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ROUNDUP: Rüstungskonzern Rheinmetall erwartet höheres Wachstum

DÜSSELDORF (dpa-AFX) -Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall DE0007030009 rechnet im laufenden Jahr wegen erhöhter Nachfrage infolge des Ukraine-Kriegs mit einem noch schnelleren Wachstum. "Mit unseren Produkten wollen wir an steigenden Budgets für die militärischen Fähigkeiten partizipieren", sagte Unternehmenschef Armin Papperger am Donnerstag in Düsseldorf. "Mit unseren Technologien wollen wir dafür Sorge tragen, dass Sicherheit - die Grundlage für unser Leben in Frieden und Freiheit - geschützt werden kann."

Im laufenden Jahr erwartet das bald im Dax DE0008469008 notierte Unternehmen, das auch als Autozulieferer tätig ist, einen Umsatz zwischen 7,4 und 7,6 Milliarden Euro. Das wäre ein Anstieg um 15 bis über 18 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte der Erlös um 13 Prozent auf 6,4 Milliarden zugelegt.

Bei der Marge basierend auf dem operativen Ergebnis peilt der Konzern einen Anstieg auf 12 Prozent an. Mit dem Ziel für die Marge erfüllt Rheinmetall die Erwartungen der von Bloomberg erfassten Experten. Beim Umsatz haben die Analysten bisher einen etwas stärkeren Anstieg auf dem Zettel. Analyst David Perry von der Bank JPMorgan wies in einer ersten Reaktion allerdings daraufhin, dass der Ausblick die Übernahme des spanischen Munitionsherstellers Expal nicht enthalte. Die Schätzungen für 2023 dürften daher nach Abschluss der Übernahme steigen.

Erst vor wenigen Tagen hatte Papperger in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg zudem mit Blick auf die Diskussion um den Munitionsbedarf der Ukraine im Kampf gegen Russland erneut die europäischen Regierungen in die Pflicht. "Ich brauche Aufträge. Ohne Aufträge produziere ich nichts", sagte der Manager. Aber auch: "Ein Mangel an Munition wird nicht an der Industrie liegen."

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Die in den vergangenen Monaten stark gestiegene Aktie gab an diesem Donnerstag zunächst deutlicher nach, berappelte sich dann aber etwas. Am Nachmittag fiel der Kurs zuletzt noch um 1,76 Prozent auf 240,40 Euro. Damit weiteten sie ihren jüngsten Rücksetzer etwas aus, nachdem sie in der zweiten Märzwoche ein Rekordhoch von gut 262 Euro erreicht hatte. Die Aktien profitieren seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine massiv von den dadurch ausgelösten Erhöhungen der Wehretats westlicher Staaten. Vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hatten die Rheinmetall-Aktien knapp 100 Euro gekostet.

Der Börsenwert von Rheinmetall stieg damit auf nun rund 10,5 Milliarden Euro. Angesichts der starken Kursentwicklung steigt das Unternehmen in den Dax auf und wird ab dem 20. März in der ersten deutschen Börsenliga zu finden sein.

2022 legte die operative Marge um 1,3 Prozentpunkte auf 11,8 Prozent an. Rheinmetall hatte bereits Anfang Januar Eckdaten vorgelegt und dabei mitgeteilt, dass die Marge im vergangenen Jahr auf mindestens 11,5 Prozent gestiegen ist. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 469 Millionen Euro 61 Prozent mehr als 2021. Die Aktionäre sollen eine um einen auf 4,30 Euro erhöhte Dividende erhalten.

Unter dem Strich verdiente der Konzern 2022 mit 469 Millionen Euro 61 Prozent mehr als 2021. Die Aktionäre sollen eine um einen Euro auf 4,30 Euro erhöhte Dividende erhalten.

Auf den Bereich Waffen und Munition entfielen im vergangenen Jahr knapp 1,5 Milliarden Euro Umsatz. Der Auftragseingang kletterte dort um mehr als das Doppelte auf knapp 3,0 Milliarden Euro. "Diese Entwicklung spiegelt deutlich den gestiegenen Bedarf, der bei den Streitkräften vieler Länder Europas und außerhalb des Kontinents im Munitionsbereich entstanden ist", berichtete Rheinmetall.

Das Unternehmen hob in diesem Zusammenhang einen Mehrjahresauftrag über die Lieferung verschiedener Munitionsarten in Höhe von 848 Millionen Euro für die ungarischen Streitkräfte hervor. Das Geschäft mit der Bundeswehr habe sich auf ein Auftragsvolumen von 380 Millionen Euro erhöht. Der Bereich Waffen und Munition hatte 2022 mit 306 Millionen Euro (plus 40 Prozent) den größten Anteil am operativen Gewinn, der mit insgesamt 754 Millionen Euro zu Buche schlug.

Papperger bekräftigte das Angebot seines Unternehmens, in der Ukraine eine Panzerfabrik zur Produktion des Typs Panther aufzubauen. Der Bau der Fabrik durch die Ukraine würde 12 bis 14 Monate dauern, sagte er.

Rheinmetall oder eine Gemeinschaftsfirma zwischen Rheinmetall und der ukrainischen Regierung würde dieses Werk anmieten. Die anschließende Produktion des Panzers würde weitere Monate dauern. "Da sind wir, bis das Ding fertig ist, dann in Ende '24." Das Werk soll durch Rheinmetall-Flugabwehrsysteme geschützt werden.

Der Manager betonte, dass es weder auf ukrainischer noch auf Seiten der Bundesrepublik Deutschland eine Entscheidung für den Bau gebe. "Wir gehen davon aus, dass diese Entscheidung wohl in den nächsten zwei Monaten fallen wird", sagte er. Auf die Frage, ob Rheinmetall Pläne für eine Panther-Fabrik in einem anderen Land habe, antwortete Papperger: "Ja, wir sind der in Lage, den Panther in Ungarn zu produzieren." Nähere Angaben machte er nicht.

Rheinmetall hatte das Modell Panther erst im vergangenen Jahr auf einer Rüstungsmesse in Frankreich vorgestellt. Papperger sagte am Donnerstag, dass es in den nächsten 15 Monaten zur Serienreife gebracht werde. Das Unternehmen beschäftigte im vergangenen Jahr im Jahresschnitt 24 800 Mitarbeiter, rund 1100 mehr als im Vorjahr. Papperger rechnet damit, dass in diesem Jahr weitere 3000 hinzukommen.