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Wie nachhaltig ist Airbnbs Reiseboom?

Eines der Vorzeigeunternehmen der Sharing-Economy liefert in turbulenten Zeiten weiter. Airbnb kann zum Start der Feriensaison die Wall Street-Erwartungen weitgehend übertreffen und bleibt auch fürs dritte Quartal optimistisch. Allein: Was kommt danach?

Airbnb
Airbnbs sind vor allem in der Ferienzeit beliebt. (Symbolbild: Getty) (Mikel Taboada via Getty Images)

Von Nils Jacobsen

Das Fernweh war riesengroß: Nach zwei Jahren der lähmenden Corona-Beschränkungen hat sich einiges aufgestaut bei Millionen von Urlaubern. Weg, einfach nur weg – wer will das nicht?

Wer sich nicht von langen Warteschlangen am Flughafen, unkalkulierbaren Gepäck-Scherereien, der immer noch grassierenden Corona-Pandemie und der aufziehenden Rezession oder immer spürbareren Inflation hat abhalten lassen, könnte seine Reisebuchung bei Airbnb getätigt haben. Der digitale Zimmervermittler hat nämlich im Frühjahr einen enormen Nachfrageboom erfahren, wie die jüngste Geschäftsbilanz verdeutlicht.

Umsätze explodieren um 73 Prozent

So erlöste der Internetpionier in den 91 Tagen von Anfang Januar bis Ende März 2,10 Milliarden Dollar, was einer Steigerung von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht, als Airbnb noch 1,33 Milliarden Dollar umgesetzt hatte. Analysten hatten allerdings mit Erlösen in Höhe von 2,11 Milliarden Dollar gerechnet.

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Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019, als noch keine Lockdowns und Reiserestriktionen die Buchungsbereitschaft eintrübten, hat Airbnb sogar noch deutlicher zugelegt – die Umsätze im zweiten Quartal 2022 fielen um 73 Prozent höher aus als im Vergleichszeitraum vor drei Jahren. Insgesamt 103,7 Millionen Übernachtungen (+ 25 Prozent) in einem Umsatzvolumen von 17 Milliarden Dollar (+ 27 Prozent) wurden im zweiten Quartal bei Airbnb gebucht.

Rekordgewinne im zweiten Quartal

Noch mehr Fortschritte machte der "Sharing Economy"-Pionier, der erst vor eineinhalb Jahren an der Wall Street debütierte, beim Konzernergebnis. Nach einem Vorjahresverlust von 68 Millionen Dollar konnte CEO Brian Chesky nunmehr einen dreistelligen Nettogewinn ausweisen.

Stolze 379 Millionen Dollar blieben per 30. Juni in der Konzernbilanz für das zweite Quartal hängen. Der Gewinn je Aktie in Höhe von 56 Cent fiel deutlich höher aus als von der Wall Street erwartet, die noch mit einem Plus von 43 Cent je Anteilsschein gerechnet hatte.

Ausblick über den Erwartungen

Für den wichtigsten Geschäftszeitraum des Jahres sieht Chesky Airbnb unterdessen gut gerüstet und stellt höhere Umsätze in Aussicht als erwartet. So rechnet der 14 Jahre alte Internetkonzern zur Hauptreisesaison zwischen Anfang Juli und Ende September mit Erlösen zwischen 2,78 und 2,88 Milliarden Dollar, die sich über den Analystenerwartungen von 2,77 Milliarden Dollar bewegen und deutlich über dem Vorjahresniveau liegen.

Aktionären reichten das gute Zahlenwerk und die optimistischen Aussichten indes nicht. Der Grund: Anleger dürften hinterfragen, wie nachhaltig der aktuelle Reiseboom in Zeiten der Rezession tatsächlich ist. Die Entsagungen der Pandemie scheinen in diesen Monaten nachgeholt, doch setzt sich die Reise- und Buchungslust auch ungebremst fort, wenn die Inflation das Budget schmälert?

Aktie bleibt unter Druck

Nach Kurszuwächsen im regulären Handel reagierten Anleger mit harschen Abverkäufen: Aktien von Airbnb tendierten im nachbörslichen Handel um fast zehn Prozent nach unten. Auch die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms in Höhe von zwei Milliarden Dollar stimmte Anleger nicht versöhnlich.

Bei Kursen von 105 Dollar notiert das US-Internetunternehmen mit Sitz in San Francisco nun schon 37 Prozent unter dem Startniveau von 2022. Gegenüber den im vergangenen Jahr aufgestellten Allzeithochs haben sich die Anteilsscheine von Airbnb unterdessen gar mehr als halbiert.

Im Video: Private Wohnung auf Airbnb vermieten - Darauf musst du achten!