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LNG-Tankerstau vor Spanien und England: Darum könnten die Schiffe mit Flüssiggas, die seit Oktober warten, bald entladen werden

Ein LNG Schiff vor der Küste Spaniens. - Copyright: Getty Images
Ein LNG Schiff vor der Küste Spaniens. - Copyright: Getty Images

Der Schiffs-Stau vor der Küste Spaniens löst sich langsam auf. Vor einem Monat ankerten über 30 mit LNG beladene Schiffe allein vor dem spanischen Festland und warteten darauf, das Flüssiggas in Europa entladen zu können. Auch vor dem Vereinigten Königreich kam es zu einer Ansammlung von LNG-Schiffen. Aktuell warten immer noch einige Frachter vor Europas Küsten – allerdings sorgen die niedrigen Temperaturen für Entspannung.

Ende Oktober ergab sich eine besondere Situation, erklärt Jochen Linssen vom Forschungszentrum Jülich. "In Europa hatten Spanien und weitere europäische Länder mit einer höheren Erdgasnachfrage kalkuliert und dementsprechend LNG-Schiffe geordert", sagt der Energie-Experte zu Business Insider. Allerdings gab es dann diesen ungewöhnlich heißen Oktober, der für eine gesunkene Gas-Nachfrage gesorgt habe. "Außerdem waren die europäischen Speicher bereits zu über 95 Prozent gefüllt. Daraus hat sich ein Entladeengpass an den spanischen Terminals ergeben."

LNG-Tanker hofften auf steigende Preise im November

Doch auch die LNG-Schiffe selbst hatten ihren Anteil an der Situation. "Zusätzlich haben einige LNG-Schiffe in Südeuropa geankert oder im Mittelmeer gekreuzt, um auf gute Erlössituationen schnell reagieren zu können", sagt Linssen. Das bedeutet: Infolge des warmen Oktobers sanken die Preise für Flüssiggas und einige Schiffe hofften auf steigende Preise im November. Mit dem Verkauf zu warten, hätte sich für sie gelohnt.

Die Sorge war damals groß, dass die Schiffe sogar gen Asien abdrehen und ihr Gas dort verkaufen könnten. Denn klar ist auch, dass Europa nach wie vor im Winter auf die LNG-Lieferungen angewiesen ist. Die Sorge scheint jedoch im Nachhinein nicht berechtigt gewesen zu sein. Denn: Die meisten Schiffe haben gewartet, bis die Nachfrage und der Preis in Europa durch tiefere Temperaturen gestiegen sind. Einige warten sogar immer noch auf die Entladung.

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"Vor den Küsten Spaniens und des Vereinigten Königreichs warten immer noch zahlreiche Schiffe, obwohl die Zahl in den letzten Wochen etwas zurückgegangen ist", sagt Alex Froley, LNG-Analyst bei ICIS zu Business Insider. Einige der Schiffe, die am längsten gewartet hätten, hätten inzwischen aber ausgeliefert. "Aber es sind auch einige Neue dazugekommen."

Ballungspunkt Cadiz

Besonders voll wurde es im Golf von Cadiz. Die spanische Stadt Cadiz liegt günstig gelegen im Süden der iberischen Halbinsel. Von dort aus konnten die Schiffe bei entsprechender Preislage schnell Länder am Mittelmeer, dem Atlantik oder den nahegelegenen spanischen Hafen Huelva ansteuern und ihr Gas verkaufen.

Einige Schiffe warten jedoch immer noch auf die Entladung. "Vor der spanischen Küste warten die Orion Sea und die Seapeak Creole seit Ende Oktober", sagt Froley. Doch auch vor dem Vereinigten Königreich hat sich ein Rückstau gebildet, der bis heute Auswirkungen hat. "Die Yiannis wartet zum Beispiel seit Ende Oktober vor dem Vereinigten Königreich."

Ana Subasic, Analysten im Insight Team Gas/LNG bei dem Daten- und Analyseunternehmen Kpler, erklärt, dass die meisten der Schiffe, die Ende Oktober für Staus rund um Cadiz sorgten, geblieben sind, um sich einen Regasifizierungsplatz in einem der LNG-Terminals in Europa zu sichern. "Die Verkäufer haben mit höheren europäischen Spotpreisen im November gerechnet." Insgesamt sei beispielsweise die Niederlande weiterhin eine attraktivere Option für flexible LNG-Ladungen gewesen als der nordasiatische Markt.

Erdgas wurde in Westeuropa verkauft

Daten von Kpler, die Business Insider vorliegen, zeigen, dass besonders Spanien, Frankreich und Griechenland große Mengen des Flüssiggases Anfang November entladen haben. Gesunken hingegen ist die Zahl in Großbritannien, was erklären würde, warum dort immer noch Schiffe kreuzen und auf Entladung warten.

Froley geht allerdings davon aus, "dass sich der Rückstand in den kommenden Wochen weiter verringern wird, da die Nachfrage mit dem kälteren Wetter steigt."