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Google-Analyst sagt, was wirklich hinter dem aktuellen KI-Boom von OpenAI, Google und Microsoft steckt

In den vergangenen zwei Wochen haben sowohl OpenAI als auch Google und Microsoft wichtige KI-Updates vorgestellt. - Copyright: Picture Alliance/Ethan Miller/Getty
In den vergangenen zwei Wochen haben sowohl OpenAI als auch Google und Microsoft wichtige KI-Updates vorgestellt. - Copyright: Picture Alliance/Ethan Miller/Getty

Open AI, Google und bald auch noch Apple – der Schwall an immer neuen Innovationen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) reißt nicht ab. Ein KI-Produkt jagt das nächste. Wer behält da noch den Überblick? Der frühere Google-CEO Eric Schmidt sprach vielen Branchenbeobachtern aus dem Herzen, als er auf der Viva-Tech-Konferenz in Paris Anfang dieser Woche sagte: „Es fühlt sich verwirrend an.“

Sowohl KI-Entwickler als auch -Nutzende ereilte in den vergangenen zwei Wochen eine regelrechte Flut aus Updates und Markteinführungen. Kein Zweifel, das KI-Rennen läuft heiß.

Wettkampf im Silicon Valley: Wer baut die besten KI-Programme?

So stellte etwa Open AI die neue Version seines KI-Bots Chat GPT vor. Die Prestige-Software GPT-4 Omni soll schnellere Ergebnisse liefern und integriert Text-, Bild- und Audiofunktionen. Beispielsweise sollen Nutzer menschlich wirkende Echtzeit-Gespräche mit dem System führen können.

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Während seiner zweistündigen Entwicklerkonferenz präsentierte Google einen Tag nach Open AI eine Reihe Updates seiner KI „Gemini“. Unter anderem zählen dazu das Projekt Astra, personalisierte Chatbots, genannt „Gems“ (deutsch: Edelsteine), sowie KI-gestützte Google-Suchen.

Am Dienstag dann gab Microsoft bei seiner eigenen Entwicklerkonferenz über 50 neue Produkte und Kollaborationen bekannt.

Und auch Apple wird im kommenden Monat wohl sein IOS-18-Betriebssystem im Rahmen der konzerneigenen „World Wide Developers“-Konferenz vorstellen und damit in das KI-Rennen einsteigen.

Bei all diesen Meldungen ist es schwierig, stets den neuesten Stand der Branche zu verfolgen. Welche Innovationen werden sich am Ende auf dem Markt behaupten? Und werden die Nachrichtenströme abschwellen? Business Insider (BI) richtete genau diese Fragen an Arun Chandrasekaran, Vice President und Analyst beim Marktforschungsinstitut Gartner.

Warum laufen alle dem KI-Hype hinterher?

Bricht eine Hype-Phase für eine neue Technologie an, dann strengen sich viele Unternehmen an, die Nachfrage mit den besten Produkten zu bedienen. Das war beispielsweise so, als Hersteller die ersten Computer und Smartphones herausbrachten. Vereinfacht ausgedrückt, „passiert das bei allen Tech-Neuerungen“, erklärte neulich der Google-Chef Sundar Pichai in einem Interview mit der Nachrichtenagentur „Bloomberg“.

Dass derzeit alle dem KI-Hype hinterherlaufen, liegt laut Chandrasekaran an zwei Gründen. Einerseits stecke Psychologie dahinter: „Im ganzen Lärm um die Entwicklung wollen alle gehört werden.“ Mithilfe gezielten Marketings für ihre KI-Produkte kämpften Unternehmen darum, sich und ihre Produkte von der Konkurrenz abzuheben.

Daneben hätten hunderte Startups zwischen den Jahren 2015 und 2022 zeitgleich und angesichts einer großen Bereitschaft, in KI zu investieren, ihre Kapazitäten ausgeweitet. Das habe aber auch zu anhaltenden Entlassungswellen geführt in dieser Industrie, die in jenen sieben Jahren zu viele Menschen eingestellt habe.

KI-Neuheiten überfordern Unternehmen

Infolge dessen seien viele Unternehmer schlichtweg überfordert beim schieren Tempo, mit dem die KI-Riesen aus dem Silicon Valley neue Produkte auf den Markt bringen, so Chandrasekaran. Eine Müdigkeit stelle sich in der Branche ein und die Menschen seien von den neuen Ankündigungen überfordert.

Chandrasekaran zufolge erschwert der sich stets wandelnde Markt es Unternehmern, langfristig auf bestimmte KI-Produkte zu setzen. „Sie ziehen Stabilität der Geschwindigkeit vor”, so der Experte. “Verlässlichkeit und Leistung spielen eine äußerst wichtige Rolle in den Dienstleistungen der Unternehmen, für die KI infrage kommt.“ Doch unzählige neue Produkte, die ständig hinzukämen, stünden dieser angestrebten Verlässlichkeit im Weg.

KI-Washing

Während außerdem viele hochwertige KI-Angebote hinzu kämen und Startups das Zeug hätten, die nächsten Tech-Giganten zu werden, schwemme sogenanntes KI-Washing den Markt: Produkte, die Anbieter als KI verkauften, jedoch keine KI seien: „Es könnte sich um regelbasierte Computersysteme handeln“, sagt Chandrasekaran. „Und die könnten das Etikett KI tragen; oder klassischeres maschinelles Lernen könnte als generative KI verkauft werden.“

Chandrasekaran mutmaßt, viele Startups würden die nächste Finanzierungsrunde möglicherweise nicht erreichen. Ihnen fehle die Marktanpassung oder ein klarer Weg zur Rentabilität. In der zweiten Hälfte des Jahres 2024 bis ins Jahr 2025 hinein zeige sich, wie das ausgeht, prognostiziert der Gartner-Analyst.

Wenn sich der Dampf bei den Startups etwas gelegt hat, werde das große Anbieter-Ökosystem laut Chandrasekaran weniger Druck verspüren und ebenfalls beginnen, sich zu verlangsamen.

Dieser Artikel wurde von Marlon Jungjohann aus dem Englischen übersetzt. Lest den Originalartikel hier.