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Jedes vierte Unternehmen bildet Lehrlinge noch analog aus

Der Weg zur Digitalisierung der Berufsausbildung ist in Deutschland noch weit. Eine IW-Studie zeigt: Digitale Medien spielen kaum eine Rolle.

Corona-bedingt diskutiert aktuell die halbe Republik über die dramatischen Digitalisierungs-Rückstände in unseren Schulen. Doch auch die Berufsausbildung in den Betrieben ist noch längst nicht auf einem Stand, der das Label „Ausbildung 4.0“ verdienen würde, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die dem Handelsblatt vorliegt.

Fast ein Viertel der 850 befragten Unternehmen erwies sich dabei als „digitale Nachzügler“ in der Ausbildung: Digitale Lernmedien kommen dort allenfalls sporadisch zum Einsatz – in jedem siebten Unternehmen dagegen überhaupt nicht. Zudem seien die Ausbilder „mehrheitlich nicht mit den neuen Technologien vertraut“, schreiben die Autorinnen Paula Risius und Susanne Seyda vom „Netzwerk Q 4.0“ für die digitale Qualifizierung des Ausbildungspersonals.

Das Netzwerk ist ein gemeinsames Projekt des IW und der Bildungswerke der Wirtschaft, das vom Bildungsministerium gefördert wird. Wenig überraschend findet in diesen offenbar noch vorwiegend analog funktionierenden Betrieben auch keine strategische Auseinandersetzung mit der Bedeutung der Digitalisierung für die Lehre statt.

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„Betriebliche Ausbildung sollte jedoch systematisch an die Veränderungen, die sich durch Digitalisierung ergeben, angepasst werden“, mahnt IW-Expertin Risius.

Immerhin: Die Gruppe der Vorreiter am anderen Ende der Skala – die „Ausbildungsunternehmen 4.0“ – ist ein klein wenig größer als die der Nachzügler. Drei von zehn Unternehmen sind auch in der Ausbildung des Nachwuchses bereits „hochdigitalisiert“.

Diese gehen die Digitalisierung der Ausbildung strategisch an, verwenden mehrere moderne Lernmedien wie Wissensbibliotheken, Wikis oder Onlineforen, Lernvideos, Podcasts und Onlinekurse. Zudem beschäftigen sie Ausbilder, die mit den neuesten Technologien in der Firma vertraut sind.

Mehr Weiterbildung für Ausbilder

Führend sind die unternehmensnahen Dienstleiter. Dort beschäftigen sich schon 42 Prozent der Betriebe intensiv mit der Modernisierung der Nachwuchsqualifizierung. In der Industrie und der Bauwirtschaft hingegen ist es bisher nur ein Viertel. Kleine Unternehmen schneiden ebenso wie mittelgroße nur durchschnittlich ab – hier kümmert sich nur jedes dritte intensiv um das Zukunftsthema. Doch selbst bei den Großunternehmen ist es nur jedes zweite.

Insgesamt müssten also 75 Prozent der Unternehmen sehr viel oder zumindest einiges nachholen bei der digitalen Ausbildung. Damit das schnell passiert, brauchen vor allem die Ausbilder deutlich mehr Weiterbildung, fordern die Studienautoren.

Neben den eigentlichen digitalen Fähigkeiten müssten sie auch die dazu passende Didaktik erlernen – genau wie die Lehrerschaft in unseren Schulen, von denen viele in der Coronakrise erst mühsam den Umgang mit Videokonferenzen und anderen Tools erlernen mussten.

Wichtig sei zudem ein neues Selbstverständnis, betonen die IW-Expertinnen: In Unternehmen mit stark digitalisierter Ausbildung „wandelt sich die Rolle der Ausbilder weg vom Instruieren hin zum Prozessbegleiter“, die Wissen auch eher in Projekten vermitteln.