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Lafarge-Holcim stemmt Milliardenübernahme in den USA

Mit einer Übernahme in den USA stärkt Lafarge-Holcim das Geschäft mit nachhaltigen Baustoffen. Das lässt sich der Zementriese Milliarden kosten.

Das Hochhaus ist eines der Vorzeigeprojekte von Firestone. Foto: dpa
Das Hochhaus ist eines der Vorzeigeprojekte von Firestone. Foto: dpa

Mit dem größten Zukauf seit über zehn Jahren steigt der Zementriese Lafarge-Holcim in das Geschäft mit Dächern ein. Der Schweizer Konzern übernimmt für 3,4 Milliarden Dollar Firestone Building Products. Die im Besitz des japanischen Reifenherstellers Bridgestone stehende Gesellschaft mit Sitz in den USA habe 2020 bei einem geschätzten Umsatz von 1,8 Milliarden Dollar ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 270 Millionen Dollar eingefahren.

Nach mehreren Verkäufen von Geschäften in Schwellenländern legt Lafarge-Holcim-Chef Jan Jenisch damit den Vorwärtsgang ein. „Mit Firestone Building Products können wir unseren größten Markt, die USA, stärken und gleichzeitig eine globale Wachstums- sowie Innovationsplattform für das Unternehmen aufbauen“, sagte Jenisch am Donnerstag. „Der heutige Meilenstein ist ein strategischer Schritt auf unserem Weg zum Weltmarktführer für nachhaltige und innovative Gebäudelösungen.“

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Bisher war der aus der Fusion der französischen Lafarge mit der Schweizer Holcim hervorgegangene Konzern vor allem in den Bereichen Zement, Transportbeton und Zuschlagstoffe tätig. Firestone erwirtschafte den überwiegenden Teil des Umsatzes mit Reparaturen und Sanierungen von Flachdächern.

Mit der Übernahme profitiere Lafarge-Holcim vom Trend hin zu Urbanisierung sowie zu nachhaltigen Technologien. Bis zu 60 Prozent der Energie eines Gebäudes gehe über das Dach verloren. Mit den kühlen Dächern, Isolier- und Abdichtungssystemen von Firestone werde dieser Anteil gesenkt. Mit Gründächern trage die Firma zudem zu einer nachhaltigeren Stadtumgebung bei.

Prominente Gebäude als Referenz

Firestone kann eine Reihe von Dachkonstruktionen von Architektur-Ikonen als Referenz vorweisen, etwa das Apple-Hauptquartier in Cupertino oder den Wolkenkratzer Burj al Arab in Dubai. Der Hauptsitz von Firestone Building Products bleibe in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee. Sämtliche 1900 Mitarbeiter von Firestone würden zu Lafarge-Holcim wechseln.

Der Heidelberg-Cement-Rivale rechnet mit einem Abschluss der Transaktion, die mit Barmitteln und Fremdkapital finanziert werden soll, im zweiten Quartal. Die Übernahme werde sich ab dem ersten Jahr positiv auf den Gewinn je Aktie von Lafarge-Holcim auswirken.

Auch bei den Investoren kam der Deal gut an: Die Aktie von Lafarge-Holcim verteuerte sich am Donnerstag um zwischenzeitlich knapp zwei Prozent auf 52,50 Franken.

Bernd Pomrehn, Analyst bei der Schweizer Bank Vontobel, lobte den Deal in einer aktuellen Studie als „transformative Übernahme“. Zwar sei der Kaufpreis, der Firestone mit einem Faktor von 12,6 auf das Vorsteuerergebnis (Ebitda) bewerte, relativ hoch. Doch dieser lasse sich mit der starken Markposition in den USA und zweistelligen Gewinnmargen erklären, so der Vontobel-Analyst.

Der Deal werde zudem dafür sorgen, dass das margenstärkere Dienstleistungsgeschäft in den USA ebenso groß wird wie das klassische Zementgeschäft. „Wir begrüßen diesen Schritt hin zu einem spezialisierten Anbieter innovativer Baumaterialien“, so Pomrehn. Als Kursziel hat Vontobel 55 Franken ausgegeben, sieht also noch etwa fünf bis sechs Prozent Kurspotenzial.