US-WAHL: Juncker warnt zu US-Wahl vor voreiligen Glückwünschen
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker rät den europäischen Staats- und Regierungschefs dazu, keine allzu deutlichen Präferenzen für den Ausgang der US-Wahl zu äußern. Sich klar für einen Sieg von Amtsinhaber Donald Trump oder seines Herausforderers Joe Biden auszusprechen, sei aus seiner Sicht nicht zielführend, sagte Juncker dem ARD-Europastudio Brüssel. Sollte zum Beispiel Trump noch einmal Präsident werden, dann werde man auch mit ihm leben müssen.
Juncker warnte auch davor, schon Glückwünsche zu schicken, bevor das Wahlergebnis endgültig feststeht. Sollte es dann doch der andere werden, werde dieser das nicht vergessen. "Vorsicht ist die Mutter der transatlantischen Porzellankiste", sagte der 65-Jährige, der viele Jahre auch luxemburgischer Ministerpräsident war.
In den USA wird an diesem Dienstag der Präsident gewählt. Der Republikaner Trump (74) bewirbt sich um eine zweite und letzte Amtszeit. Der Demokrat Biden (77) will ihn im Weißen Haus ablösen. In dem von der Corona-Pandemie dominierten Wahlkampf haben sowohl Trump als auch Biden vor verheerenden Folgen gewarnt, sollte der jeweilige Gegenkandidat gewinnen.
In der EU gilt beispielsweise der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban als Sympathisant Trumps. Vor allem vielen westeuropäischen Staats- und Regierungschefs wird allerdings eine klare Präferenz für Biden nachgesagt.