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Verhängnisvolle BER-Eröffnung: Mehrere Ehrengäste in Corona-Quarantäne

Brandenburgs Ministerpräsident ist nach der BER-Eröffnung positiv auf Corona getestet worden. Das hat Folgen auch für andere Teilnehmer.

Immerhin: Die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens BER am Samstag ist ohne Pannen geglückt. Doch drei Tage später wird bekannt: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der an der Veranstaltung teilgenommen hatte, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Der Fall wiegt schwer, weil neben Woidke noch andere prominente Gäste auf dem Event waren. Darunter der Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Auch die Chefs der Fluggesellschaften Lufthansa und Easyjet, Carsten Spohr und Johan Lundgren, waren anwesend.

Scheuer geht laut einer Sprecherin in Quarantäne. Ein Schnelltest sei bei ihm negativ gewesen. Am Nachmittag erklärte der Minister, das Ergebnis des zweiten Teste komme morgen Abend. Dann werde er sich eng abstimmen mit den Ärzten und dem Gesundheitsamt. „Ich habe keine Symptome oder Auffälligkeiten“, betonte Scheuer.

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Müller verließ am Dienstag die laufende Senatssitzung. Er wollte sich nach Angaben aus Senatskreisen auf das Coronavirus testen lassen. Lütke Daldrup will sich ebenfalls testen lassen. Bis zum Ergebnis werde er sich in Quarantäne begeben, sagte Lütke Daldrup.

Auch Lufthansa-Chef Spohr hat Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. „Uns ist der positive Test von Herrn Ministerpräsident Woidke seit Kurzem bekannt“, erklärte ein Sprecher des Konzerns auf Anfrage: „Rein vorsorglich hat Herr Spohr eine für heute geplante Reise nach Berlin abgesagt und wird sich seinerseits heute testen lassen.“ Auf der Veranstaltung am BER seien allerdings die vorgeschriebenen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten worden.

Auch Easyjet-Chef Lundgren geht in Quarantäne. „Wir können bestätigen, dass Johan Lundgren sich infolge seiner Teilnahme an der Veranstaltung am vergangenen Samstag auf dem Flughafen BER aus reiner Vorsichtsmaßname heute testen lässt und in häusliche Isolation begibt“, sagte eine Unternehmenssprecherin dem Handelsblatt. Sie betonte zugleich, dass während der Veranstaltung die Abstands- und Hygieneregeln „befolgt und eingehalten“ worden seien.

Auch Scheuer sagte, die Veranstaltung am BER sei „nach allen Gesundheits- und Hygienevorschriften abgelaufen“. Er habe keinen engen Kontakt mit Woidke gehabt.

Lütke Daldrup geht nicht davon aus, dass die Eröffnungsfeier zu einem Ausbreitungsherd der Virus-Pandemie werden könnte. „Wir haben das getan, was wir tun können, um die Ausbreitung zu vermeiden“, sagte der Flughafenchef. Er erwarte nicht, „dass daraus große Konsequenzen resultieren“. Zur Sicherheit werde man aber alle rund 50 Gäste informieren.

Suche nach Kontaktpersonen

Derweil läuft die Suche nach Kontaktpersonen auf Hochtouren. Bisher sei nicht nachvollziehbar, wann und wo sich Woidke angesteckt habe, sagte Regierungssprecher Florian Engels. Es gehe bei der Rückverfolgung von Kontakten um Termine ab dem vergangenen Freitag. Eine Sitzung des Kabinetts an diesem Dienstag ist als Telefonkonferenz vorgesehen. Woidke erhielt dem Sprecher zufolge am Dienstag die Nachricht, dass sein Corona-Test positiv war.

Der Regierungschef nahm am Freitagvormittag an einer Corona-Sondersitzung des Landtags teil. Dort gilt Maskenpflicht, im Plenarsaal kann die Bedeckung bei Einhaltung des Mindestabstands und bei geeignetem Schutz abgenommen werden.

Am Freitagnachmittag äußerte sich Woidke nach einer telefonischen Kabinettssitzung in einer Pressekonferenz mit Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) und Innenminister Michael Stübgen (CDU), wo er laut Regierungssprecher Maske trug, wenn er nicht am Mikrofon stand.

Das Gesundheitsamt Spree-Neiße forderte laut SPD-Fraktionschef Erik Stohn alle, die mindestens 15 Minuten direkten Kontakt zu Woidke hatten, zur Quarantäne auf. Woidke hat seinen Wohnsitz in Forst im Kreis Spree-Neiße.

Staatskanzleichefin Kathrin Schneider habe sich in Quarantäne begeben, sagte Stohn. Auch die Landesminister Ursula Nonnemacher (Grüne, Gesundheit) und Michael Stübgen (CDU, Innen) haben sich vorsorglich in häusliche Quarantäne begeben und sich testen lassen.

Mit Agenturmaterial