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Die meistgesuchten Aktien im Investor-Check: Steinhoff

Steinhoff Logo (Getty)
Steinhoff Logo (Getty)

In unserer Serie stellen wir Ihnen die meistgesuchten Aktien der User vor und analysieren sie aus fundamentaler, unternehmensorientierter und charttechnischer Sicht.

Die meistgesuchten Aktien im Investor-Check – Folge 5: Steinhoff

Die Aktie von Steinhoff hat in den vergangenen Monaten ordentlich an Wert eingebüßt. Seitdem beim ehemaligen Poco-Mutterkonzern Unregelmäßigkeiten bei der Bilanzierung auffielen, sank die Aktie mittlerweile um deutlich mehr als 90 %. Gegenwärtig notiert die Aktie sogar lediglich auf einem Kursniveau von 0,12 Euro je Anteilsschein, was sie formal gesehen verdächtig nah an ein Pennystock-Niveau heranrückt.

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Steinhoff: Hier geht es zum Chart

Dennoch fragen sich weiterhin viele Investoren, ob bei der Aktie von Steinhoff nicht inzwischen alle Probleme eingepreist sein dürften und hier nun unterm Strich eine interessante, antizyklische Chance lauern könnte. Eine unternehmensorientierte Analyse könnte hier durchaus etwas mehr Licht ins Dunkeln bringen.

Was Steinhoff eigentlich macht

Doch bevor es um einige, ausgewählte Analyseaspekte geht, fällt zunächst noch der Blick auf das eigentliche Geschäftsfeld von Steinhoff. Und um es zunächst kurz zu halten: Ursprünglich handelte es sich bei Steinhoff um einen international agierenden Möbelkonzern.

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Über mehrere Beteiligungsebenen gehörten so beispielsweise ursprünglich die deutsche Möbelkette Poco Domäne, neben vielen, vielen anderen, wohlgemerkt, zu dem sehr verzweigten Konzern. Allerdings ist diese Beteiligungsstruktur in letzter Zeit einige Veräußerungen von Konzernanteilen zur Rettung des Konzerns inzwischen deutlich kleiner geworden.

Nichtsdestoweniger möchte Steinhoff auch weiterhin eigentlich sein Geld mit Möbeln verdienen. Zumindest, sofern der Konzern nach dem gravierenden Einschnitt im vergangenen Jahr noch eine langfristige Zukunft besitzen sollte.

Ein Blick auf die Probleme

Denn Steinhoff hat – wie bereits angedeutet – nach wie vor größere Probleme. Seitdem bei dem Möbelkonzern die Unregelmäßigkeiten bei der Bilanzierung aufgefallen sind, stehen Investoren, Wirtschaftsprüfer und möglicherweise sogar der Konzern selbst vor mehr Fragen, als Antworten.

So hat Steinhoff beispielsweise sowohl für das Geschäftsjahr 2017, als auch im Geschäftsjahr 2018 keine geprüften und testierten Zahlen mehr vorgelegt. Man könnte daher sagen, dass jeder Investor, der derzeit in Steinhoff investieren möchte oder investiert ist, ohne Kompass und Karte unterwegs ist.

Diese Blindheit des Marktes könnte natürlich so manche Chancen eröffnen, aber dazu gleich etwas mehr. Allerdings sollte man sich als Investor an dieser Stelle besser noch einmal vergegenwärtigen, dass der Grund, weshalb wir derzeit so wenig wissen, nicht gerade für das Management von Steinhoff spricht. Dementsprechend könnten hier auch noch weitere Probleme verborgen sein, die bei den weiteren, notwendigen Aufräumarbeiten erst ans Tageslicht gefördert werden.

Zudem dürfte Steinhoff mit seinen Unregelmäßigkeiten generell viel Vertrauen verspielt haben. Hier sollte man daher als langfristig-orientierte Investor ebenfalls überlegen, ob man in einen solchen Konzern überhaupt investiert sein möchte. Beziehungsweise, ob man dem Management von Steinhoff inzwischen wieder vertrauen kann.

Es gibt aber auch Chancen
Steinhoff-Chart
Steinhoff-Chart

Und obwohl die Probleme im Nachgang dieser Bilanzunregelmäßigkeiten nach wie vor groß und hin und wieder mal erdrückend scheinen, gibt es gewiss auch so einige Chancen bei der Steinhoff-Aktie, die man natürlich nicht verschweigen sollte.

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Steinhoff ist nämlich trotz seiner niedrigen und vermeintlichen Pennystock-ähnlichen Bewertung weiterhin ein (zwar problembehaftetes, aber) funktionierendes Unternehmen, das nach wie vor in seinem ursprünglichen Markt aktiv ist. Einem Bericht von The Motley Fool Deutschland zur Folge konnte Steinhoff gemäß bislang ungeprüfter Zahlen für die ersten neun Monate des vergangenen Geschäftsjahres so beispielsweise Umsätze in einer Größenordnung von 12,9 Milliarden Euro erzielen. Viele der Steinhoff-Beteiligungen besitzen daher definitiv Substanz, was besonders in Anbetracht der Börsenbewertung von lediglich rund 520 Millionen Euro interessant sein könnte.

Zudem hat Steinhoff bereits vor einigen Monaten von seinen Gläubigern eine lange und möglicherweise wegweisende Dreijahresfrist bekommen, um seine Unregelmäßigkeiten wieder in den Griff zu bekommen und das Ruder herumzureißen. Auch diese sehr weit ausgedehnte Gnadenfrist könnte möglicherweise eine stabile Basis für den Konzern sein, um sich selbst neu zuordnen, die Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen und mit einem stabilen und nach allen Abwicklungen weiterhin (hoffentlich noch) bestehenden Geschäftskern noch einmal neu zu beginnen.

Steinhoff-Aktie: Eher etwas für Spekulanten?

Was man daher letztlich bezogen auf die Steinhoff-Aktie wissen sollte, ist, dass man hier derzeit eigentlich relativ wenig wissen kann. Das kann im Umkehrschluss sowohl Chancen, als auch Risiken bedeuten.

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Fest steht jedenfalls, dass seit die Bilanzierungsunregelmäßigkeiten aufgetaucht sind, die Investoren hier lediglich auf Bruchteile und ungeprüfte Wasserstandsmeldungen blicken können. Es gibt daher derzeit wenige, valide Anhaltspunkte, auf die man sich berufen kann.

Dennoch können mutige und hochgradig chancenorientierte Anleger natürlich versuchen, mit einem Sprung ins (langfristig) Ungewisse überproportionale Renditen zu generieren. Ob das dann allerdings noch wert- und unternehmensorientiertes Investieren, oder eher Spekulieren ist, bleibt hingegen eine andere Frage.

Der Autor Vincent Uhr besitzt keine der erwähnten Aktien.