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Das Dilemma der Deutschen Bank

Nach den Rechtsstreitigkeiten im letzten, schicken in diesem Jahr Kontroversen um die Geschäftsstrategie das Anlegervertrauen in den Keller. Bank-Chef Cyran muss Kosten reduzieren. Das (Shenzhen: 002421.SZ - Nachrichten) braucht Aufwendungen in Milliardenhöhe.

Die Aktie der Deutschen Bank befindet sich weiter auf Talfahrt. Am Nachmittag notierte das Papier bei 11,30 Euro – gut drei Prozent weniger als gestern. Seit dem Zwischenhoch Mitte Dezember 2017 ging es gut 32% abwärts. Anleger reagieren mit den Verkäufen auf die anhaltenden Schwierigkeiten. Nachdem Finanzchef von Moltke am Mittwoch auf einer Konferenz Gesamtbelastungen in Höhe von 450 Mio. Euro für das Investmentbanking bekannt gegeben hatte, war auch dem Börsengang der Fondstochter DWS am Donnerstag nur durchschnittlicher Erfolg beschieden. Am heutigen Freitag folgte im Geschäftsbericht die nächste Hiobsbotschaft für die Anleger. Zum einen erhöht sich das Minus von 500 Mio. auf 735 Mio. Euro. Zum anderen reduzieren die Frankfurter ihre Dividendenausschüttung um über 40%.

Dividende verringern und Boni erhöhen

Wie dem heute veröffentlichten Geschäftsbericht zu entnehmen ist, muss die Deutsche Bank (IOB: 0H7D.IL - Nachrichten) aufgrund von latenten Steueransprüchen ihre Anfang Februar bekannt gegebenen Jahreszahlen nach unten korrigieren. Anstelle eines Verlustes von knapp 500 Mio. Euro werde nach Steuern ein Minus von 735 Mio. Euro stehen. Entsprechend mau fällt die Vergütung für die Anteilseigner aus. Als (Düsseldorf: CP4.DU - Nachrichten) eines der wenigen DAX-Unternehmen teilt die Deutsche Bank für das abgelaufene Jahr weniger Dividende aus. Statt 19 Cent je Aktie wird pro Wertpapier nur noch ein Betrag von 11 Cent ausgeschüttet.

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Gleichzeitig steigen die variablen Vergütungen der Top-Führungskräfte trotz des dritten Rückgangs beim Jahresumsatz in Folge von 0,5 Mrd. Euro im Vorjahr auf jetzt 2,2 Mrd. Euro. Dabei verzichten - wie in den vergangenen Jahren - Vorstand und Vorstandsvorsitzender auf ihre Boni. CEO Cyran wird mit 3,4 Mio. Euro vergütet. Damit ist der Deutsche-Bank-Chef nicht der Spitzenverdiener im Haus. Nach Angaben des “Handelsblatts”, das sich auf einen Bericht des Wall Street Journals stützt, sollen gut 50 Banker aus dem Investmentsegment der Bank aufgrund der Bonuszahlungen deutlich mehr verdienen. Genannt wurden Summen zwischen 3,5 Millionen und acht Millionen Euro.

Das Zugpferd der Deutschen Bank, das Investmentbanking, schwächelt seit Jahren. Finanzchef von Moltke hatte am Mittwoch auf einer Morgan (Other OTC: MGHL - Nachrichten) -Stanley (Shenzhen: 002588.SZ - Nachrichten) -Konferenz bekannt gegeben, dass die Investment-Sparte durch den starken Euro und gestiegene Refinanzierungskosten stark belastet wird: „Wir berichten in Euro und 40 % unserer Ertragsbasis in der Investmentbank entstehen auf Basis des Dollars oder sind an den Dollar gekoppelt“, so von Moltke. Daraus resultiere eine Belastung von rund 300 Mio. Euro. Weitere 150 Mio. Euro kämen durch die Refinanzierungskosten hinzu.

Deutsche Bank: Investmentbanking 2017 relativ schwach


Gesamtergebnis vs. Investmentbanking von 2002 bis 2017 (in Mrd. Euro)
Quelle: Statista

Zudem kämpft die Sparte mit rückläufigen Erträgen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters ging das Anleihen-Geschäft um gut 30% zurück, der Aktienhandel sei um rund 25% eingebrochen. Insgesamt sanken die Erträge aus dem FIC-Segment (Anleihen, Devisen, Derivate) um 36%. Ein Problem, da das Investmentbanking knapp die Hälfte aller Einnahmen beisteuert. Seit 2011 hätten sich die Einnahmen aus dem FIC Geschäft halbiert, konstatiert das “Handelsblatt” in seiner heutigen Printausgabe.
In den kommenden Jahren wird die Deutsche Bank daher deutlich Stellen abbauen. Ende 2017 verkündete Cyran, dass 9000 Stellen zur Disposition stünden. Im vergangenen Jahr baute die Bank bereits rund 2.200 Stellen ab. Im Februar wurde bekannt, dass bis zu 500 von den 17.000 im Investmentbanking Beschäftigten gehen müssen.

Experten zweifeln am Erfolg der Maßnahme, sehen aber keine Alternative. Wollte die Deutsche Bank ihr Investmentbanking ähnlich der Royal Bank of Scotland (London: RBS.L - Nachrichten) gesund schrumpfen, zitiert das “Handelsblatt” eine Studie des Research-Hauses Autonomous, würde sie das rund zwölf Milliarden Euro kosten.

Deutsche Bank: Weiterhin negative Eigenkapitalrendite


Eigenkapitalrendite nach Steuern der Deutschen Bank in den Jahren von 2006 bis 2017

Quelle: Statista

(DW)