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Einstürzende Neubauhoffnungen in Berlin: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Laura Malsch über miese Stimmung vor dem Baugipfel. — Abonnieren Sie unseren Gratis-Newsletter Fünf Themen des Tages hier.

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Tal der Tränen

Mieser könnte die Stimmung vor dem heutigen Baugipfel im Kanzleramt wohl kaum sein. Höhere Zinsen und immer stärker ansteigende Kosten sorgen dafür, dass das deutsche Baugewerbe es seit Monaten nicht aus dem Tal der Tränen herausschafft. Laut Statistischem Bundesamt schrumpfte der Auftragseingang im Baugewerbe bis Ende Juli um mehr als 10% im Vergleich zum Vorjahr.

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Eine Ifo-Umfrage zeigt, dass mehr als 20% der befragten Baufirmen im August von Auftragsstornierungen berichten. Das ist der höchste je gemessene Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1991. Immer mehr Firmen geraten in finanzielle Schieflage.

Die im Vorfeld bekannt gewordenen Vorschläge der Bundesregierung, die die strauchelnde Branche wieder aufpäppeln sollen, klingen bisher zaghaft. So teilte Wirtschaftsminister Robert Habeck mit, die Bundesregierung wolle vorerst auf einen strengeren Umweltstandard bei Neubauten verzichten, auf den sich die Ampel im Koalitionsvertrag geeinigt hatte. Bauministerin Klara Geywitz kündigte die Verlängerung eines Förderpakets für Studenten- und Azubiunterkünfte an. Gleichzeitig stellte sie klar, dass der Bund das Ziel, 400.000 neue Wohnungen zu bauen, auch in diesem Jahr verfehlen wird.

Die Hoffnung, dass Berlin heute kräftig nachlegt, beispielsweise durch vergünstigte Zins- oder Mehrwertsteuersätze, scheinen einige schon ganz aufgegeben zu haben. Zwei wichtige Branchenverbände sagten ihre Teilnahme kurzerhand ganz ab.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Boris Groendahl und Alexander Kell: Ermotti in Schwung, der Preis ist heiß, Bund-Rendite steigt mit Ölpreisen, der Kommissar geht um, und Alpen-Chaos.

Ermotti in Schwung

UBS-Chef Sergio Ermotti ist im Bloomberg-Interview wieder mal um gute Laune bemüht. Bei seinem ersten Chinabesuch seit (Wieder-)Amtsantritt berichtet er von schwungvollen Neugeldern im Wealth Management, ohne freilich zu viel zu versprechen: Alle 200 Milliarden Dollar an Abflüssen von der Credit Suisse werde man trotzdem nicht wiederbekommen. Dem Boss der letzten Schweizer Großbank streut selbst Swatch-Chef Nick Hayek Rosen (“Er ist Schweizer und versteht unsere Kultur”), auch wenn Hayek ansonsten die Situation nach der UBS/CS-Fusion bedauert und lieber einen Börsengang der Schweizsparte gesehen hätte. In Italien hat das Lobbying der Kreditinstitute offenbar gefruchtet: die geplante Sondersteuer auf Extraprofite kann nun auch aufs eigene Kapital eingezahlt werden.

Der Preis ist heiß

Während in den vergangenen Monaten die Inflationsdaten vor allem auf Hinweise für weitere Zinserhöhungen der EZB abgeklopft wurden, steht nun die Indikation für eine erste Zinssenkung im Vordergrund. Marktpreise implizieren dies für Juli 2024. Die am Freitag für die Eurozone anstehenden September-Inflationsdaten werden die nächsten Hinweise geben. Das Bloomberg Nowcast-Modell lässt einen kräftigen Rückgang auf 4,6% von 5,2% im August erwarten. Laut Ratsmitglied Pablo Hernandez de Cos muss die EZB nichts weiter tun, um die Inflation wieder auf 2% zu bringen. Dem sekundiert sein französischer Kollege Francois Villeroy de Galhau. “Testen, bis es bricht” sei kein vernünftiger Ansatz, eine ruhige Hand hingegen schon. Die neuesten Ifo-Daten für Deutschland sind weniger schlecht ausgefallen als erwartet. Bei der Lageeinschätzung ging es weiter abwärts, bei den Erwartungen leicht aufwärts. “Sie bricht nicht zusammen, aber sie stabilisiert sich auch nicht”, so Ifo-Präsident Clemens Fuest zur Stimmung in den Firmen gegenüber Bloomberg TV.

Bund-Rendite steigt mit Ölpreisen

Die Rendite auf 10-jährige Bundesanleihen steigt am Montag auf den höchsten Wert seit 2011. Händler sorgen sich zunehmend um die steigenden Ölpreise, die es den Währungshütern schwer machen könnte, in absehbarer Zeit die Zinsen zu senken.

Der Kommissar geht um

Der EU-Handelskommissar hat in China die Boxhandschuhe geschnürt. “Der Mangel an Reziprozität und gleichen Wettbewerbsbedingungen seitens Chinas, gepaart mit größeren geopolitischen Veränderungen, hat die EU gezwungen, selbstbewusster aufzutreten”, sagte Valdis Dombrovskis an der Tsinghua-Universität. Gegen unfaires Wettbewerbsverhalten werde man entschiedener vorgehen. Der Rückstand europäischer Autobauer gegenüber der chinesischen Konkurrenz lässt Brüssel zur Marktabschottung und zur Ausdünnung von Handelsbeziehungen Zuflucht nehmen, gemeinhin als De-Risking bezeichnet. “Wer China im Namen des De-Risking ausschließt, verschenkt Chancen für Zusammenarbeit, Stabilität und Entwicklung”, so Chinas Außenministeriumssprecher Wang Wenbin. Elektroautohersteller Zeekr drängt aktuell nach Europa. Bei einem Einstiegspreis von knapp 60.000 Euro für das Modell 001 kann man der Geely-Marke jedenfalls keine Billigkonkurrenz vorwerfen.

Alpen-Chaos

Anderthalb Monate hat es gebraucht, um nach der der Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnel die Räumungs- und Bergungsabeiten abzuschließen. Die Bestandsaufnahme der Schäden sollen noch bis Mitte nächsten Monats dauern. Die Reparaturarbeiten dagegen werden sich über Monate erstrecken. Am 10. August war ein Güterzug der SBB bei einer Weiche auf das Spurwechselgleis abgerutscht und gegen ein Tor geprallt, das die beiden Tunnelröhren voneinander trennt. Für Chaos im Warentransport über die Alpen sorgte in diesem Sommer auch der knapp 13 Kilometer lange Fréjus-Tunnel zwischen Italien und Frankreich, der von einem Erdrutsch verschüttet wurde.

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