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Fünf Themen des Tages: Banker-Boni, Inflation, Spacs, Klima

(Bloomberg) -- Credit Suisse ignoriert Zeitpräferenz bei Boni, Inflation 2023 gezähmt, europäische Aktien wenig verändert, Spacs läuft die Zeit davon, und EZB-Kritik aus der grünen Ecke. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Credit Suisse ignoriert Zeitpräferenz

Konsum heute schlägt Konsum morgen, aber die Credit Suisse will leitenden Angestellten dennoch erst in drei Jahren eine Prämie auszahlen, um die aktuelle Kürzung des regulären Bonuspools nachträglich abzu mildern. Der Pool für die variable Vergütung für 2021 liegt 32% unter Vorjahr, wie die Bank heute erklärte. Eine Sonderprämie, die den Rückgang auf rund 15% schrumpfen lassen würde, soll Führungskräften dann gewährt werden, wenn die Bank ihre Ziele für die nächsten drei Jahre erfüllt. Die CS verzeichnete den größten Quartalsverlust seit rund vier Jahren, überwiegend getrieben durch einen Verlust bei der Investmentbank. Das Wealth Management lief deutlich schlechter als erwartet. Das erste Quartal werde “deutlich niedriger ausfallen” als letztes Jahr, “wie bei allen Banken”, prophezeite CS-Chef Thomas Gottstein.

Inflation 2023 gezähmt

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Gute Nachrichten von der Preisfront: Die Teuerung im Euroraum wird nächstes Jahr komfortabel unter die von der EZB angestrebte Marke von 2% sinken. So sagt es die Europäische Kommission in einem Entwurf, der Bloomberg vorliegt. Demnach halbiert sich die Inflation von durchschnittlich 3,5% in diesem Jahr auf dann 1,7%. Die Prognosen sind noch nicht endgültig und können sich bis zur Veröffentlichung am Donnerstag noch ändern. Während des gesamten nächsten Jahres soll die Inflation demnach unter 2% bleiben. Aber was sind Prognosen noch wert? Das fragt man sich auch im EZB-Rat, wo informierten Kreisen zufolge das Vertrauen in die eigenen Modelle schwindet. Der zu den Tauben zählende Chefvolkswirt Philipp Lane, der die Projektionen vehement verteidigt, muss sich Kritik mehrerer Gouverneure gefallen lassen.

Europäische Aktien wenig verändert

Die europäischen Aktien drehten im Verlauf des Vormittags im Vorfeld wichtiger US-Inflationsdaten in den roten Bereich. Der Stoxx Europe 600-Index gab frühe Gewinne angesichts gemischter Unternehmensergebnisse wieder ab und lag gegen Mittag rund 0,1% im Minus. Die Inflation in den USA dürfte über 7% liegen, eine Überraschung könnte die Wetten auf das Tempo der Zinserhöhungen durch die Fed verändern und für mehr Volatilität bei Aktien und Anleihen sorgen. “Der Markt ist recht entspannt, was die zweite Hälfte des Jahres 2022 angeht”, schrieb Sonal Desai von Franklin Templeton Fixed Income in einer Notiz. “Es besteht die Erwartung, dass die Inflation stark zurückgehen wird. Ich halte das für optimistisch, weil viele der Faktoren, die die Inflation antreiben, noch immer vorhanden sein werden”. In Deutschland brachen Delivery Hero nach einem enttäuschenden Ausblick um mehr als 20% ein. Siemens stiegen um bis zu 7% nach besser als erwarteten Zahlen.

Spacs läuft die Zeit davon

Milliarden von Dollar, die für Übernahmen durch Blankoscheck-Unternehmen vorgesehen sind, liegen ungenutzt herum. Fast 600 Spacs, die über ein Vermögen von fast 160 Milliarden Dollar verfügen, suchen nach einem Kaufobjekt - mehr als eine Versiebenfachung im Jahresvergleich. Und die Zeit läuft ihnen davon. Spacs haben in der Regel 12 bis 18 Monate plus Verlängerung, um entweder etwas zu kaufen, oder das Geld an die Investoren zurückzugeben. Angesichts von 88 aktiven Spacs, die 2022 auslaufen, und weiteren 318 mit Frist in der ersten Hälfte 2023 sieht Goldman Sachs die Möglichkeit eines “Staus bei den Transaktionsabschlüssen”. Willige und würdige Fusionspartner könnten schwerer zu finden sein und der Zeitdruck könnte Spac-Sponsoren veranlassen, für ein Geschäft zu viel zu bezahlen. Der kumulierte Wert von M&A-Transaktionen im Krypto-Bereich stieg 2021 um fast 5.000%, so PwC - teils getrieben von Spacs.

EZB-Kritik aus der grünen Ecke

Zum Vorwurf, die EZB betreibe mit ihrem Ankauf von Vermögenswerten Staatsfinanzierung, gesellt sich vermehrt Kritik aus der grünen Ecke. Ulf Erlandsson, ein ehemaliger Barclays-Quant, dessen Anthropocene Fixed Income Institute von Mitgliedern der Rockefeller-Familie unterstützt wird, führt eine Kampagne, um die seiner Meinung nach zerstörerischen Auswirkungen der quantitativen Lockerung auf das Klima aufzudecken. Die Bemühungen, Umweltverschmutzer finanziell auszuhungern, würden letztlich untergraben, wenn Zentralbanken weiterhin Anleihen kaufen, die deren Aktivitäten finanzieren, so Erlandsson. Auf der QE-Liste der EZB stehen etwa Glencore, Shell, Eni, BP, TotalEnergies und Ryanair. “Das Problem ist, dass sie die Käufer der letzten Instanz sind, so dass jeder andere Investor einfach einsteigen kann”, so Erlandsson. “Im Grunde wird es fast risikofrei, einige dieser Papiere zu besitzen, weil man im selben Boot wie die EZB sitzt”.

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©2022 Bloomberg L.P.