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Chefin der Allianz-Kulturstiftung: „Wir leben in einer Zeit, in der Terror zu unserem Alltag dazu gehört“

Esra Küçük ist Chefin einer der renommiertesten Konzernstiftungen im Land. Im Mindshift-Podcast spricht sie über ihren Job und die Bedeutung von Heimat.

 Foto: dpa
Foto: dpa

Esra Küçük ist gerade aus London zurückgekehrt, wo das Attentat auf der London Bridge die Debatte über Migration, Integration und Sicherheit wieder entfacht hat.

Zumindest in den Medien, denn die Menschen vor Ort schienen, so die Politologin und Chefin der Allianz-Kulturstiftung, eher routiniert. „Ich habe es so empfunden, dass solche Ereignisse Alltag geworden sind und ich hatte nicht den Eindruck, dass die Londoner besonders angespannt waren“, sagt Küçük im Mindshift-Podcast.

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Zum Zeitpunkt des Attentats war die gebürtige Hamburgerin keine 500 Meter von der London Bridge entfernt. „Unter den Londonern ging das Leben ganz normal weiter. Ich glaube, dass wir in einer Zeit leben, in der Terror zu unserem Alltag dazu gehört.“

Mit politischen Debatten kennt sich Küçük gut aus. Sie gründete 2010, nach Stationen bei der Mercator-Stiftung und dem Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration, die Junge Islamkonferenz, um mit Bildung und Dialog dem Populismus entgegenzuwirken – damals war das für sie auch ein Schritt, der eine Antwort auf Thilo Sarrazins Bestseller darstellen sollte, wie sie in der neuen Folge von Handelsblatt Mindshift erzählt.

Küçük ist 36 Jahre alt und gilt bereits als eine der führenden jungen Intellektuellen. Sie schreibt, hält Vorträge, diskutiert mit Spitzenpolitikern. Bevor sie im Sommer 2018 als Geschäftsführerin zur renommierten Allianz-Kulturstiftung wechselte, leitete sie das Gorki Forum in Berlin, die Debattenplattform des Gorki-Theaters.

Küçük ist als Tochter türkischer Gastarbeiter in Fischbek im Süden Hamburgs aufgewachsen, in einer Siedlung, die als sozialer Brennpunkt gilt. In der Grundschule hatten fast alle einen Migrationshintergrund. Obwohl sie gute Noten hatte, war es für die Rektorin nicht vorstellbar, dass das Mädchen aufs Gymnasium wollte.

Die Schulleiterin verweigerte dem Kind die Empfehlung mit der Begründung: „Die Schüler aus diesem Stadtteil werden dafür nicht vorbereitet“, erinnert sich Küçük. „Das hat mich wahrscheinlich dazu angespornt, genau das Gegenteil zu beweisen.“

Unbeirrt von dieser unglaublichen Fehleinschätzung machte Esra Küçük trotzdem ein Einser-Abitur, studierte danach in Münster und Frankreich Politikwissenschaften und schrieb an der kalifornischen Elite-Uni Stanford ihre Doktorarbeit.

Ein Journalist hat mal über Küçük geschrieben, sie sei ein gelungenes Beispiel für Integration. Was das mit ihr macht, wenn sie sowas hört? „Das bin ja nicht nur ich“, sagt sie. „Da gibt es noch ganz viele andere spannende Profile und Persönlichkeiten. Von daher zucke ich ein wenig, wenn man mich so als Musterbeispiel hervorhebt.“

Was genau sie bei der Allianz-Stiftung macht, welche Rolle Kunst und Kultur für die Demokratie spielen und was für die Deutsch-Türkin Heimat bedeutet, erzählt sie im Interview.

Vorschau

Nächste Woche ist Anastasia Biefang bei Mindshift zu Gast. Sie hat es bei der Bundeswehr bis ganz nach oben geschafft. Anastasia ist Bundeswehroffizierin und die erste transsexuelle Bataillonskommandeurin. Im Interview spricht sie über Hass-Kommentare in sozialen Netzwerken und über Offenheit in der Bundeswehr. Zudem erzählt sie, wie aus Marc Anastasia wurde.

Unser Partner von Handelsblatt Mindshift

Wenn Sie nach dem Hören Lust auf noch mehr Denkanstöße haben und vielleicht auch selbst aktiv werden wollen, möchten wir Ihnen das Leader.In-Netzwerk ans Herz legen – unser Partner für diese Podcast-Staffel. Vor fünf Jahren haben Deloitte, der BDI und das Handelsblatt Leader.In ins Leben gerufen, um in einem Netzwerk Menschen und verschiedene Perspektiven rund um die Themen Diversity und Leadership zusammenzubringen. Schauen Sie gerne auf www.leaderin.de vorbei oder besuchen Sie uns in der Leader.In-Linkedin-Gruppe.