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„Werde größter Arbeitsplatzbeschaffer aller Zeiten“

Im -Tower steht Donald Trump am Mikrophon, US-Flaggen dekorieren den Raum. Der designierte US-Präsident Donald Trump spricht in seiner ersten Pressekonferenz seit fast sechs Monaten über die Hackerangriffe während des Wahlkampfs, die Vorwürfe gegen ihn persönlich, seine Ziele als Arbeitsplatzbeschaffer und den Mauerbau an der Grenze zu Mexiko. Lesen Sie die zentralen Aussagen in unserem Newsblog.

  • Trump nennt Bericht über Geheimdienstdossier eine Schande

  • Trump vermutet Russland hinter Hackerangriff

  • Trump will der größte Jobmotor aller Zeiten sein

  • Trump übergibt Firmenimperium an Söhne

  • Trump will mit dem Bau der Mauer zu Mexiko zügig beginnen

+++ Hier die Pressekonferenz im Video +++

+++ Nach einer knappen Stunde ist die PK beendet +++

Seine Botschaften: Er bringt die Wirtschaft wieder auf Kurs – und schafft Arbeitsplätze. Und wer keine neuen Jobs in Amerika schafft, muss hohe Zölle zahlen. Aus seinen eigenen Geschäften will er sich komplett zurückziehen. Eindeutig sind auch seine Aussagen zur Gesundheitsreform und zu Mexiko: Obamacare wird ersetzt und die Mauer wird kommen.

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+++ Attacken auf Mexiko +++

Trump knöpft sich nun Mexiko vor: „Es wird für Unternehmen, die in Mexiko produzieren, einen so hohen Einfuhrzoll geben, dass sie es sich gut überlegen werden – und vielleicht doch Arbeitsplätze in Amerika schaffen.“ Außerdem werde er schnell starten die Mauer zu bauen. Er wolle damit nicht ein Jahr oder eineinhalb Jahre warten. „Und Mexiko wird in irgendeiner Form dafür bezahlen.“ Zur Sicherheit stellt Trump noch mal klar: „Ich will keinen Zaun bauen, ich will eine Mauer bauen“.

+++ Obamacare abschaffen und ersetzen +++

Eine Journalistin will wissen, wie es mit Obamacare weitergeht. Donald Trump nimmt die Frage dankbar auf und schaltet in Wahlkampfmodus: „Die Gesundheitsreform von Obama ist eine komplette Katastrophe.“ Das System würde 2017 zusammenbrechen, wenn nichts unternommen werde. „Wir werden Obamacare abschaffen und durch etwas Adäquates ersetzen, das effizienter und billiger sein wird.“

+++ CNN-Reporter lässt Trump abblitzen +++

CNN hatte wie Buzzfeed über die Geheimdienstdossiers berichtet und diese auch veröffentlicht.

+++ So reagieren die Märkte auf die Trump-Aussagen +++

Die Hoffnung, dass der designierte US-Präsident Donald Trump den Dow Jones am Mittwoch über die Hürde von 20.000 Punkten trägt, hat offenbar getrogen. Seine Äußerungen schickten den US-Leitindex im Gegenteil zunächst auf Talfahrt. Der Dow Jones unterbricht damit seinen Kurs auf 20.000-Punkte-Marke und stagniert bei etwa 19.850 Zählern. Unter Druck gerieten auch US-Pharmawerte. Trump hatte erneut die Produktion von Medikamenten im Ausland kritisiert. Der entsprechende Branchenindex für Pharmaaktien drehte ins Minus und verlor 1,5 Prozent.

+++ Trump zieht sich aus Geschäften zurück +++

„Ich könnte meine Firma und die Regierung gleichzeitig leiten“, sagt Trump. Das wäre kein Problem, er mache es aber nicht, weil er „es nicht mögen würde“. Donald Trumps Anwältin kündigt daher an, dass sich der neue Präsident aus den Geschäften des Trump-Konzerns zurückzuziehen werde. Dasselbe gelte für dessen Tochter Ivanka, die sich um die Familie kümmern werde. Die Söhne übernehmen die Leitung der Organisation. Unter der neuen Struktur sollen Trumps Unternehmen keine neuen Deals im Ausland abschließen. Sie sollten darüber „ganz und gar“ die Kontrolle haben – Geschäftsangelegenheiten würden sie nicht mit ihrem Vater besprechen.

+++ Frage zu seiner Steuererklärung abgebürstet +++

„Was ist mit ihrer Steuererklärung?“, will eine Journalistin wissen. Was Trump provoziert: „Nur die Journalisten machen sich Sorgen um meine Steuererklärung?“, antwortet er gereizt. „Was wollen Sie eigentlich? Ich habe die Wahl gewonnen, ich werde Präsident.“

+++ Zur Vermischung von Amt und Unternehmen +++

„Ich habe keine Geschäftsbeziehungen zu und in Russland“, sagt Trump. Und ich habe dort keine Darlehen. „Am Wochenende habe ich ein Milliarden-Geschäft in Dubai angeboten bekommen – aber ich habe es nicht gemacht.“ Er wolle geschäftlich nicht vom neuen Amt profitieren.

+++ Gute Beziehungen zu Russland +++

Trotz der Hackerangriffe will er ein gutes Verhältnis zu Russland und Kremlchef Wladimir Putin pflegen. „Wenn Putin Donald Trump mag, sehe ich das als Gewinn, nicht als Gefahr.“

+++ Erste Frage geht auf die Geheimdienste-Berichte ein +++

Trump nennt Verfasser der Berichte als „völlig kranke Leute – eine absolute Schande, dass das veröffentlicht wurde.“ Und weiter: „Wir sind natürlich Opfer von Hackern aus Russland, aber auch aus anderen Ländern. Vielleicht steckt ja auch China dahinter? Es gibt so viele Hackerangriffe. Wir müssen jetzt eine Cyberabwehr aufbauen.“

+++ Auto- und Pharmaindustrie zurückholen +++

Trump schätzt die Entscheidungen von Ford und Fiat Chrysler sehr, Produktionsstätten zurück nach Amerika zu verlegen. Nun will er die Pharmaunternehmen dazu bringen, wieder zurückzukommen. „Viele von ihnen produzieren ihm Ausland. Müssen dafür sorgen, dass sie zurückkommen.“ Gleiches gelte für die Luftfahrtbranche. Sein Fazit: „Wir werden der größte Arbeitsplatzbeschaffer sein, den Gott je erschaffen hat.“

+++ Trump beginnt mit Dank an Medienvertretern +++

Donald Trump geht in seiner Ansprache zunächst auf die Geheimdienst-Berichte ein, die nie hätten geschrieben werden dürfen. Er dankt den Medien, die „diese Fake-News“ nicht veröffentlichen haben.

+++ Vor Trump redet der künftige Pressechef +++

Vor der PK äußert sich der neue Presseverantwortliche Sean Spicer: Er geht auf den Buzzfeed-Bericht ein, dem zufolge Russland belastende persönliche und finanzielle Informationen über Trump in der Hand hält. Die Unterlagen seien nicht verifiziert. „Das ist ein Angriff auf den gewählten Präsidenten“. Eine Schande für die Medien, die ihn veröffentlicht haben.

+++ Donald Trump erscheint im Saal +++

Die Pressekonferenz kann beginnen. Trump ist mit 15-minütiger Verspätung eingetroffen. Seine Familie steht ihm zur Seite.

+++ CNN-Countdown abgelaufen +++

Um 17 Uhr unserer Zeit sollte Donald Trumps Pressekonferenz beginnen. Der Countdown des Senders CNN ist abgelaufen, die Journalisten sind versammelt. Wer noch fehlt ist der designierte US-Präsident selbst.

+++ Vorhang nicht ganz dicht +++


+++ „Leben wir in Nazi-Deutschland?“ +++
Besonderes Interesse dürften die Reporter an einem Bericht haben, laut dessen Russland belastende Informationen über Trump in der Hand hält. Trump kritisierte bereits die Arbeit der US-Geheimdienste, die zugelassen hätten, dass „diese Falschmeldungen“ an die Öffentlichkeit gelangen konnten. Dies sei ein letzter Versuch, ihm zu schaden, schreibt er auf Twitter. „Leben wir in Nazi-Deutschland?“

+++ Ist Trump erpressbar? +++
Über hat Trump schon gepoltert und auch der Kreml hat auf die Vorwürfe reagiert. . Nicole Bastian, Ressortleiterin Ausland beim Handelsblatt, kommentiert den Fall. Ihr Credo: „Wir sollten uns Trumps Stil nicht anpassen, schon gar nicht, indem wir die unbestätigten Vorwürfe im Einzelnen widergeben. Auch mit einem unfair agierenden Politiker sollten wir fair umgehen.“

+++ Weitere brisante Themen +++
Es wird erwartet, dass Trump heute auch erklärt, wie er Abstand von seinem Immobilienimperium nehmen wird. Vergangene Woche hatte er der Nachrichtenagentur AP gesagt, es gebe eine „sehr einfache Lösung“ dafür, um mögliche künftige Geschäftsinteressen aus seiner Arbeit als US-Präsident herauszuhalten. Weitere Fragen an Trump dürften unter anderem sein, wie die geplante Mauer an der Grenze zu Mexiko finanziert werden soll oder wie ein Versicherungssystem für die US-Bürger aussehen könnte, das die von der Obama-Regierung eingeführte Gesundheitsreform ersetzen soll.

+++ US-Anleger zurückhaltend +++
Kurz vor Beginn der Pressekonferenz halten sich US-Anleger weiter zurück. Sie erwarten Aufschlüsse, ob Trump es mit seinen Ankündigungen für ein großangelegtes Konjunkturprogramm ernst meint. Das hatte die US-Börsen seit seinem Wahlsieg Anfang November auf Rekordhöhen getrieben. Zuletzt waren die Akteure aber vorsichtiger geworden. Mit ein Grund dafür ist die in Kürze beginnende Berichtssaison der Unternehmen.

+++ Dax hält Gewinne fest +++
Der Dax hat am Mittwochnachmittag die Marke von 11 600 Punkten erst einmal verteidigt. Der Leitindex hatte diese Hürde am späten Vormittag hinter sich gelassen, nachdem er an den Tagen davor meist daran gescheitert war. Zuletzt legte der Dax um 0,29 Prozent auf 11 616,96 Punkte zu. Die Anleger warten nun gespannt auf die erste Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten Donald Trump seit seinem Wahlsieg im November. Sie soll kurz vor Xetra-Schluss beginnen.

KONTEXT

Das Trump-Kabinett - Militärs, Manager und Millionäre

Außenminister: Rex Tillerson (64)

Der gelernte Bauingenieur verbrachte sein gesamtes Berufsleben beim Öl-Multi ExxonMobil. 1975 trat er beim weltgrößten Energiekonzern ein und arbeitete sich bis zum Vorstandsvorsitzenden hoch. Auslandserfahrungen sammelte er bei Einsätzen im Jemen, Thailand und Russland. Auch als Konzernchef pflegte der Texaner seine engen Kontakte zu Russland, dessen Präsident Wladimir Putin ihm dafür den "Orden der Freundschaft" verlieh. Tillerson setzt sich für eine Verbesserung der Beziehungen zu Russland ein und ist ein Gegner der von den USA bisher mitgetragenen Sanktionen des Westens wegen des Ukrainekonflikts.

Finanzminister: Steven Mnuchin (53)

Steven Mnuchin ist der erste Leiter des Ressorts mit umfangreicher Wall-Street-Erfahrung seit seinem früheren Goldman-Sachs-Boss Henry Paulson unter George W. Bush. Mnuchin gründete die Filmproduktionsfirma Dune Capital, die unter anderem "Avatar" und "Gravity" mitfinanziert hat. Mit Trump ist er privat seit über 15 Jahren verbunden.

Verteidigungsminister: James Mattis (66)

Der frühere General der Marines leitete das Central Command, das die US-Einsätze im Nahen Osten und Südasien steuert.

Justizminister: Jeff Sessions (69)

Der Senator aus Alabama gehörte zu den ersten Unterstützern Trumps. Der ehemalige Bundesstaatsanwalt vertritt bei der Einwanderung einen harten Kurs.

Heimatschutzminister: John Kelly (66)

Kelly ist der bislang dritte Ex-General in Trumps Kabinett. Wie Mattis diente er bei den Marines. Er hat sich wie Trump für ein schärferes Vorgehen gegen illegale Einwanderung und eine Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zu Mexiko starkgemacht.

Innenminister: Ryan Zinke (55)

Der Kongressabgeordnete war Kommandeur der Marine-Elitetruppe Navy SEALs. Das Ministerium verwaltet rund ein Fünftel der öffentliche Flächen des Landes, darunter Nationalparks. Es ist in den USA nicht für die innere Sicherheit zuständig. Das übernehmen die Ministerien für Justiz und Heimatschutz. Zinke ist gegen die Privatisierung von öffentlichem Grundbesitz, hat aber auch für Gesetze gestimmt, die Umweltauflagen in solchen Gebieten aufweichen. Trump will auf Staatsgebiet verstärkt Ölbohrungen und Bergbau erlauben.

Handelsminister: Wilbur Ross (78)

Der Milliardär diente Trump als Wirtschaftsberater. Entschiedener Gegner des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta.

Arbeitsminister: Andrew Puzder (66)

Der Chef eines Fast-Food-Konzerns lehnt einen höheren Mindestlohn ab und befürwortet die Automatisierung in der Gastronomie.

Verkehrsministerin: Elaine Chao (63)

Diente George W. Bush acht Jahre lang als Arbeitsministerin. Sie ist die Ehefrau des republikanischen Mehrheitsführers im Senat, Mitch McConnell.

Leiter der Umweltschutzbehörde EPA: Scott Pruitt (48)

Früher ranghöchster Staatsanwalt im Bundesstaat Oklahoma, Gegner der Klimaschutzpolitik von Präsident Barack Obama.

Chef des nationalen Wirtschaftsrates: Gary Cohn (56)

Der Investmentbanker ist Präsident und Chief Operating Officer (COO) der Großbank Goldman Sachs.

Energieministerium: Rick Perry (66)

Der ehemalige Gouverneur von Texas und kurzzeitige republikanische Präsidentschaftsbewerber soll das wichtige Ressort leiten. Pikant: Während seiner Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur 2012 hatte Perry die Auflösung des Ministeriums vorgeschlagen.

KONTEXT

Trump und Russland - eine Geschichte mit vielen Unbekannten

Trumps eigene Kontakte

1986 will der Geschäftsmann in New York den damaligen sowjetischen Botschafter Juri Dubinin kennengelernt haben. Daran knüpften sich ein Besuch in Moskau und erste Pläne für ein Hotel, so schildert es Trump in seinem Buch "The Art of the Deal". Wie oft der Unternehmer seitdem in Russland war, ist nicht bekannt.

Geschäftsbeziehungen

Belegbar ist, dass sich in den 2000er Jahren viele zu Geld gekommene Russen in Trump-Immobilien eingekauft haben. Aufsehen erregte 2008 der Verkauf eines Anwesens in Florida an den russischen Oligarchen Dmitri Rybolowlew für 95 Millionen US-Dollar (knapp 90 Millionen Euro). 2013 fand der von Trump veranstaltete Schönheitswettbewerb Miss Universe in Moskau statt. Trump-Firmen waren auch auf Moskauer "Millionärsmessen" für Luxusgüter vertreten.

Trumps Umfeld

Trumps erster Wahlkampfmanager Paul Manafort machte PR-Arbeit für den moskautreuen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, bis dieser 2014 gestürzt wurde. Nach Korruptionsvorwürfen wegen dieses Einsatzes schied Manafort aus Trumps Team aus. Der künftige US-Sicherheitsberater Michael Flynn tritt für bessere Beziehungen zu Moskau ein. Er ließ sich zum Jubiläum des staatlichen Senders RT (Russia Today) einladen und saß dort neben dem Kremlchef.

Putins mögliches Interesse an einem Präsidenten Trump

Die Lesart vieler russischer Experten ist, dass der Kreml eigentlich einen Sieg der demokratischen Bewerberin Hillary Clinton erwartet hatte. Die Ex-US-Außenministerin wäre für Putin ein hartes, erfahrenes, aber berechenbares Gegenüber gewesen. Trump ist dagegen unberechenbar. Aber der Republikaner hat bessere Beziehungen zu Moskau versprochen, die Rede war sogar davon, die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland anzuerkennen. Aus Putins Sicht dürfte der unerfahrene neue US-Präsident als lenkbar erscheinen.