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Spielen im Lockdown: Ravensburgers Geschäft mit Puzzles läuft sensationell

Ravensburger trifft mit seinen Puzzles, Spielen und Büchern den Nerv der Corona-Zeit. Der Umsatz des Spieleverlags ist 2020 um ein Fünftel gestiegen. Teils bleiben gar Aufträge liegen.

Der Spieleverlag Ravensburger hat 2020 fast ein Drittel mehr Puzzles verkauft als im Jahr zuvor. Foto: dpa
Der Spieleverlag Ravensburger hat 2020 fast ein Drittel mehr Puzzles verkauft als im Jahr zuvor. Foto: dpa

Clemens Maier ist Schwabe und neigt daher von Natur aus nicht gerade zu Euphorie. Wenn der Chef des Spieleverlags Ravensburger von einem „erfolgreichen Jahr“ spricht, dann muss es wirklich gut gelaufen sein. Und so war es auch: 2020 ist der Umsatz des oberschwäbischen Familienunternehmens um ein Fünftel auf 632 Millionen Euro in die Höhe geschossen.

Das sei das größte Plus „der neuen Vergangenheit“, erläuterte der Urenkel von Unternehmensgründer Otto Maier an diesem Mittwoch in einer Videokonferenz. Vor allem Puzzles haben die Konsumenten dem Spielwarenhändler regelrecht aus den Händen gerissen. 28 Millionen Packungen lieferte Maier aus, knapp ein Drittel mehr als im Jahr davor. Und schon 2019 war der Absatz um zehn Prozent geklettert. „Da ist ein Hype entstanden“, betonte der Unternehmer.

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Ravensburger trifft mit seinen Puzzles, Brettspielen und Kinderbüchern den Nerv der Zeit. Das 138 Jahre alte Unternehmen ist dynamischer unterwegs als die meisten Konkurrenten. So ist der Umsatz des größten deutschen Spielwarenproduzenten, Simba-Dickie, vergangenes Jahr lediglich um zwei Prozent auf 715 Millionen Euro geklettert.

Beim Tierfigurenhersteller Schleich stiegen die Einnahmen um zehn Millionen auf 210 Millionen Euro. Der gesamte deutsche Spielwarenmarkt verbuchte ein Plus von neun Prozent.

So begehrt waren die Spiele von Ravensburger, dass der Mittelständler trotz Dreischichtbetriebs gar nicht alle Aufträge abarbeiten konnte: „Wir hatten Lieferengpässe bei einigen Puzzles und Spielen“, erläuterte Finanzvorstand Hanspeter Mürle. Die Firma fertigt am Stammsitz Ravensburg sowie in Tschechien.

Die eigenen Fabriken seien 2020 ein Vorteil gewesen, so der Manager. Ravensburger konnte angesichts der unerwartet kräftigen Nachfrage während der Pandemie schneller reagieren als Konkurrenten, die ihre Ware aus Fernost beziehen.

Die Wirtshäuser sind geschlossen, die Sportvereine pausieren, die Beschäftigten üben sich in Heimarbeit: Auch zum Jahresbeginn haben die Menschen wieder viel Zeit, um zu spielen. Beste Voraussetzungen für Ravensburger, den Erfolg vom vergangenen Jahr zu wiederholen. Maier aber bleibt zurückhaltend: „Das Jahr 2021 ist extrem schwierig zu prognostizieren.“

Gleichwohl, der Volkswirt rüstet sich für weiteres Wachstum. So will er dieses Jahr in eine Puzzlestanze und Druckmaschinen für das Werk in Ravensburg investieren. In Tschechien soll eine neue Produktionshalle entstehen.

Ein Selbstläufer ist das Geschäft dennoch nicht. Maier präsentiert daher in diesen Tagen eine ganze Reihe von Neuheiten – unter erschwerten Bedingungen. Denn die Spielwarenmesse in Nürnberg, die eigentlich jetzt beginnen sollte, fällt wegen Corona aus. So muss sich Ravensburger mit einem virtuellen Stand behelfen.

Es gibt dabei eine gute Nachricht für einsame Abende. Ravensburger bringt neue Erwachsenen-Puzzles heraus mit 200 und 300 Teilen statt der üblichen 1000. Da stellt sich das Erfolgserlebnis deutlich schneller ein. Und rasche Erfolge sind dieser Tage wohl so wichtig wie nie für die krisengeplagte Kundschaft.