Evotec spricht nach Kursverlust mit Abwehrberatern: Kreise
(Bloomberg) -- Der Hamburger Medikamentenentwickler Evotec spricht Kreisen zufolge mit Abwehrberatern, nachdem ein Rückgang des Aktienkurses Befürchtungen über die Anfälligkeit des Unternehmens für eine Übernahme aufkommen ließ.
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Mehrere Buyout-Firmen hätten Evotec als potenzielles Ziel unter die Lupe genommen, sagten die Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten. Potenzielle Käufer befänden sich in einem frühen Stadium der Gespräche mit Beratern, hieß es.
Die Aktien von Evotec legten im frühen Handel in Frankfurt um bis zu 11% zu, was dem Unternehmen einen Marktwert von etwa 1,4 Milliarden Euro bescherte. Vor dem heutigen Tag war die Aktie im bisherigen Jahresverlauf um 66% gefallen. Anfang dieser Woche erreichte der Kurs den niedrigsten Stand seit März 2017, nachdem die Analysten von Intron Health die Aktie von “Kaufen” auf “Verkaufen” herabgestuft hatten.
Es habe noch keine Ansprache gegeben und es werde wahrscheinlich noch einige Monate dauern, bis sich ein formelles Interesse zeige, so die informierten Personen.
Das Unternehmen gab im Januar bekannt, dass der damalige Vorstandsvorsitzende Werner Lanthaler aus persönlichen Gründen vorzeitig zurücktreten würde. Evotec sagte später, Lanthaler habe es versäumt, seine Aktiengeschäfte rechtzeitig zu melden. Das Versäumnis habe nichts mit seinem Ausscheiden zu tun, fügte das Unternehmen hinzu.
Der neue Vorstandschef Christian Wojczewski wird nächsten Monat die Leitung übernehmen und wahrscheinlich die aktuelle Situation bewerten, bevor er strategische Entscheidungen trifft, sagten die Personen. Jeder größere Schritt bräuchte die Unterstützung der größten Aktionäre von Evotec — Novo Holdings, der Muttergesellschaft des Arzneimittelherstellers Novo Nordisk, sowie des Staatsfonds von Abu Dhabi, Mubadala Investment Co.
Evotec kooperiert mit größeren Unternehmen des Gesundheitswesens wie Novo Nordisk, Bristol-Myers Squibb und Eli Lilly. Das Unternehmen entwickelt Behandlungen, die auf Bereiche wie chronische Nierenerkrankungen und Stoffwechselstörungen abzielen.
Die Beratungen seien noch im Gange und es gebe keine Gewissheit, dass es zu einer Transaktion kommen werde, sagten die Personen. Ein Sprecher von Evotec wollte dazu keinen Kommentar abgeben.
Überschrift des Artikels im Original:Evotec Is Said to Speak to Defense Advisers After Stock Decline
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