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ROUNDUP 2: Ifo-Index bricht wegen Coronakrise ein - Deutschland droht Rezession

(Neu: Konjunkturprognose vom Ifo-Institut)

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das Ifo-Geschäftsklima ist wegen der Coronakrise eingebrochen und lässt eine Rezession in Deutschland erwarten. Im März sei der Indexwert um 8,3 Punkte zum Vormonat auf 87,7 Punkte gefallen, teilte das Ifo-Institut am Donnerstag im München nach vorläufigen Berechnungen mit. Dies sei der stärkste Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers seit 1991 und der niedrigste Wert seit August 2009. Für das laufende Jahr rechnen die Ifo-Experten mit einem Abrutschen in die Rezession, wobei die Wirtschaftsleistung im Fall einer längeren Coronavirus-Pandemie bis zu sechs Prozent einbrechen könnte.

"Die deutsche Wirtschaft stürzt in die Rezession", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Daten. Das Institut hatte die Veröffentlichung der Daten wegen der sich zuspitzenden Krise vorgezogen. "Insbesondere die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate verfinsterten sich wie nie zuvor." Der entsprechende Indexwert brach auf 82,0 Punkte ein, nachdem er im Monat zuvor noch 93,2 Punkte betragen hatte. Die Einschätzung der aktuellen Lage wurde in den etwa 9000 befragten Unternehmen ebenfalls schlechter eingeschätzt, wobei der Einbruch in dieser Betrachtung nicht so stark ausgefallen ist.

Bei einem Szenario, das einen Höhepunkte der Viruskrise im April und einer Rückkehr zum Alltag im Mai vorsieht, rechnen die Ifo-Forscher mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im laufenden Jahr um 1,5 Prozent. In diesem Fall sei nach einem scharfen Einbruch der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal, also in den Monaten April bis Juni, mit einer konjunkturellen Erholung im dritten Quartal zu rechnen. Außerdem seien in dieser Prognose keine größeren Werksschließungen vorgesehen, sagte Ifo-Exerte Timo Wollmershäuser.

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Die Ifo-Experten schätzen allerdings das Abwärtsrisiko der vorliegenden Prognose als "erheblich" ein. Sollte sich Coronavirus-Pandemie über einen längeren Zeitraum hinziehen und die deutsche Wirtschaftsleistung in den Quartalen bis zum Jahresende jeweils schrumpfen, dann sei ein Einbruch der Wirtschaftsleitung von 6 Prozent möglich. Bei einem solchen Szenario werden großflächige Stilllegungen von Produktionsstätten vorausgesetzt.

Nach Einschätzung von Thomas Gitzel, VP Bank-Chefvolkswirt, lassen die Ifo-Daten erahnen, wie hart die deutsche Wirtschaft von der Viruskrise getroffen wird. "Wir erleben derzeit einen außerhalb von Kriegszeiten noch nie dagewesenen Stillstand der globalen Wirtschaft", sagte der Ökonom.

Der Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg, Uwe Burkert, sieht die deutsche Wirtschaft in einem "freien Fall in die Rezession". In den Daten erkannte er ein "kriegswirtschaftliches Szenario", das vermutlich schlimmer sei als in der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009.