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DHDL-Deal geplatzt: Deshalb investierten Dagmar Wöhrl und Janna Ensthaler doch nicht in Mind Vacations

Beixi Jia und Julian Stodt stellten „Die Höhle der Löwen“ ihr Startup Mind Vacations vor. Zwei Löwen stiegen während der Sendung ein, später aber wieder aus. - Copyright: RTL / Bernd-Michael Maurer
Beixi Jia und Julian Stodt stellten „Die Höhle der Löwen“ ihr Startup Mind Vacations vor. Zwei Löwen stiegen während der Sendung ein, später aber wieder aus. - Copyright: RTL / Bernd-Michael Maurer

Das Gründerpaar Beixi Jia und Julian Stodt stellten in „Die Höhle der Löwen“ ihr Startup Mind Vacations vor – eine Box mit Tee-Meditationen. In jeder Box befinden sich ein Glas mit einem Teesieb und Deckel – ebenfalls aus Glas – und zehn Tee-Sachets, auf denen ein QR-Code gedruckt ist. Scannt man den Code, kommt man zum Meditationsvideo in der dazugehörigen App. Die Boxen gibt es mit Grüntee und Schwarztee.

Gründerin Jia führte an den Löwen auch direkt vor, wie so eine Meditation aussehen könnte. Die Investoren setzten sich auf ein Kissen. Die Augen geschlossen, folgten sie den Anweisungen der Gründerin: an den frischen und nassen Grünteeblättern riechen, einatmen und ausatmen.

Darum platzte der Deal mit Dagmar Wöhrl und Janna Ensthaler

Um ihr Startup voranzubringen wollten die beiden Gründer 80.000 Euro und boten im Gegenzug 20 Prozent Firmenanteile an. Dagmar Wöhrl und Janna Ensthaler entschieden sich in der Show gemeinsam, in Mind Vacations zu investieren – allerdings zu anderen Konditionen, nämlich gegen 30 Prozent. Die Gründer stimmten zu.

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Der Deal hat nach der Sendung nicht stattgefunden. „Wir sind im Guten auseinander und haben die Gründer auch in vielerlei Hinsicht unterstützt“, sagt Wöhrl gegenüber Gründerszene. „Wir haben zum Beispiel Ideen für die Produktpalette geliefert und auf mögliche Kosteneinsparungen – gerade am Anfang, enorm wichtig – hingewiesen.“ Dass sie von den Löwen-Teams betreut werden, sagen auch die beiden Gründer. Der Deal platzte, da „eine gründliche Analyse der aktuellen wirtschaftlichen Lage zeigte, dass der bisherige B2C-Ansatz unter den gegebenen Bedingungen und mit den verfügbaren Ressourcen kurzfristig nicht realisierbar wäre“, sagen Jia und Stodt.

Mit Tee-Meditationen seien die beiden Gründer seit ihrer Kindheit vertraut. Ihre Großeltern und Eltern hätten dies regelmäßig praktiziert, um im Alltag zu entspannen. Zu einem Startup wurde die Tee-Meditation aus der Box, als Stodt die Idee beim Wettbewerb „Lünale“ präsentierte und den „Startup-Idea-of-the-Year“-Award gewann. Zu dem Zeitpunkt arbeitete er noch an der Universität Lüneburg als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Lüneburg ist auch der Standort von Mind Vacations.

Was sich für Mind Vacations nach der Show änderte

Am Produkt kritisierten die Investoren zwei Dinge: die Masse an Verpackungen pro Box und den Preis. „Wir sehen hier den Berg an Verpackungen“, sagte Ensthaler. „Wie kann man das noch irgendwie nachhaltiger gestalten?“ Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer störten sich vor allem am Preis. Eine Box kostete zum Zeitpunkt der Aufzeichnung 49,95 Euro. „Euer Tee kostet 5 Euro pro Tasse. In der heutigen Zeit ist das schon für viele nicht möglich.“

An der Kritik zur Verpackung will das Gründerpaar auch nach der Show arbeiten. „Wir haben einen neuen Verpackungslieferanten gefunden, der gemeinsam mit uns an einem neuen Verpackungskonzept arbeitet“, sagen Jia und Stodt gegenüber Gründerszene. „Unser Ziel ist es, nachhaltiges Verpackungsmaterial zu verwenden und die Verpackung insgesamt zu reduzieren.“

Den Preis wollen die Gründer jedoch nicht senken. „Unser Verkaufspreis bleibt bei 48 Euro. In der Sendung wurde von den Löwen kritisiert, dass unser Produkt zu teuer sei. Unsere Tees sind bio-zertifiziert, bestehen aus ganzen Blättern und sind handgepflückt“, sagen sie. „Wir haben Tests mit unseren Stammkunden durchgeführt, bei denen wir auch herkömmlichen, handelsüblichen Teebeutel-Tee getestet haben, der natürlich nur einen Bruchteil kostet. Unsere Kunden haben uns jedoch eindringlich gebeten, diesen nicht zu verwenden. Dieser Test wurde daher schnell beendet.“

Verändert habe sich nach dem Auftritt in der Sendung die Ausrichtung des Startups. Die beiden Gründer wollen sich stärker auf den B2B-Markt fokussieren, statt auf B2C, wie ursprünglich geplant. Bereits in der Show merkte Tijen Onaran an, dass das Thema mentale Gesundheit auch in Unternehmen zugenommen habe. Die können jetzt bei Mind Vacations einen Workshop für Tee-Meditationen buchen.

Ein weiterer Bereich, der für das Gründerpaar interessant sei, sei das Thema digitale Gesundheitsanwendung. „Ohne dass wir in diese Richtung wirklich aktiv geworden sind, wird unser Produkt mittlerweile von Neurologen, Psychotherapeuten, Schmerztherapeuten und Fachärzten für Schlafmedizin weiterempfohlen“, sagen die Gründer. Die beiden planen, ihre Mediationen in mehrere Sprachen zu übersetzen. Vor allem in Großbritannien, den Niederlanden und den skandinavischen Ländern sähen sie große Chancen.

„In der Sendung haben wir nicht ausreichend deutlich gemacht, dass wir kein reines Tee-Produkt anbieten. Unser Fokus liegt auf der Tee-Meditation. Der Mehrwert unseres Produkts besteht nicht darin, den Durst zu löschen, sondern in einem genussvollen Moment der Ruhe.“