehrweg-Plastikflaschen verzichten.“

Im Interview mit den “Stuttgarter Nachrichten“ erzählte Kastner, dass seine Entscheidung sicher nicht alle gut fänden: “Ich werde Kunden verlieren, da bin ich sicher. Aber vielleicht gewinne ich auch den ein oder anderen neuen dazu“. Man könne nicht ökologisch handeln, wenn man immer nur ans Geschäft denke, bekräftigte der Händler gegenüber der Zeitung. Eines ist sicher: Hans-Peter Kastner hat ein Zeichen gesetzt. Er hofft, dass andere Händler seinem Beispiel folgen.