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Toblerone ist jetzt halal – wie viele andere Produkte auch

Toblerone wird seit mehr als 50 Jahren an Flughäfen verkauft, ein Viertel der gesamten Verkäufe findet dort statt. (Bild: Getty Images)
Toblerone wird seit mehr als 50 Jahren an Flughäfen verkauft, ein Viertel der gesamten Verkäufe findet dort statt. (Bild: Getty Images)

Gerade wurde bekannt, dass die Schweizer Traditionsmarke Toblerone ihre Schokolade halal herstellt. Gläubige Muslime, die sich beim Essen und Trinken nach den Regeln des Koran richten, können also unbedenklich zugreifen. Tatsächlich produzieren große Konzerne immer mehr Produkte halal, sie hängen es nur nicht an die große Glocke.

Die Schweizer Zeitung “Blick” schrieb kürzlich in einem Artikel, die in Bern produzierte Toblerone entspreche schon seit April den islamischen Speisevorschriften und sei damit “halal”. Auf arabisch bedeutet das “erlaubt” und ist das Gegenteil von “haram”, verboten also. Ein Wunder ist das nicht wenn man bedenkt, dass die bergige Schokolade zu 97 Prozent exportiert wird. Und das natürlich auch in Länder, die muslimisch geprägt sind.

Geworben wird mit dem halal-Label nicht

Auf die Verpackung aufgedruckt hat Mondelez International, der Konzern hinter Toblerone, das “halal”-Label aber nicht. Die “Blick” schrieb, man habe damit verhindern wollen, dass Rechte zum Boykott der Schokolade aufrufen würden. Was nach ersten Posts u. a. von AfD-Mitgliedern natürlich auch gleich geschah.

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Halal bezieht sich nicht nur auf Schweinefleisch

Dabei hat Mondelez International seit April nicht einmal die Originalrezeptur verändert. Bei Lebensmitteln, die “halal” sind, müssen Tiere auf eine bestimmte Art geschlachtet werden, Schweinefleisch und Alkohol sind tabu.

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Daneben müssen aber auch bestimmte moralische Regeln eingehalten werden. Dazu gehören zum Beispiel eine artgerechte Tierhaltung und das Verbot von Kinderarbeit in der Produktionskette. Das Schweizer Toblerone-Werk ist seit April zertifiziert, die Schokolade nach den islamischen Vorschriften herzustellen.

Ein Produkt, dass keine potenziellen Käufer ausschließen will

Toblerone wird seit mehr als 50 Jahren an Flughäfen verkauft, ein Viertel der gesamten Verkäufe findet dort statt. Klar, dass ein Produkt da für möglichst viele Menschen aus aller Welt attraktiv sein soll.

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Dazu gibt es aber noch eine andere Überlegung: Gerade in Schwellenländern wie Bangladesch, Ägypten, Iran, Indien, Pakistan und Indonesien wächst der Wohlstand, und damit verbunden ist traditionell auch ein steigender Konsum von Süßwaren.

“Halal”-Produkte sind verbreitet

Große Konzerne haben dieses Potential schon länger entdeckt. Mondelez International produziert auch andere Süßigkeiten wie Oreo-Kekse, Milka-Schokolade oder Daim “halal”. Und auch, wer Snickers, Mars, Kellogg’s oder die Produkte der Geflügelmarke Wiesenhof mag, verzehrt damit nach den islamischen Glaubensregeln produziertes Essen.

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