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Seit Kriegsbeginn: Immer mehr Oligarchen mit Verbindungen zu Gazprom sterben unter mysteriösen Umständen

Das Logo des Gas-Unternehmens an der Zentrale in Sankt Petersburg. - Copyright: picture alliance | Dmitry Feoktistov
Das Logo des Gas-Unternehmens an der Zentrale in Sankt Petersburg. - Copyright: picture alliance | Dmitry Feoktistov

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sterben immer mehr russische Oligarchen mit Nähe zum Gas-Riesen Gazprom auf mysteriöse Art und Weise, berichtete zuerst NTV. Insgesamt seien schon mindestens fünf Fälle bekannt, bei denen Geschäftsleute mit Verbindungen in die Gas-Industrie.

Erst am Montag wurde Juri Woronow im Pool seiner Villa in Sankt-Petersburg gefunden – laut russischer Medienberichten mit einem Einschussloch im Kopf. Auch eine Pistole und Hülsen sollen in der Nähe der Leiche gefunden worden sein. Seine Verbindung zu Gazprom: Sein Logistik-Unternehmen, das einige lohnende Verträge mit dem Gas-Unternehmen geschlossen hatte.

Inzwischen sei für die Polizei klar, dass dem Tod ein Streit mit Geschäftspartnern voraus gegangen sei, berichtete die "Daily Mail". Zudem habe auch die Frau gesagt, dass Woronow glaubte, er sei von Kollegen um "eine Menge Geld" gebracht worden sein.

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Doch Woronow reiht sich damit ein in eine Liste russischer Geschäftsleuten, die unter unklaren Umständen ums Leben kommen. Das fällt auch anderen Menschen schon auf. So twitterte der Brite Bill Browder, der früher viele Geschäftsbeziehungen nach Russland unterhielt, dass die "Leute, die Verbindungen zu Gazprom haben, sterben wie die Fliegen."

Der erste Fall ereignete sich bereits im Januar, im selben Villen-Viertel in Sankt-Petersburg, in dem auch Woronow tot aufgefunden wurde. Der ehemalige Gazprom-Manager Leonid Schuldman wurde in seinem Badezimmer entdeckt. Bei ihm wurde ein Abschiedsbrief gefunden. Einen Monat später starb dann Alexander Tjuljakow, der bei Gazprom als stellvertretender Generaldirektor arbeitete, in der selben Gegend. Er habe sich offiziellen Angaben nach erhängt, auch hier wurde ein Abschiedsbrief entdeckt.

Wenig sptäter starb dann der Öl- und Gasunternehmer Mikhail Watford, der sich in der Garage seines Hauses in Süd-England erhängt habe. Besonders tragisch war der Tod von Medizin-Mogul Wassili Melnikow, der nach Angaben von offizieller russischer Seite erst sich und dann seine Frau und seine zwei Kinder getötet haben soll.

Der stellvertretende Geschäftsführer der Gazprom-Bank Waldislaw Awajew starb ebenfalls im April. Auch er soll in einer Moskauer Wohnung erst seine Angehörigen, sein Kind und seine Frau, und dann sich getötet haben. Zwei Tage später starb der Ex-Manager von Novatek Sergej Protosenja in Spanien. Er soll ebenfalls erst seine Frau und Tochter getötet haben, bevor er sich selbst suizidierte.

Alndrej Krukowski, Manager eines russischen Skiressorts, das von Gazprom finanziert wird, starb im Mai. Die Ermittler sagten, er sei beim Wandern von einer einer Klippe gefallen.

Russischen Medienberichten zufolge starb wenig später der russische Ölmilliardär Alexander Subbotin. Er soll ein Schamanen-Paar aufgesucht haben, das ihm bei der Bekämpfung eines Katers nach übermäßigem Alkoholgenuss helfen sollte. Die hatten ihm dann Krötengift in Wunden geträufelt, die sie ihm vorher zugefügt hatten. Subbotin starb noch im Haus der Schamanen.

Es ist nach wie vor unklar, was hinter den sich häufenden Toden steckt. Der russische Banker German Gorbuntsow geht allerdings davon aus, dass es keine Zufälle seien. Der in England lebende Gorbuntsow überlebte 2012 einen Anschlag, der mutmaßlich von einem russischen Verbrechersyndikat ausgeführt wurde.

Der weiter oben erwähnte Browder geht in einer Dokumentation davon aus, dass die Sanktionen dazu führten, dass es weniger Geld zu verteilen gäbe, was zu Intrigen führe. "Immer wenn es zugleich begrenzte Ressourcen und sehr mächtige Leute gibt, beginnen Leute zu sterben", sagt er.

tlf