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VW erleidet Absatzeinbruch auf dem US-Markt

Neben den Wolfsburgern haben auch andere Hersteller weniger Autos in den USA verkauft als im Vorjahr. Zwei Konkurrenten können den Absatz dagegen steigern.

Volkswagens Erfolgsserie auf dem US-Markt ist vorerst beendet. Im September brach der Absatz auf dem wichtigen Auslandsmarkt im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf 26 947 Autos mit VW-Logo ein, wie das Unternehmen am Dienstag (Ortszeit) am US-Sitz in Herndon im Bundesstaat Virginia mitteilte.

Vor allem beim volumenstarken Jetta, aber auch beim Golf gab es starke Rückgänge. Volkswagens Stadtgeländewagen bleiben indes gefragt, dank starker Atlas-Verkäufe gab es im SUV-Segment ein Absatzplus von 15 Prozent. In der bisherigen Jahresbilanz sieht der September wie ein Ausrutscher aus – nach neun Monaten steht insgesamt ein Verkaufsanstieg von 4,5 Prozent zu Buche. Damit macht VW nach dem Einbruch im Zuge des Abgas-Skandals weiter ordentlich Boden gut.

Bei Volkswagen macht sich eine grundsätzliche Veränderung auf dem amerikanischen Automarkt bemerkbar: Klassische Pkw verlieren weiter an Bedeutung, die vielen neuen SUV stoßen hingegen auf das Interesse der Kunden. Die großen amerikanischen Hersteller wie General Motors, Ford und Chrysler hatten bereits ihren Rückzug aus dem Pkw-Segment angekündigt. Klassische Personenwagen bleiben hingegen im Segment von Volkswagen und bei den asiatischen Herstellern aus Japan und Korea vertreten.

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Dass Volkswagen mit seinem bisherigen Jahresergebnis über den Verkaufszahlen des vergleichbaren Vorjahreszeitraums liegt, geht im Wesentlichen auf die SUV zurück. Das Plus bei den sportlichen Stadtgeländewagen liegt bis Ende September bei 16 Prozent. Beim auch in Europa verkauften Tiguan beträgt der Zuwachs sieben Prozent. Beim Atlas, der ausschließlich für den nordamerikanischen Markt entwickelt worden ist, sind es sogar 39 Prozent.

Im Gegensatz dazu entwickeln sich aber die Pkw-Verkaufszahlen in die andere Richtung. Das Personenwagen-Segment ist bei Volkswagen bis Ende September im Vorjahresvergleich um sechs Prozent geschrumpft. Beim Passat ist das Neunmonatsminus besonders deutlich ausgefallen– es liegt bei 61 Prozent.

Volkswagen hofft darauf, dass ein neues Modell wieder Boden gut machen kann. Das Gleiche gilt für den Golf, der in den USA in diesem Jahr um 16 Prozent zurückgefallen ist. Mit dem Golf der achten Generation, dessen Verkauf im nächsten Jahr in den USA startet, will der Wolfsburger Autohersteller zurück in die Erfolgsspur.

Allerdings können auch neue Pkw-Modelle den Aufschwung der vielen SUV nur begrenzt stoppen. Volkswagen hatte seinen neuen Jetta erst im vergangenen Jahr auf dem amerikanischen Markt präsentiert. Der Schwung des Neuen ist schon wieder verflogen, die Verkaufszahlen des Jetta geben inzwischen wieder nach.

Auch Volkswagen reagiert auf den grundsätzlichen Nachfragetrend in den USA mit zusätzlichen SUV. Zusätzlich zum im US-Werk in Chattanooga gefertigten Atlas wird es auf absehbare Zeit noch zwei weitere neue SUV geben. Auch das erste rein elektrisch angetriebene Batteriemodell für die nordamerikanischen Kunden wird ein SUV sein. Dieses Elektroauto soll ebenfalls in den USA gefertigt werden.

Auch andere Hersteller tun sich schwer

Mit dem breiten Angebot an vielen neuen SUV, ob nun konventionell oder elektrisch angetrieben, will sich Volkswagen endgültig als fester Spieler auf dem US-Markt etablieren und die Folgen der Dieselaffäre vergessen lassen. Nach dem Abgasskandal hatte VW alle Dieselmodelle vom US-Markt genommen und plant auch keine Wiedereinführung.

Im Moment schreibt die Marke Volkswagen noch rote Zahlen auf dem amerikanischen Markt. Im nächsten Jahr, das sehen die Pläne der Wolfsburger Konzernstrategen vor, soll die Marke in Amerika wieder die Gewinnzone erreichen. Dauerhaft will VW in den USA auf einen Marktanteil von etwa fünf Prozent kommen, derzeit sind es noch gut zwei Prozent.

Auch andere Hersteller taten sich im September schwer, der zwei Verkaufstage weniger als im Vorjahr hatte. Deshalb fällt das echte Minus in Relation zu den Verkaufstagen etwas niedriger aus. Bei VWs Oberklasse-Tochter Audi stürzten die Verkäufe um 17 Prozent auf 16.130 Neuwagen ab, seit Jahresbeginn sanken sie um 5,3 Prozent. Der ebenfalls zum VW-Konzern gehörende Sportwagenbauer Porsche steigerte den Absatz im vergangenen Monat hingegen um 2,2 Prozent auf 5213 Fahrzeuge

Volkswagens Erzrivale Toyota wurde knapp 17 Prozent weniger Autos bei der US-Kundschaft los, Nissan, Honda und Hyundai erlitten ebenfalls herbe Rückschläge. Zu den Gewinnern zählte Daimler, hier stiegen die Mercedes-Benz-Verkäufe um knapp fünf Prozent auf 27.433 Neuwagen. Im Jahresverlauf ergibt sich dennoch ein leichtes Minus von 0,5 Prozent. BMW legte im September konzernweit um sechs Prozent auf 27.467 Stück zu, die bisherige Jahresbilanz weist ein Plus von 3,3 Prozent auf. Daimler profitiert von einer Reihe neuer Modelle, die jetzt auf den Markt gekommen sind.

Auch wenn noch nicht alle Hersteller ihre Zahlen vorgelegt haben, zeichnet sich schon deutlich ab, dass der vergangene Monat für die US-Autoindustrie insgesamt wenig erfreulich verlief. Nach vorläufiger Schätzung des Fachblatts „Automotive News“ sank der Absatz branchenweit um knapp 13 Prozent. Es fehlen aber noch die Ergebnisse der nur noch quartalsweise berichtenden US-Marktführer General Motors, Ford und Fiat Chrysler. Sie werden für Mittwoch erwartet.