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Neuer Vertrag für den Zurich-Deutschlandchef Carsten Schildknecht

Der Versicherer hat den Vertrag des 52-jährigen Topmanagers vorzeitig verlängert. Schildknecht hat das Unternehmen seit 2018 erfolgreich umgebaut.

Der Versicherer Zurich hat den Vertrag seines Deutschlandchefs Carsten Schildknecht vorzeitig verlängert. Der neue Kontrakt des Topmanagers, der erst vor zwei Jahren auf den Chefsessel kam, läuft nun bis 2024. Foto: dpa
Der Versicherer Zurich hat den Vertrag seines Deutschlandchefs Carsten Schildknecht vorzeitig verlängert. Der neue Kontrakt des Topmanagers, der erst vor zwei Jahren auf den Chefsessel kam, läuft nun bis 2024. Foto: dpa

Der Befund klingt schonungslos. „Die gesamte Industrie befindet sich in einem perfekten Sturm“, analysierte Carsten Schildknecht Ende vergangenen Jahres die Lage der Branche. Denn aufgrund der Digitalisierung kommen nicht nur neue Wettbewerber hinzu, auch die Wünsche der Kunden und deren Handlungsmöglichkeiten wandeln sich drastisch. Seit dieser Woche weiß der 52-Jährige, dass er als Vorstandschef weitere vier Jahre die Zurich Deutschland Versicherung durch genau dieses Unwetter führen darf.

Europas fünftgrößter Versicherer hat seinem neuen Deutschlandchef schneller als erwartet einen neuen Kontrakt unterbreitet. „Die Zurich hat mir gerade die Verlängerung des Vertrags angeboten – ein Jahr vor dem Auslaufen des alten“, sagte Schildknecht dem Handelsblatt. „Das Angebot habe ich gerne entgegengenommen.“ Der neue Kontrakt des Topmanagers, der erst vor zwei Jahren auf den Chefsessel kam, läuft nun mindestens bis 2024.

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Die frühzeitige Verlängerung ist ein Vertrauensbeweis für den deutschen Statthalter. Denn die Zurich ist nicht zimperlich, wenn es um ihr Spitzenpersonal in Deutschland geht. 2016 musste Ralph Brand plötzlich gehen, er hatte das Unternehmen zusammen mit Marcus Nagel geführt. Anfang 2018 ging dann auch Nagel. Es sei eine Schwäche der Zurich Deutschland in der Vergangenheit gewesen, dass es zu viele Wechsel gegeben habe, räumen Insider ein.

Deswegen wirkt Schildknecht erleichtert: „Ich bin glücklich, dass uns die Gruppe jetzt dieses Vertrauen schenkt und mir erlaubt, mit der Führungsmannschaft das Programm fortzuführen.“

Erst im Februar 2018 hatte der hochgewachsene Brillenträger den Chefsessel in Köln übernommen und ein umfangreiches Umbauprogramm aufgesetzt, das inzwischen Früchte trägt. Auch die Kultur im Hause nahm der aus der Eifel stammende Manager unter die Lupe.

Inzwischen duzt man sich in der frisch bezogenen Kölner Zentrale nahe des Bahnhofs Köln-Deutz. Für seine Mitarbeiter ist Schildknecht nunmehr der „Carsten“. Das kommt an. Bei einer jüngsten Mitarbeiterbefragung legte die Zufriedenheit der Belegschaft um 82 Prozent zu.

Auch geschäftlich ist die Zurich in Deutschland wieder auf Kurs. Im vergangenen Jahr legte der Versicherer sowohl auf der Sach- als auch auf der Lebensversicherungsseite stärker zu als der Markt – und das nachdem er zuvor jahrelang auf Schrumpfkurs gewesen war.

Vater zweier Töchter

Schildknecht kommt dabei auch zugute, dass er als Vertrauter von Konzernboss Mario Greco gilt. Beide kennen sich schon aus Zeiten als sie noch gemeinsam beim italienischen Versicherer Generali arbeiteten. Doch der deutsche Manager, der in seiner Jugend viel Handball gespielt hat, bringt auch Erfahrungen aus anderen Branchen mit.

So beriet der Vater zweier Töchter nach einem Studium als Wirtschaftsingenieur mit der Fachrichtung Maschinenbau in Darmstadt zunächst für McKinsey Autobauer und promovierte. Danach ging es zur Deutschen Bank. Von 2000 bis 2013 blieb er dort, davon acht Jahre in führender Position knapp unter dem Vorstand, bevor er zu Generali wechselte.

Schon damals holte ihn Greco, der zu diesem Zeitpunkt den Konzern führte, nach Triest. Anfang 2018 rief Greco dann erneut, diesmal als Spitzenmann der Zurich in Köln. Nun will Schildknecht die Deutschlandtochter auf Innovation trimmen – und setzt dabei Zeichen.

So gibt es im neuen Zurich Campus in Köln keine Einzelbüros mehr für den Vorstand. „Zu mir kann jeder durchlaufen, ohne sich in einem Vorzimmer anmelden zu müssen“, betonte der Manager unlängst.

Vergleichsweise bodenständig gibt sich er sich auch privat. Er und seine Frau, die in der Umgebung von Frankfurt leben, haben sich ein Haus in der holsteinischen Schweiz gekauft. Dort, im nördlichsten Bundesland Deutschlands, hält sich die die Familie regelmäßig auf.

Im Alter soll es der neue Lebensmittelpunkt der Schildknechts werden. Doch das ist Zukunftsmusik. Bis 2024 lauten die beruflichen Zielkoordinaten angesichts der vorzeitigen Verlängerung weiter: 50679 Köln.