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Die beliebtesten Aktien im Investor-Check: Alibaba

Alibaba (Getty)
Alibaba (Getty)

In unserer neuen Serie stellen wir Ihnen die meistgesuchten Aktien der User vor und analysieren sie aus fundamentaler, unternehmensorientierter und charttechnischer Sicht.

Die beliebtesten Aktien im Investor-Check – Folge 3: Alibaba

Für die Aktien von Alibaba war das Börsenjahr 2018 zumindest aus Sicht des Kurses definitiv ereignisreich. Seit ihrem Verlaufshoch zur Mitte des Jahres bei knapp unter 180 Euro korrigierte die Aktie bis Ende Oktober auf rund 118 Euro. Seitdem konnte Alibaba jedoch wieder einiges an Boden gut machen und notiert derzeit auf einem Kursniveau von derzeit 135,25 Euro.

Viele Investoren könnten sich nach diesem turbulenten Börsenjahr fragen, ob die aktuelle Erholung nachhaltig sein wird und Alibaba somit eine langfristige Chance darstellt. Oder aber, ob weitere Verkäufe in naher Zukunft folgen könnten. Und genau diese Fragestellung soll uns im Folgenden aus fundamentaler, unternehmensorientierte und charttechnischer Sicht etwas näher beschäftigen.

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Hier geht es zum Chart

Womit Alibaba sein Geld verdient

Doch bevor es um die tiefere Analyse geht, folgt zunächst der Blick auf das eigentliche Geschäftsfeld von Alibaba.

Alibaba definiert sich selbst als Unternehmen, das im Handel (E-Commerce), Cloud Computing, digitale Medien unter Unterhaltung, sowie teilweise auch Finanzdienstleistungen anbietet.

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Durch ein ganzheitliches Ökosystem möchte Alibaba sowohl seinen Händlern, als auch seinen Käufern und Nutzern ein starker Partner in der Welt des Internets sein und durch seine Dienstleistungen, Produkte und Technologien einen Mehrwert für all diejenigen schaffen, die die Alibaba-Plattformen bedienen.

Alibabas Geschäftsmodell lässt sich hierbei jedoch eher mit dem von eBay vergleichen, als mit dem von Amazon. Denn den Chinesen ist ebenfalls eher daran gelegen, eine Plattform für Händler und Konsumenten bereit zu stellen, als selbst Waren zu versenden. Wer hingegen das chinesische Amazon sucht, ist bei JD.com an der richtigen Adresse.

Durch diesen kleinen aber feinen Unterschied ist Alibaba letztlich vornehmlich auf eigene bekannte Handelsplattformen und nicht in erster Linie auf logistische Infrastruktur angewiesen (die jedoch ebenfalls weiter ausgebaut wird) und verdient sein Geld daher primär mit Provisionen und Gebühren bei den angebotenen, digitalen Dienstleistungen.

Was die Alibaba-Aktie zuletzt bewegte
Alibaba-Chart
Alibaba-Chart

Wie der obig genannte Kurssturz seit der Jahresmitte bereits sehr eindrucksvoll zeigt, gab es in den vergangenen Wochen so einige negative Neuigkeiten, die die Alibaba-Aktie belasteten.

Zum einen ist an dieser Stelle der Handelskrieg zwischen China und den USA zu nennen. Zwar ist Alibabas derzeitiger Hauptmarkt weiterhin das Reich der Mitte selbst. Über die Handelsplattformen AliExpress und Tmall beziehen und versenden chinesische Händler jedoch schon heute internationale Waren. Dieser internationale Handel dürfte durch die Zollrestriktionen nun zumindest einen zwischenzeitlichen Dämpfer bekommen haben.

Zum anderen hat Alibaba-Gründer Jack Ma in diesem Jahr verkündet, dass er Alibaba binnen Jahresfrist verlassen möchte, um sich anderen Projekten zu widmen. Ma ist ein wichtiger Wegbereiter bei Alibaba und Investoren könnten nun fürchten, dass dieser personelle Ausfall auf höchster Ebene nicht durch innovativ und disruptiv genug nachbesetzt werden könnte.

Ein weiterer Belastungsfaktor war zudem ein insgesamt schwächerer, chinesischer Gesamtmarkt. Chinas Börsen haben innerhalb des aktuellen Börsenjahres ebenfalls um rund 20 % nachgegeben, auch dieser Entwicklung konnte sich Alibaba als Teil dieses Marktes nicht entziehen. Außerdem haben chinesische Internet-Aktien generell stark gelitten, da viele Investoren der skeptischen chinesischen Internet-Politik nicht trauen, die im aktuellen Jahr beispielsweise bei der Spiele-Schmiede Tencent massiv regulatorisch eingegriffen hat.

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Grundsätzlich existieren bei Alibaba daher durchaus viele Unsicherheiten und Unwägbarkeiten, die zu dem aktuellen Abverkauf innerhalb dieses Jahres geführt haben. Doch ist das natürlich nur die eine Seite dieser spannenden Medaille.

Welche Chancen Alibaba besitzt

Prinzipiell bietet die Aktie von Alibaba nämlich noch viele Chancen, die vor allem Wachstumsinvestoren weiterhin auf dem Schirm haben sollten.

Wie Alibaba bei der Verkündung der Quartalszahlen für die ersten neun Monate des aktuellen Geschäftsjahres zeigte, ist die Wachstumsstory hier weiterhin intakt. Innerhalb dieses Zeitraumes konnte Alibaba seine Umsätze so um ansehnliche 54 % steigern, was für ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 300 Milliarden Euro sehr beeindruckend ist.

Allein im E-Commerce-Bereich wuchsen die Umsätze zudem um 54 %, was letztlich zeigt, dass Alibaba in seinem bisherigen Hauptsegment in operativer Topform ist. Die Umsätze im Cloud Computing-Segment stiegen zudem sogar um 90 %. Auch hier könnte daher im weiteren Verlauf ein interessanter und wachsender Markt lauern.

Das Wachstum der kommenden Jahre könnte sich zudem in einer fortwährenden Internationalisierung des Alibaba-Konzerns abspielen. Wie der Internet-Konzern erst neulich verkündete, wird Alibaba in Belgien ein Logistikzentrum errichten, um allmählich auch den europäischen Markt aufzurollen. Da Alibaba im europäischen Markt faktisch bislang kaum eine Rolle spielt, könnte auch hier ein weiterer, regionaler Wachstumstreiber schlummern.

Hohes Risiko, hohe Chance

Trotz der ansehnlichen Größe des chinesischen Internet-Konzerns und trotz der Fülle an schlechten Neuigkeiten im aktuellen Börsenjahr, könnten die besten Jahre von Alibaba durchaus noch bevorstehen.

Das Wachstum blieb trotz der operativen Problemchen weiterhin intakt. Und die kommende Internationalisierung und das starke Wachstum im heimischen Markt könnte die Aktie zu einer interessanten, langfristigen Chance werden lassen.

Dennoch bleibt das handelspolitische und das chinesische Internet-Risiko bei dieser spannenden Aktie weiterhin hoch. Wer sich daher auf die Alibaba-Aktie einlässt, sollte auch immer mal wieder mit turbulenteren Handelstagen oder -wochen rechnen.

Disclosure: Der Autor Vincent Uhr besitzt Aktien von Alibaba und JD.com