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Emirates erwägt das Aus der A380-Flotte

Die weltgrößte Airline Emirates hat auch die meisten Superjumbos vom Typ Airbus A380 in der Flotte. Damit dürfte schnell Schluss sein – bis zu 95 der Großflugzeuge sollen abgestoßen werden.

Emirates erwägt die Ausmusterung seiner Superjumbos von Airbus. Die global führende Interkontinental-Fluggesellschaft ist mit 115 Maschinen weltgrößter Betreiber einer A380-Flotte. Die Exemplare des größten Airbus-Modells stehen in Dubai seit dem 25. März am Boden. Die Spekulationen über die Zukunft der A380-Flotte von Emirates hatten in Dubai seit Wochen zugenommen. Jetzt bestätigte ein Sprecher eine „gründliche Überprüfung der Kosten“.

Emirates-Präsident Tim Clark hatte der im Nachbaremirat Abu Dhabi erscheinenden Zeitung „The National“ zuvor gesagt, dass „die Zeit der A380 vorbei ist“ und dass die Fluggesellschaft infolge der Corona-Pandemie um 20 bis 30 Prozent schrumpfen werde.

Am Sonntag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg zudem gemeldet, Emirates erwäge die Entlassung von 30.000 Mitarbeitern, was 30 Prozent der Belegschaft entspricht. Es gebe bisher aber „keine Ankündigung über Massenentlassungen bei der Fluggesellschaft“, sagte ein Emirates-Sprecher. Eine solche Entscheidung werde „in angemessener Weise mitgeteilt“ werden.

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Emirates erklärte gegenüber dem Magazin „Arabian Business“, „die Einsparung von Barmitteln, die Sicherung unseres Geschäfts und die Erhaltung eines möglichst großen Teils unserer qualifizierten Arbeitskräfte in diesem Zeitraum“ anzustreben. Das in Dubai erscheinende Magazin meldete unter Berufung auf gut unterrichtete Quellen, dass Emirates plane, den Großteil seiner A380-Piloten zu entlassen und nur 20 Flieger aus seiner Superjumbo-Flotte zu behalten.

Branchenkreise gingen bisher davon aus, dass zunächst nur 46 der insgesamt 115 Maschinen des Typs A380 dauerhaft stillgelegt werden. Stattdessen konzentriere sich Emirates auf die Boeing 777. Emirates betreibt mit 155 Maschinen sowie 126 weiteren bestellten Fliegern auch bei diesem Modell die weltgrößte Flotte.

Voriges Jahr hatte Emirates weitere Bestellungen von A380-Fliegern aufgekündigt. Airbus hatte daraufhin das Produktions-Aus für 2021 bekanntgegeben. Auf der Dubai Air Show im November 2019 hatte Emirates 50 Airbus A350 für 16 Milliarden Dollar sowie 30 Boeing 787 Dreamliner für 8,8 Milliarden Dollar bestellt. Die ersten Auslieferungen sind für 2023 geplant. Ziel sei es, den bestehenden Flottenmix zu ergänzen und für Flexibilität beim Einsatz innerhalb des Langstrecken-Drehkreuzmodells in Dubai zu sorgen.

Wiederaufnahme des Flugbetriebs

Am Donnerstag nimmt Emirates den regulären Flugbetrieb mit zunächst neun internationalen Reisezielen wieder auf. Die Flüge können über die Website der Fluggesellschaft gebucht werden. Allerdings müssen Passagiere vor Flugantritt nachweisen, dass sie die Voraussetzungen und Einreisekriterien ihrer Zielländer erfüllen.

Von und nach Frankfurt finden dreimal wöchentlich Flüge statt. Allerdings dürfen nach Frankfurt nur Deutsche oder EU-Bürger reisen, von Frankfurt nur Bürger der Vereinigten Arabischen Emirate und Menschen mit Aufenthaltsgenehmigung oder Langzeitvisa für die VAE. Vor der Coronakrise hatte Emirates 157 Städte in 83 Ländern angeflogen.

Die Frachtsparte Emirates SkyCargo hat derweil ihren Linien-Frachtflugbetrieb auf 75 Ziele auf sechs Kontinenten ausgeweitet. Allein im April wurden mehr als 2500 Flüge durchgeführt. Täglich starten mehr als 100 Flüge vom Emirates-SkyCargo-Drehkreuz in Dubai. Von Frankfurt starten wöchentlich fünf reine Frachtflüge in Richtung Golf.

Um den deutlich reduzierten Flugbetrieb und den Stillstand am Boden durchzustehen, hatte Emirates im ersten Quartal Kredite und kurzfristige Schuldtitel im Umfang von 1,2 Milliarden Dollar aufgenommen. „Wir werden auch weiter an die Kapitalmärkte gehen, um Liquidität in diesem Quartal zu bekommen“, sagte Scheich Ahmed bin Saeed Al Maktorum, der Chairman und Präsident von Emirates bei Vorlage der Geschäftszahlen für das am 31. März beendete Geschäftsjahr.

32. Jahresgewinn in Folge

Dabei verkündete die Emirates Group, die neben der Fluglinie noch Datenservice, Cateringfirmen und Airport-Dienstleistungen umfasst, einen um 27,7 Prozent geschrumpften Gewinn von umgerechnet 272 Millionen Dollar. Damit meldete das Unternehmen den 32. Jahresgewinn in Folge.

Die Airline allein konnte ihren Gewinn um 21 Prozent auf 288 Millionen Dollar steigern. Grund dafür seien die Ende letzten Jahres stark gestiegene Nachfrage nach Flugreisen, die jedoch mit der Ausbreitung des Coronavirus dahinschmolz, sowie niedrige Kerosinpreise, die durch den jüngsten Ölpreiskrieg noch weiter gefallen sind.

Abgesehen von der Pandemie habe die weitere Stärkung des Dollars gegenüber den wichtigsten Währungen „unsere Gewinne geschmälert“, sei die weltweite Luftfrachtnachfrage fast das ganze Jahr über schwach geblieben und habe sich der Wettbewerb „auf unseren Schlüsselmärkten verschärft“, begründete Emirates-CEO Scheich Ahmed das Schrumpfen des Gewinns.

Emirates hatte im abgelaufenen Jahr 56,2 Millionen Passagiere. Das waren 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Auslastung der Flieger stieg um 1,7 Prozentpunkte auf 78,5 Prozent, die Gewinnmarge kletterte um 0,2 Prozentpunkte auf 1,1 Prozent.

Er habe seine Airline in den ersten elf Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 „auf dem besten Weg gesehen, unsere Geschäftsziele zu erreichen“, sagte Scheich Ahmed. Ab Mitte Februar hätten sich die Dinge jedoch rasch geändert, „als die Covid-19-Pandemie über die Welt hinwegfegte und einen plötzlichen und enormen Rückgang der Nachfrage nach internationalen Flugreisen verursachte, da Länder ihre Grenzen schlossen und strenge Reisebeschränkungen auferlegten“.

Zwei der größten Fluggesellschaften des Mittleren Ostens warnen, dass 85 Prozent der Airlines weltweit bis Ende des Jahres ohne staatliche Eingriffe vor der Insolvenz stünden. Die Passagiernachfrage werde erst 2023 wieder das Vorkrisenniveau erreichen, so Emirates-Präsident Tim Clark und Tony Douglas, CEO von Etihad Airways, in einer gemeinsamen Erklärung.

Mehr: So reagieren die Airlines der Welt auf den Nachfragerückgang