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EZB erhöht - Lagarde nennt Juli-Schritt ‘sehr wahrscheinlich’

(Bloomberg) -- Die Europäische Zentralbank hat die Zinssätze um einen weiteren Viertelpunkt angehoben. Präsidentin Christine Lagarde nannte einen weiteren Zinsschritt im Juli “sehr wahrscheinlich”.

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Einen Tag, nachdem die Federal Reserve ihre Zinssätze nach zehn Erhöhungen in Folge unverändert gelassen hatte, hob die EZB den Einlagensatz auf 3,5% an — den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten. Ökonomen und Geldmärkte hatten diesen Schritt so erwartet.

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Angesichts der Prognosen, wonach die Inflation “zu lange zu hoch bleiben wird”, machte Lagarde deutlich, dass der Schritt vom Donnerstag wahrscheinlich nicht der letzte der EZB sein wird. Sie wollte sich jedoch nicht zu den Aussichten für die Zinssätze nach Juli äußern.

“Haben wir noch einen Weg vor uns? Ja”, sagte sie vor Journalisten in Frankfurt. “Und ich kann sogar noch weiter gehen als das: Ich kann Ihnen sagen, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass wir die Zinssätze im Juli weiter anheben werden, sofern sich unsere Ausgangssituation nicht wesentlich ändert.”

Die Äußerungen lassen die Tür offen für eine Pause der EZB nach Juli — wie von vielen Analysten erwartet. An den Geldmärkten stiegen die eingepreisten Zinserhöhungen jedoch. Die implizierte Wahrscheinlichkeit, dass die EZB die Zinsen bis Oktober auf 4% anhebt, stieg von zuvor 50% auf fast 80%.

“Wir glauben, dass die Chance, dass der Einlagensatz über 3,75% steigt, eher größer geworden ist”, sagte Anna Stupnytska, Volkswirtin bei Fidelity International. Sie verwies auf die “erhebliche Unsicherheit über den Inflationsprozess und die Konzentration der Zentralbank auf nachlaufende Daten”.

Die Entscheidungen wurden untermauert durch die neuen Stabsprojektionen der Experten aus dem Eurosystem, denen zufolge sich die Inflation langsamer als angenommen auf 2,2% im Jahr 2025 abschwächen wird. Das liegt immer noch über dem Ziel der EZB. Das Wachstum in der Eurozone wird schwächer eingeschätzt, nachdem die jüngsten Daten eine leichte Winterrezession erkennen ließen.

“Die Aussichten für das Wirtschaftswachstum und die Inflation bleiben sehr unsicher”, sagte Lagarde in Frankfurt. “Die Inflation ist zwar zurückgegangen, wird aber voraussichtlich zu lange zu hoch bleiben.”

Der Euro legte zu und Staatsanleihen weiteten ihre Verluste aus. Die Rendite für zweijährige Bundesschätze stieg um 15 Basispunkte auf 3,17%. Die Gemeinschaftswährung stieg um bis zu 0,5% auf ein Tageshoch von 1,0879 Dollar.

Die EZB bestätigte außerdem, dass sie die Tilgungsbeträge aus dem 3,2 Billionen Euro schweren Programm zum Ankauf von Vermögenswerten ab Juli nicht wieder anlegen wird — ein weiterer Schritt zur Straffung, der auf der Sitzung im Mai angedeutet worden war.

“Die zukünftigen Beschlüsse des EZB-Rats werden dafür sorgen, dass die EZB-Leitzinsen auf ein ausreichend restriktives Niveau gebracht werden, um eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen 2%-Ziel zu erreichen”, hieß es am Donnerstag in den Geldpolitischen Beschlüssen des EZB-Rats. “Dieses Niveau wird so lange aufrechterhalten wie erforderlich.”

Überschrift des Artikels im Original:ECB Hikes Again and Signals Rates Will Rise More Before Peak (1)

--Mit Hilfe von William Horobin, James Regan, Bryce Baschuk, Jan Bratanic, Barbara Sladkowska, Harumi Ichikura, Steven Arons, Andrew Langley, Christoph Rauwald, Carolynn Look, Alexander Michael Pearson, Alexey Anishchuk, Laura Malsch und Constantine Courcoulas.

(Wiederholung von Donnerstag)

©2023 Bloomberg L.P.