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Rein, raus, 50 Millionen verdient

Nach weniger als einem Jahr verkauft der US-Finanzinvestor den Großteil seiner Aktien am Medienkonzern schon wieder. Und wieder verabschiedet er sich mit stolzem Gewinn. Analyse einer fruchtbaren Beziehung.

Als im vergangenen Mai die Nachricht die Runde machte, KKR steige wieder bei ProSiebenSat.1 ein, lief direkt die Assoziationskette los. KKR? Der Finanzinvestor ist doch auch mehrheitlich am „Bild“-Konzern Axel Springer beteiligt. Und in München kauft und baut er unter dem Namen Leonine gerade ein TV-Produktionsunternehmen zusammen. Was lag näher, als alles zusammen zu ziehen und zum Schluss zu kommen, hier bahne sich größeres an.

Zwar sagte KKR schon vor acht Monaten, das Comeback an der Isar sei nur eine Finanzanlage angesichts der niedrigen Bewertung des TV-Konzerns. Mehr sei da nicht geplant. Dennoch wurde munter spekuliert.

Nun allerdings hat KKR einen großen Teil seiner Aktien verkauft. 4,7 Prozent, das entspricht elf Millionen ProSieben Sat.1-Aktien, habe KKR bei institutionellen Investoren platziert, heißt es. Und damit macht KKR vor allem eins – einmal mehr sehr ordentlich Kasse. Beim Einstieg Mitte Mai 2020 war die Aktie noch mit 9,25 Euro bewertet.

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Ertragreiches Pflaster Unterföhring

Nun sollten die Papiere zu einem Preis von mindestens 13,42 Euro losgeschlagen werden. Macht unter dem Strich, abzüglich des Kaufpreises, einen Gewinn von 50 Millionen Euro für KKR.

Der Münchner Medienvorort Unterföhring entpuppt sich damit für die New Yorker einmal mehr als finanziell ertragreiches Pflaster – auch wenn die Stippvisite an der Isar diesmal bei weitem nicht den Ertrag erbringt wie das damalige, mehrjährige Engagement. Denn von Ende 2006, als KKR zusammen mit Permira ProSieben Sat.1 für gut drei Milliarden Euro dem US-Investor Haim Saban abkauften, bis 2014 war der Investor bereits am TV-Konzern beteiligt.

Millionen-Boni fürs Management

Als sich die Investoren nach einer abenteuerlichen Berg- und Talfahrt wieder verabschiedeten und im Januar 2014 ihre letzten Anteile über die Börse verkauften, summierte sich sämtliche Verkäufe und Dividenden unter dem Strich auf 4,2 Milliarden Euro. Geschmälert wurde der Betrag allerdings durch die Schulden der gemeinsamen Holding der Investoren, so dass abzüglich des eingesetzten Eigenkapitals beim Kauf des Medienunternehmens eine gute halbe Milliarde Euro übrigblieb.

Das war jedoch nicht alles – aus dem Verkauf der – längst wieder abgestoßenen - skandinavischen Senderkette SBS an ProSieben Sat.1 waren zuvor bereits 750 Millionen Euro an die Investoren geflossen.

Gelohnt hat sich das Engagement in Bayern allerdings nicht nur für KKR. Profitiert hat auch das damalige Management von ProSieben Sat.1. Vorstände und Führungskräfte kassierten Boni in Millionenhöhe, insgesamt 76,8 Millionen Euro. Die größte Summe ging an den damaligen Vorstandschef Thomas Ebeling. Der ehemalige Pharmamanager, der beim TV-Konzern einen strikten Sparkurs fuhr und berüchtigt war für sein Mikromanagement, erhielt 23,4 Millionen Euro.

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