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Donald Trump: Seine ökonomische Bilanz in sechs Grafiken

Corona hat die USA in eine tiefe Rezession gestürzt. Doch auch davor war die Lage nicht so großartig wie von Trump behauptet. Seine Amtszeit in Zahlen.

Auf Twitter schreibt der US-Präsident von der „großartigsten Wirtschaft aller Zeiten“. Foto: dpa
Auf Twitter schreibt der US-Präsident von der „großartigsten Wirtschaft aller Zeiten“. Foto: dpa

Am Dienstag wählen die Amerikaner ihren Präsidenten. Schon jetzt zeichnet sich ab: Die Chancen für eine Wiederwahl Donald Trumps stehen eher schlecht. In den meisten Umfragen liegt Joe Biden derzeit deutlich vorn. Das US-Statistikportal Fivethirtyeight.com betrachtet den demokratischen Herausforderer mit 89 Prozent Wahrscheinlichkeit als Wahlgewinner, der britische Economist sogar mit einer Wahrscheinlichkeit von 96 Prozent.

Auch wenn eine Ablösung Trumps im Januar damit noch längst nicht sicher ist: Der Rückhalt des amtierenden US-Präsidenten scheint zu schwinden. Nicht zuletzt, weil die Corona-Pandemie auch Donald Trumps gute Wirtschaftsbilanz zunichtemachte – und damit eines seiner wichtigsten Wahlkampfargumente.

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Amerika gewinne „wie niemals zuvor“, hatte Trump noch im Januar in Davos verkündet. Die USA waren zu diesem Zeitpunkt nah an der Vollbeschäftigung, die Konjunktur brummte. Dennoch hielt schon damals nicht jede der Prahlereien des US-Präsidenten einer Überprüfung stand.

Zwar hatte die US-Wirtschaft ihren unter Obama begonnen Aufschwung auch unter Trump fortgesetzt, doch die Staatsschulden sind rasant gestiegen und Trumps Handelskriege haben die Weltwirtschaft erschüttert.

Mit dem Coronavirus kam im Frühjahr dann auch die Rezession ins Land – und Trumps Twitter-Parolen von der „großartigsten Wirtschaft aller Zeiten“ verloren endgültig ihre Durchschlagskraft. Eine Bilanz seiner Amtszeit in sechs Grafiken.

Wirtschaftsleistung

„Ich denke, wir werden schlussendlich bei vier, fünf, vielleicht sogar sechs Prozent landen“, sagte Donald Trump, als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA in seinem ersten Amtsjahr um 2,3 Prozent gewachsen war. Diese Prognose bewahrheitete sich nicht. Der bereits unter Barack Obama begonnene Aufschwung nach der globalen Finanzkrise setzte sich unter Trump fort – fast im gleichen Tempo.

Infolge der Corona-Pandemie wird für 2020 nun eine schwere Rezession erwartet. Zwar wuchs das BIP im dritten Quartal im Vergleich zum vorigen wieder um 7,4 Prozent. Die Wirtschaftsleistung lag in absoluten Zahlen aber weiterhin 3,5 Prozent unter jener des vierten Quartals 2019.

Staatsverschuldung

Als Wahlkämpfer versprach Trump 2016, den US-Schuldenberg „innerhalb von acht Jahren“ abzutragen. Als Präsident machte er aber trotz florierender Wirtschaft das Gegenteil: immer mehr Schulden.

Das Haushaltsdefizit betrug 2016 knapp 590 Milliarden Dollar, 2019 waren es bereits 984 Milliarden Dollar. Im Haushaltsjahr 2020 wird sich das Defizit wegen der Corona-Konjunkturpakete voraussichtlich vervierfachen.

Handelsbilanz

„America First“ solle die „neue Vision“ sein, die fortan die USA regiert, hatte Donald Trump bei seiner Antrittsrede im Januar 2017 verkündet. Diesem Motto entsprechend fuhr der US-Präsident einen aggressiven Kurs gegenüber Rivalen und Handelspartnern. Fast zwei Jahre lang erschütterte etwa der von Trump angezettelte Handelskrieg mit China die Weltwirtschaft.

Dennoch fällt die Bilanz seiner Handelspolitik durchwachsen aus. Zwar schrumpfte das US-Handelsbilanzdefizit im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2013. Doch die Kluft zwischen Exporten und Importen war 2019 immer noch größer als bei Trumps Amtsantritt.

Steuereinnahmen

Trumps Steuerreform sollte die größte „Revolution“ seit Ronald Reagans starken Steuersenkungen 1981 werden. Trumps Maßnahmen gelten zwar als eine der bedeutendsten Errungenschaften in seiner Amtszeit, die versprochenen Erfolge für die US-Wirtschaft hielten sich jedoch in Grenzen.

Die Senkung der Unternehmenssteuern von 35 auf 21 Prozent im Jahr 2017 etwa riss zwar riesige Löcher in den Staatshaushalt, führte aber nicht zum erhofften Investitionsboom. Stattdessen befeuerte die Reform Aktienrückkäufe und Dividenden von US-Konzernen, was vor allem Investoren zugutekam.

Arbeitsmarkt

Das mittlere Einkommen von US-Haushalten war bereits in den beiden letzten Amtsjahren Obamas wieder gestiegen. Unter Trump setzte sich diese Entwicklung sowie die allgemeine Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt fort.

Im März 2020 lag die Arbeitslosenquote in den USA bei 3,5 Prozent, dem niedrigsten Wert seit etwa 50 Jahren. Dann ließ die von der Pandemie ausgelöste Stilllegung des öffentlichen Lebens den Arbeitsmarkt brutal einbrechen. Im April 2020 schnellte die Arbeitslosenquote auf fast 15 Prozent, den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Bis September sank sie wieder auf 7,9 Prozent.

Aktienindizes

Wie kein Präsident vor ihm ist Donald Trump auf steigende Aktienkurse fixiert. Auf Twitter erklärt er Kursrekorde an der Wall Street schon mal zum „wichtigsten Indikator für gute Führung“ – und damit zu seinem persönlichen Verdienst.

Tatsächlich ist Trumps Zeit als Präsident von einer beeindruckenden Börsenrally begleitet – abgesehen vom zwischenzeitlichen Absturz aufgrund der Coronakrise. Allerdings sehen Ökonomen weniger Trump als Grund für den Boom. Als entscheidend gelten andere Faktoren wie die niedrigen Zinsen und eine enorme Flut an billigem Geld, die Notenbanken in die Finanzmärkte pumpen.

Mit Material von dpa.

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