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Größtes Minus seit 2015: Preise fallen in Deutschland deutlich

Die niedrigere Mehrwertsteuer wirkt sich aus: Die Verbraucherpreise gaben im September um 0,2 Prozent zum Vorjahresmonat nach, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Die preisdämpfenden Effekte überwiegen derzeit. Foto: dpa
Die preisdämpfenden Effekte überwiegen derzeit. Foto: dpa

Die gesenkte Mehrwertsteuer und fallende Energiekosten haben die deutschen Verbraucherpreise im September so stark sinken lassen wie seit über fünfeinhalb Jahren nicht mehr. Sie gaben um 0,2 Prozent zum Vorjahresmonat nach, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das war der größte Rückgang seit Anfang 2015. Im August hatte die Teuerungsrate noch bei null Prozent gelegen, im Juli bei minus 0,1 Prozent.
Ökonomen sehen den Rückgang trotz der Sondereffekte durch die niedrigere Mehrwertsteuer als Warnsignal. „Die heutigen Zahlen für Deutschland deuten auf Abwärtsrisiken für unsere Prognose der Euroraum-Inflation,“ urteilt Commerzbank-Analyst Marco Wagner. Für den gesamten Währungsraum rechnet er mit einem Rückgang von minus 0,3 Prozent. Auch der Ökonom der niederländischen Großbank ING, Carsten Brzeski, warnt: Die niedrige Inflation könne leicht zu Deflation führen, also sinkenden Preisen.

Diese Entwicklung ist vor allem für die Europäische Zentralbank ein Problem. Sie strebt für den Euro-Raum eine Inflation von knapp unter zwei Prozent an. Davon war die Inflationsrate aber schon vor der Coronakrise weit entfernt. Am Mittwoch veröffentlicht das Europäische Statistikamt Eurostat neue Zahlen für den gesamten Euro-Raum. Fallen sie schwach aus, dürfte das die Spekulationen über eine baldige Lockerung der Geldpolitik der EZB anheizen. Einige Ratsmitglieder wie der italienische EZB-Direktor Fabio Panetta hatten sich zuletzt in diese Richtung geäußert.

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In Deutschland spielt als Sondereffekt eine Rolle, dass die Bundesregierung vom 1. Juli an bis Jahresende die Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent gesenkt hat. Viele Unternehmen haben zugesagt, die Senkung voll an die Kunden weiterzugeben. In anderen Euro-Ländern wie Spanien oder Griechenland sind die Inflationszahlen zuletzt aber auch ohne diesen Effekt stärker gefallen.

Insgesamt verbilligten sich Waren in Deutschland im September um durchschnittlich 1,7 Prozent. Dabei fielen die Energiepreise mit 7,1 Prozent besonders kräftig. Nahrungsmittel verteuerten sich nur noch um 0,6 Prozent, nachdem der Preisaufschlag im August noch bei 0,7 Prozent gelegen hatte. Dienstleistungen kosteten 1,0 Prozent mehr als vor Jahresfrist, wobei die Nettokaltmieten erneut um 1,4 Prozent zulegten.