Heavy Metal, Yoga, Golf: Sieben Top-Manager verraten, was sie mental gesund hält und wie dies ihre Karriere vorangebracht hat

(Symbolbild) Mental gesund bleiben im stressigen Joballtag eines CEOs? Sieben Menschen erzählen, wie sie es schaffen. - Copyright: Getty Images/ Westend61
(Symbolbild) Mental gesund bleiben im stressigen Joballtag eines CEOs? Sieben Menschen erzählen, wie sie es schaffen. - Copyright: Getty Images/ Westend61

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Vier von fünf Führungskräften leisten regelmäßig Überstunden, wie eine Erhebung zeigt. Im Schnitt arbeiten sie pro Woche 7,8 Stunden mehr. Sie sind somit einer hohen Arbeitslast ausgeliefert. Und die verlangt nach einem Ausgleich, um auf lange Sicht nicht auszubrennen und leistungsfähig zu bleiben. Soweit zumindest die Theorie. Doch wie sieht das in der Praxis aus? Ich habe auf Linkedin nach CEOs und Top-Managern gesucht, die mir verraten, ob sie etwas tun, um sich mental gesund zu halten. Weiter wollte ich von Ihnen wissen, ob sie auch ohne ihr "Ventil" heute dort stehen würden, wo sie stehen. Was diese sieben Top-Manager geantwortet haben:

mentale Gesundheit in Unternehmen: Psychische Gesundheit
mentale Gesundheit in Unternehmen: Psychische Gesundheit

Stanij Wićaz von Redgert Comms setzt auf Heavy Metal

„Meine Art, mich mental gesund zu halten, ist der Heavy Metal“, erzählt Stanij Wićaz. Er ist Gesellschafter und Head of PR im Berliner Büro von Redgert Comms, einer schwedischen Kommunikationsagentur. Ob auf Konzerten, per Kopfhörer beim Kochen oder Autofahren –paradoxerweise helfen Wićaz die „extremen Klänge“ beim Entspannen und dabei, sein mentales Gleichgewicht zu halten. Das sei notwendig, da er in einem dynamischen Umfeld mit einem hohen Arbeitspensum arbeite.

Wićaz sagt: „Da können zwischen Glücksmoment und Frustration manchmal nur wenige Stunden liegen.“ Er brauche daher das eine Extrem, um das andere auszugleichen und den durch die Arbeit entstandenen Stress positiv zu managen. Womöglich hätte er, „abhängig von der Sozialisation“, auch ein anderes „Ventil“ gefunden. „Ob es mir im selben Maße geholfen hätte, wie Metal, ist schwer zu sagen“, so der Gesellschafter. In jedem Fall könne niemand in seinem Umfeld ihn mit schlechter Laune in Verbindung setzen.

Angst vor der Arbeit belastet mehr als die Hälfte der Deutschen.
Angst vor der Arbeit belastet mehr als die Hälfte der Deutschen.

Boris Gloger von borisgloger consulting setzt auf Yoga und Therapie

Boris Gloger, Geschäftsführer seiner gleichnamigen Beratungsfirma borisgloger consulting, geht es dagegen etwas ruhiger an. Er verrät im Interview: „Seit ungefähr zwei Jahren stehe ich jeden Morgen um sechs Uhr auf der Matte und mache Yoga.“ Weiter setze er auf viel Bewegung, fahre beispielsweise regelmäßig mit dem Rad, spaziere und unternehme regelmäßig etwas mit seiner Familie. Nicht zuletzt nehme er seit nunmehr 20 Jahren Coaching/Therapie in Anspruch.

Auf die Frage, warum er so viel Wert auf einen mentalen Ausgleich legt, sagt Gloger: „Mein Job als Führungskraft ist es, dafür zu sorgen, dass meine Mitarbeitenden in einem sicheren Umfeld und so produktiv wie möglich arbeiten können.“ Das funktioniere nur, wenn sich die Führungskraft „salopp gesagt selbst im Griff hat“. Der Geschäftsführer ist sich sicher, dass er heute nicht dort stehen würde, wo er steht, ohne die Dinge, die ihm einen Ausgleich verschaffen. „Eine unausgeglichene Führungskraft sorgt dafür, dass Mitarbeitende immer wieder weglaufen“. Auf die Art könne kein Unternehmen wachsen.