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Mehr Demut, mehr Klarheit

Vieles von dem, was beim Impfstart in Europa falsch läuft, verantwortet Ursula von der Leyen nicht persönlich. Politische Führung in Krisenzeiten sieht allerdings anders aus.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ist lang genug im politischen Geschäft, um zu wissen, wann Zerknirschtheit angemessen wäre und wann ein guter Schuss Demut. Als sie sich jedoch jüngst, am Ende einer verkorksten Woche, zum ersten Mal zum Impfchaos äußerte, lautete die Botschaft: Alles in bester Ordnung. Erst mit Verspätung gestand sie nun ein, dass doch nicht alles optimal lief.

In der Tat, die vergangene Woche lief fatal. Auf einen holprigen Start bei der Impfkampagne folgte eine Panikreaktion in Brüssel und ein Rückgriff auf Protektionismus, der Europa nicht helfen wird. Von der Leyens eigene Beamte sind befremdet.

Sicherlich: Vieles von dem, was beim Thema Impfen falsch gelaufen ist, verantwortet von der Leyen nicht persönlich. Weder hat sie über Impfstoffmengen, noch über die Bestelldaten entschieden. Das eigentliche Problem war ohnehin ein anderes: Der EU fehlte es im vergangenen Jahr an Weitsicht und Risikobereitschaft, ähnlich früh wie die USA ein Programm wie Operation Warp Speed aufzulegen. Als Medizinerin hätte von der Leyen wissen können, dass der Aufbau von Produktionskapazitäten ein zentraler Faktor einer Impfstrategie sein muss.

Wer sich wie von der Leyen als Europäerin ausgibt, muss Richtung vorgeben und andere auf seinen Kurs einschwören. Das nennt sich Führung. So wie sie den Prozess hat laufen lassen, verschafft sie nur Europaskeptikern Auftrieb.

Mehr zum Thema: EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, als Politikerin bisher versiert in der Selbstdarstellung, macht in der Pandemie keine gute Figur.