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Tierschutz: Aldi, Lidl, Rewe und Co. kommen Verantwortung nicht nach

Supermärkte und Discounter präsentieren sich gerne als Unternehmen, denen das Wohl der Tiere wichtig ist. Doch kommen sie ihrer Verantwortung für den Tierschutz wirklich nach? Ein Ranking der Schweizer Stiftung für unsere Umwelt verdeutlicht die ernüchternde Lage.

Cute young pigs, or weaners, poke their snouts through a barred gate. They may be begging for food or freedom.
Laut Albert Schweizer Stiftung für unsere Umwelt kommen die umsatzstärksten deutschen Lebensmittelhändler ihrer Verantwortung für den Tierschutz noch immer nicht nach. (Bild: Getty Images)

Um den gesetzlichen Richtlinien für artgerechte Tierhaltung nachzukommen, haben sich deutsche Supermarktketten und Discounter eigene Tierschutzstandards auferlegt. Diese setzen die Konzerne jedoch nicht in allen Punkten um, wie die Albert Schweizer Stiftung für unsere Umwelt im aktuellen Tierschutz-Ranking feststellt. Vernichtend ist das Urteil der Tierschutz- und Tierrechtsorganisation jedoch nicht.

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Für das Ranking hat die Stiftung unter die Lupe genommen, wie sich die umsatzstärksten deutschen Lebensmittelunternehmen in Sachen Tierschutz verhalten. Neben den Richtlinien für zwölf Tiergruppen, darunter Milchkühe, Masthühner und -schweine sowie Fische, standen auch die so genannten Negativlisten im Fokus der Bewertung. Damit sind die Tierschutz-Kategorien gemeint, die die Händler explizit ausschließen, wie den Handel mit Echtpelz, Fleisch aus Käfighaltung sowie gentechnisch veränderten oder geklonten Tieren. Zu guter Letzt fließen in die Bewertung die Positionierung der Händler zu "übergeordneten Themen" wie dem Ausbau des veganen Angebots ein.

Wiesbaden, Germany - April 24, 2011: Sign of tegut supermarket in the center of Wiesbaden, Germany. tegut is a supermarket chain in Germany. Founded in 1947 it is based in Fulda, Hessen. tegut operates over 300 stores in six german federal states.
Der Supermarkt Tegut ist der Sieger im Tierschutz-Ranking der Albert Schweizer Stiftung. Aber auch dieser Lebensmittelhändler muss für das Wohl der Tiere noch einiges tun. (Bild: Getty Images)

Der Beste ist Mittelmaß

Je nach Ausmaß der Richtlinienumsetzung vergab die Stiftung eine volle oder keine Punktzahl. Am besten schnitt dabei Tegut ab. Der Lebensmitteleinzelhändler hat 58,3 Prozent der Richtlinien umgesetzt. Auch in der Rubrik Geltungsbereich lässt das Unternehmen mit 37,4 Prozent die zehn anderen Lebensmittelhändler hinter sich. Mit dem Kriterium bewertet die Stiftung, inwieweit die Händler die einzelnen Richtlinien mit den Eigen- und Herstellermarken umsetzen. Mit anderen Worten: Je mehr Produkte einem Tierschutz-Standard gerecht werden, umso mehr Punkte gibt es für das jeweilige Thema. Bei Tegut liegt der Zwischenwert aus Umsetzung und Geltung bei 51, 6 Prozent.

Trotz des allenfalls mittelmäßigen Ergebnisses landet das Unternehmen mit weitem Abstand auf der Spitzenposition. Auf dem zweiten Platz rangieren Aldi Nord und Süd, die eine Gesamtprozentzahl von nur 26,2 Prozent erzielen. Die Discounter haben kaum ein Drittel (30,6 Prozent) aller Richtlinien umgesetzt. Und auch im Geltungsbereich ist das Ergebnis ernüchternd. Nur 23,5 Prozent aller Eigen- und Herstellermarken erfüllen die Tierschutzstandards.

Essen, Germany - June 21, 2014: Capture of logos and signs of three German big discounters close together, seen from shared parking space in Essen Kettwig. There are logos of Aldi North, Edeka and Lidl.
Auch Aldi (Nord und Süd), Edeka und Lidl kommen ihrer Verantwortung im Bereich Tierschutz nicht nach. (Bild: Getty Images)

Den dritten Platz belegt Aldis Discounter-Konkurrent Lidl, der 29,8 Prozent im Bereich Umsetzung, 22,0 Prozent in der Rubrik Geltung und damit also auf insgesamt 26,0 Prozent kommt. Die Plätze vier und fünf gehen an die Supermärkte Kaufland und Rewe mit den Gesamtergebnissen 25,5 bzw. 19,7 Prozent.

Die Schlusslichter

Das Schlusslicht bildet Globus. In der Lebensmittelabteilung des Baumarkts finden sich nur 1,3 Prozent der Richtlinien umgesetzt – und das bei nur 0,4 Prozent aller Marken. Mit dem Gesamtergebnis von 0,6 Prozent liegt das Unternehmen damit weit abgeschlagen hinter dem Vorletzten des Rankings, dem Großhandelsunternehmen Bartels-Langness (auch Bela genannt), der angesichts 6,1 Prozent im Gesamtergebnis "massiven Ausbaubedarf in allen Bereichen hat."

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Trotz der bescheidenen Ergebnisse ist das Urteil der Albert Schweizer Stiftung nicht vernichtend. "Unsere Auswertung zeigt eine insgesamt leicht positive Tendenz gegenüber unserem Vergleich der Tierschutzstandards aus dem Jahr 2017", schreibt das Unternehmen in einem Fazit. Der Trend gehe zu mehr und besseren Tierschutz-Maßnahmen. Allerdings schreite die Entwicklung nur langsam voran und es gebe nach wie vor viel Luft nach oben. Ihrer Verantwortung für den Tierschutz kämen alle Händler im Ranking "nur mangelhaft" nach.

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