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Weidmann wirbt für ausgewogenen Blick auf steigende Inflationsraten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts zuletzt steigender Verbraucherpreise hat Bundesbank-Präsident Jens Weidmann die Sorge vor einer mittelfristig überschießenden Inflation gedämpft. "Viele Menschen sorgen sich, dass mit der wirtschaftlichen Erholung die Inflation zurückkehren könnte. Diese Sorgen nehme ich sehr ernst", sagte Weidmann bei einer Bankenkonferenz am Montag in Frankfurt. "Doch die Inflationsgefahren sollten in der Diskussion eben nicht überzogen werden."

Seit Jahresbeginn hat die Teuerung in Deutschland stetig zugelegt, im Mai erreichte die jährliche Inflationsrate mit 2,5 Prozent den höchsten Stand seit fast zehn Jahren. Vor allem steigende Energiepreise trieben die Verbraucherpreise nach oben.

Die Bundesbank hält vorübergehend Teuerungsraten um vier Prozent für möglich - gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex HVPI, den die Europäische Zentralbank (EZB) für ihre Geldpolitik heranzieht. "Das schmälert die Kaufkraft der privaten Haushalte", erklärte Weidmann. "Doch ihre Kaufkraft war im Vorjahr durch die temporäre Mehrwertsteuersenkung auch erhöht. Und für den Anstieg der Teuerungsrate sind noch weitere besondere Einflüsse maßgeblich: das Klimapaket, höhere Preise für Rohöl und Nahrungsmittel sowie ein statistischer Sondereffekt bei Pauschalreisen. Diese Faktoren steigern die Inflationsrate aber nur vorübergehend."

Nicht ausgemacht sei dagegen, dass Anbieter Preise für Waren und Dienstleistungen auf breiter Front anheben werden, weil die Konsumnachfrage nach einer Lockerung der Corona-Einschränkungen deutlich anziehen dürfte. "So oder so würden Nachholeffekte den Preisauftrieb wohl nicht auf Dauer befeuern", sagte Weidmann. "Für eine hartnäckig überhöhte Inflationsrate wären Zweitrundeneffekte entscheidend - in Form eines deutlich kräftigeren Lohnwachstums oder spürbar gestiegener Inflationserwartungen. Dies zeichnet sich jedoch derzeit nicht ab." Deshalb erwarteten die Volkswirte der Notenbank für die nächsten Jahre wieder Teuerungsraten unter 2 Prozent in Deutschland.