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Europas Banken vor Comeback - beste Renditen im Vergleich zu USA

(Bloomberg) -- Den unterbewerteten europäischen Banken steht im Vergleich zu ihren US-amerikanischen Konkurrenten das beste Aktien-Jahr aller Zeiten bevor. Der Rekord-Schlussspurt der US-Institute in den letzten beiden Monaten dürfte sich wegen zunehmenden Kreditausfällen und regulatorischem Druck im laufenden Jahr nicht fortsetzen.

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Der KBW-Bankenindex, der die 24 größten US-Banken umfasst, war im November und Dezember um 30% gestiegen — der beste Jahresabschluss seit über 30 Jahren. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten für dieses Jahr lässt indessen nur einen Gewinn von weniger als 1% erwarten, während für den europäischen Stoxx 600 Bank Index eine Gewinn von mehr als 22% prognostiziert wird — das wäre das zweitbeste Jahr seit 2012.

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Die Differenz von 21 Prozentpunkten zwischen den Prognosen für die beiden Indizes ist der größte Abstand seit Bloomberg im Jahr 2005 begonnen hat, die Kursziele der Analysten statistisch auszuwerten. Erste US-Banken beginnen in dieser Woche, Ergebnisse für das vierte Quartal bekannt zu geben.

Analysten halten die europäischen Banken für unterbewertet und sehen daher für dieses Jahr einen Aufholbedarf. Der Konsens wächst, dass die Bank of England und die Europäische Zentralbank die Zinssätze im zweiten Quartal senken werden. Das beseitigt einen Unsicherheitsfaktor, während zudem starke Gewinne erwartet werden — die durchschnittliche Eigenkapitalrendite des Index ist so hoch wie seit 2007 nicht mehr.

In den USA verzeichneten JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup im dritten Quartal zwar Rekordgewinne, doch haben die Kreditinstitute mit einer Verlangsamung des Kreditwachstums und einer stärkeren aufsichtlichen Kontrolle nach der Bankenkrise im vergangenen Jahr zu kämpfen. Überdies wird erwartet, dass die Zahlungsausfälle zunehmen und zu höheren Abschreibungen führen werden. Trotz seines Rekordhochs zum Jahresende liegt der KBW-Index immer noch etwa 34 % unter seinem Höchststand vom Januar 2022.

Von den 46 Banken im europäischen Stoxx 600 Bank Index dürften 32 in diesem Jahr zweistellige Kurszuwächse erzielen, während für 24 ein Zugewinn von über 20% erwartet wird.

“Das Kreditgeschäft ist der Unsicherheitsfaktor”, sagt Christopher McGratty, US-Bankenanalyst bei Keefe, Bruyette & Woods. Während “die Senkung der Zinsen den akuten Druck der Kreditsorgen etwas verringert”, erwartet er, dass mehr US-Kreditnehmer säumig werden.

Analysten haben ihre Gewinnprognosen für die US-Banken für 2024 im letzten Jahr um 16% gesenkt, jene für europäische Banken wurden im gleichen Zeitraum um 37% angehoben.

“Ich bin in diesem Jahr vorsichtiger als in den vergangenen Jahren”, sagt David Chiaverini, Aktienanalyst bei Wedbush. “Ich habe das Gefühl, dass der Kater von all den Corona-Anreizen noch nicht vollständig zu spüren ist, und das ist es, was mich im Moment vorsichtiger macht.”

Der KBW-Index ist in den letzten zehn Jahren durchschnittlich um 5,3% pro Jahr angestiegen, während der Stoxx 600 Bank Index nur 0,2% pro Jahr gestiegen ist. JPMorgan, Bank of America, Citigroup und Wells Fargo eröffnen am Freitag die Berichtssaison für die US-Banken.

Überschrift des Artikels im Original:European Banks Set for Comeback With Best-Ever Returns Versus US

--Mit Hilfe von Maggie Shiltagh und Chloe Meley.

©2024 Bloomberg L.P.