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In diesen Regionen könnt ihr die besten Immobilien-Schnäppchen machen

Eigentumswohnungen in Leipzig werden laut des Wohnatlas an Wert gewinnen. - Copyright: picture alliance / Zoonar | Daniel Kühne
Eigentumswohnungen in Leipzig werden laut des Wohnatlas an Wert gewinnen. - Copyright: picture alliance / Zoonar | Daniel Kühne

Mit Prognosen für den Immobilien-Markt ist es aktuell ja immer so eine Sache. Die Preise für Wohnungen und Häuser sind vor allem in den vergangenen Jahren stark geschwankt. Experten des Ham­bur­gi­schen Welt­wirt­schafts­in­sti­tuts sind sich nun sicher, dass vor allem die Preise für Wohnungen im Eigentum in den kommenden elf Jahren weiter fallen werden. Im Rahmen des Postbank Wohnatlas 2024 verraten die Fachleute, wo Wohnungen wertvoller werden und wo beim Kauf ein Schnäppchen drin sein kann.

Demnach sollen in rund 40 Pro­zent al­ler 400 deut­schen Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te die Prei­se für Ei­gen­tums­woh­nun­gen re­al fallen und bis 2035 um min­des­tens zwei Pro­zent un­ter dem heu­ti­gen Ni­veau liegen. Aber: In den kommenden Jahren wird es am deutschen Immobilien-Markt ebenso Regionen geben, in de­nen Besitzerinnen und Besitzer von Wohnungen mit ei­nem Wert­zu­wachs rech­nen kön­nen.

In fast der Hälf­te der Re­gio­nen, etwa 47 Pro­zent, pro­gnos­ti­zie­ren die Fach­leu­te ei­nen An­stieg der Kauf­prei­se re­al um mehr als 0,15 Pro­zent pro Jahr bis 2035. Rea­le Preis­zu­wäch­se sollen unter anderem für wei­te Tei­le des süd­li­chen sowie nord­west­li­chen Raums, für die sie­ben grö­ß­ten Me­tro­po­len und Fe­ri­en­re­gio­nen kommen.

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Laut den Experten werden dafür leicht sin­ken­de oder sta­gnie­ren­de Prei­se in länd­lich ge­präg­ten Re­gio­nen erwartet, vor allem im west­li­chen Mit­tel­deutsch­land. Stär­ke­re Preis­ein­brü­che pro­gnos­ti­zie­ren die Fach­leu­te für den länd­li­chen Raum der ost­deut­schen Bun­des­län­der ab­seits der Groß­städ­te und des Gro­ß­raums Ber­lin.

Das ist das Marktmodell für Wohnungen des Instituts

Im Rah­men der Kauf­preis­pro­gno­se für die 400 kreis­frei­en Städ­te und Land­krei­se wer­den An­ge­bots- und Nach­fra­ge­ent­wick­lun­gen auf Ba­sis ver­schie­de­ner Re­gio­nal­da­ten modelliert. Dafür berücksichtigen die Experten unter anderem die Be­völ­ke­rungs- und Al­ters­struk­tur, Haus­halts­grö­ße, Ein­kom­mens­ent­wick­lung so­wie Wohn­aus­ga­ben und Woh­nungs­an­ge­bot. Das Woh­nungs­markt­mo­dell des Ham­bur­gi­schen Welt­wirt­schafts­in­sti­tuts kann mithilfe dieser Rahmenpunkte nachvollziehen, wie sich die­se Fak­to­ren wech­sel­sei­tig be­ein­flus­sen. So entsteht am En­de der Mo­dell­rech­nung dann die Kauf­preis­pro­gno­se für den Zeit­raum 2023 bis 2035.

„Lang­fris­tig wer­den die Wert­ent­wick­lun­gen auf dem Immobilien-Markt vor al­lem durch die de­mo­graphi­schen so­wie die wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen der Re­gio­nen be­stimmt.“ Das erläutert Manuel Beermann, Lei­ter des Pro­dukt­ma­nage­ments für Im­mo­bi­li­en der Postbank in Deutsch­land. „In Städ­ten und Ge­bie­ten mit star­kem Zu­zug, vie­len Ar­beits­plät­zen und außerdem stei­gen­den Löh­nen blei­ben Ei­gen­tums­woh­nun­gen be­gehrt und die Prei­se zie­hen künf­tig an.“

Wohnungen in Metropolen weiter beliebt

Die sieben größten Städte in Deutschland bleiben für Käuferinnen und Käufer ebenso attraktiv wie das Umland. Den Experten zufolge liegt das un­ter an­de­rem an den er­war­te­ten Be­völ­ke­rungs­zu­wäch­sen. Für Frank­furt am Main pro­gnos­ti­zie­ren die Wis­sen­schaft­ler zum Beispiel ei­nen Zu­wachs von rund 4,8 Pro­zent bis 2035. Für Ber­lin lie­gen die Er­war­tun­gen bei rund 3,8 Pro­zent.

Zudem soll das ver­füg­ba­re Ein­kom­men der Haus­hal­te in al­len sie­ben Me­tro­po­len bis 2035 stei­gen. Die stärks­ten Zu­wäch­se sa­gen die Fach­leu­te in Mün­chen mit re­al 2,7 Pro­zent und Frank­furt mit re­al 2,5 Pro­zent pro Jahr vor­her. Be­völ­ke­rungs­zu­wäch­se und stei­gen­de Haus­halts­ein­kom­men be­feu­ern die Wohn­nach­fra­ge und trei­ben die Prei­se in den zen­tra­len La­gen nach oben, da vie­ler­orts das Wohn­an­ge­bot weit hin­ter der Nach­fra­ge zu­rück­bleibt.

Jen­seits der grö­ß­ten Me­tro­po­len wird das ins­ge­samt grö­ß­te Be­völ­ke­rungs­wachs­tum mit min­des­tens sechs Pro­zent bis 2035 in den bay­ri­schen Land­krei­sen Dach­au, Er­ding, Ebers­berg und der kreis­frei­en Stadt Lands­hut er­war­tet. Auch die Städ­te Leip­zig (5,7 Pro­zent), Pots­dam (5,1 Pro­zent) und Augs­burg (5,0 Pro­zent) lie­gen in den Top 10 mit den grö­ß­ten er­war­te­ten Be­völ­ke­rungs­zu­wäch­sen.

Al­ter­na­ti­ven für Kauf­in­ter­es­sier­te

Die Ent­wick­lun­gen in der Be­völ­ke­rung ha­ben ei­nen gro­ßen Ein­fluss auf die pro­gnos­ti­zier­ten Im­mo­bi­li­en­prei­se. Für Leip­zig rech­nen die Fach­leu­te mit den stärks­ten rea­len Preis­zu­wäch­sen. Konkret: Sie wer­den vor­aus­sicht­lich bis 2035 jähr­lich re­al bei 2,2 Pro­zent lie­gen. Die künf­ti­ge Preis­dy­na­mik bis 2035 in der säch­si­schen Me­tro­po­le ist also so­gar hö­her als in Deutsch­lands teu­ers­ter Stadt Mün­chen (1,8 Pro­zent).

Auf dem zwei­ten Platz der Re­gio­nen mit den grö­ß­ten pro­gnos­ti­zier­ten Preis­zu­wäch­sen liegt die Stadt Pots­dam mit rund zwei Pro­zent. Für die kreis­freie Stadt Lands­hut im Al­pen­vor­land, den Land­kreis Dach­au in der Me­tro­pol­re­gi­on Mün­chen und den Bo­den­see­kreis kön­nen Woh­nungs­be­sit­zer eben­falls mit ei­nem hö­he­ren Preis­wachs­tum rech­nen als in der teu­ren baye­ri­schen Me­tro­po­le Mün­chen.

Manuel Beermann erklärt diese Entwicklung so: „Ho­he Prei­se im Stadt­ge­biet in Kom­bi­na­ti­on mit mehr Ho­me­of­fice-Mög­lich­kei­ten ha­ben die At­trak­ti­vi­tät des Um­lands noch­mals er­höht.“ Das mache er an den Bei­spie­len Dach­au und Pots­dam fest. Dass Leipzig das Ranking anführe, sei keine große Überraschung. „Hier fin­den sich noch zahl­rei­che Stadt­tei­le, die gu­te Wohn­qua­li­tät mit noch re­la­tiv er­schwing­li­chen Kauf­prei­sen und ei­nem pro­gnos­ti­zier­ten Wert­zu­wachs kom­bi­nie­ren“, so der Experte.

Es ist davon auszugehen, dass in Leipzig noch Nachholeffekte bei den Preisen für Wohnungen wirken werden. In der Me­tro­po­le lie­gen sie bei rund 3300 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter, also deut­lich un­ter Städ­ten wie Düs­sel­dorf und Stutt­gart (5000 und 4900 Eu­ro).

Das historische Hafenviertel am Stintmarkt ist ein zentraler Anlaufpunkt im niedersächsischen Lüneburg, wo sich Wohnungen in Zukunft immer wertvoller werden. - Copyright: picture alliance / imageBROKER | Klaus Rein
Das historische Hafenviertel am Stintmarkt ist ein zentraler Anlaufpunkt im niedersächsischen Lüneburg, wo sich Wohnungen in Zukunft immer wertvoller werden. - Copyright: picture alliance / imageBROKER | Klaus Rein

Ne­ben Leip­zig ge­hört auch der Land­kreis Lü­ne­burg in Nie­der­sach­sen zu den Auf­stei­gern im Ran­king der er­war­te­ten Preis­ent­wick­lung bis 2035. Der Land­kreis mit sei­ner gleich­na­mi­gen Kreis­stadt, ei­ner Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt mit his­to­ri­schem Kern, ge­hört zur Me­tro­pol­re­gi­on Ham­burg. Der­zeit lie­gen die Prei­se für Woh­nun­gen in Lüneburg bei knapp mehr als 3500 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter. Laut den Experten ist aber mit einer besonders dynamischen Entwicklung zu rechnen.

„Der Land­kreis Lü­ne­burg mit sei­ner at­trak­ti­ven Mit­tel­stadt und Ver­kehrs­an­bin­dung an ei­ne Me­tro­po­le ist ein Bei­spiel für po­ten­zi­el­le In­ves­ti­ti­ons­chan­cen: Ver­gleichs­wei­se mo­dera­te Prei­se mit Aus­sicht auf Wert­stei­ge­run­gen in den kom­men­den Jah­ren“, sagt Ma­nu­el Beer­mann.

Die Erhebung zeigt aber auch, dass die Prei­se für Wohnungen nicht nur in diesen Re­gio­nen an­zie­hen. Preiszuwächse können auch für wei­te­re Groß­städ­te so­wie Land­krei­se jähr­li­che Preis­zu­wäch­se bis 2035 er­war­tet wer­den kön­nen. Un­ter den kreis­frei­en Städ­ten mit mehr als 100.000 Ein­woh­nern pro­gnos­ti­zie­ren die Fach­leu­te für weitere Städte rea­le Preis­ent­wick­lun­gen von mehr als ei­nem Pro­zent pro Jahr. Diese Prognose gilt für Dres­den (Sach­sen), Re­gens­burg (Bay­ern), Müns­ter (Nord­rhein-West­fa­len), In­gol­stadt und Augs­burg (bei­de Bay­ern), Je­na (Thü­rin­gen), Frei­burg im Breis­gau (Ba­den-Würt­tem­berg), Mainz und Trier (Rhein­land-Pfalz) so­wie Kiel (Schles­wig-Hol­stein).

Lohnt sich der Kauf auch bei negativem Trend?

Eigentümerinnen und Eigentümern dro­hen hin­ge­gen Wert­ver­lus­te bei Im­mo­bi­li­en in struk­tur­schwa­chen Re­gio­nen mit sin­ken­den Be­völ­ke­rungs­zah­len. Solche wer­den für vie­le Re­gio­nen in Sach­sen-An­halt, Thü­rin­gen und Sach­sen er­war­tet. Da dort gleich­zei­tig die Be­völ­ke­rung über­durch­schnitt­lich al­tert, wer­den die Kauf­prei­se in Fol­ge stark sin­ken. In den ost­deut­schen Bun­des­län­dern ist ins­be­son­de­re der länd­li­che Raum be­trof­fen. Ei­gen­tums­woh­nun­gen in der Stadt Suhl (Thü­rin­gen) und im Kreis Mans­feld-Süd­harz (Sach­sen-An­halt) wer­den vor­aus­sicht­lich am stärks­ten an Wert ver­lie­ren.

Un­ter den Groß­städ­ten mit mehr als 100.000 Ein­woh­nern wird laut Pro­gno­se vor al­lem die Stadt Rem­scheid (Nord­rhein-West­fa­len) von Preis­rück­gän­gen be­trof­fen. Wei­ter­hin ge­hö­ren Ha­gen, Her­ne, Gel­sen­kir­chen, Mül­heim an der Ruhr und Bo­chum zu den Städ­ten mit den höchs­ten Wert­ver­lus­ten bis 2035. Für Würz­burg (Bay­ern), Heil­bronn (Ba­den-Würt­tem­berg), Salz­git­ter (Nie­der­sach­sen) und Wup­per­tal (Nord­rhein-West­fa­len) wer­den eben­falls deut­li­che rea­le Preis­rück­gän­ge für Wohnungen er­war­tet.

In diesen Regionen könnte es Schnäppchen geben

Weit­ge­hend sta­gnie­ren­de Prei­se für Ei­gen­tums­woh­nun­gen pro­gnos­ti­zie­ren die Fach­leu­te des Instituts für vie­le Re­gio­nen in West­deutsch­land. Im süd­li­chen Teil lie­gen bayrische Städ­te und Land­krei­se wie Bay­reuth oder Pas­sau, das rhein­land-pfäl­zi­sche Kai­sers­lau­tern oder das ba­den-würt­tem­ber­gi­sche Ba­den-Ba­den. Im Nor­den sind bei­spiels­wei­se das schles­wig-hol­stei­ni­sche Neu­müns­ter und das nie­der­säch­si­sche Del­men­horst zu fin­den.

In Hes­sen ge­hö­ren der Land­kreis Mar­burg-Bie­den­kopf und in Nord­rhein-West­fa­len die Stadt Bie­le­feld und der Rhei­nisch-Ber­gi­sche Kreis da­zu. „Kauf­in­ter­es­sier­te soll­ten be­ach­ten, dass die Pro­gno­sen jähr­li­che Durch­schnitts­wer­te für die ge­sam­te be­trach­te­te Re­gi­on wie­der­ge­ben. Je nach An­bin­dung, La­ge und Aus­stat­tung kön­nen sich im Ein­zel­fall deut­li­che Ab­wei­chun­gen von den Durch­schnitts­wer­ten er­ge­ben“, sagt Manuel Beer­mann. Wer kei­ne Wert­an­la­ge suche, son­dern lang­fris­tig ein Ei­gen­heim für die Fa­mi­lie selbst nut­zen wolle, könne sich auch in Re­gio­nen mit sta­gnie­ren­den oder leicht sin­ken­den Prei­sen den Traum er­fül­len. „Ab­be­zahl­te Im­mo­bi­li­en kön­nen ein wich­ti­ger Bau­stein für die Al­ters­vor­sor­ge sein.“