Deutsche Bank will Telefonate von Händlern überwachen – mit Künstlicher Intelligenz, die Tonfall und Nuancen erkennt
Die Deutsche Bank testet den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), um Signale für „Fehlverhalten“ in Telefongesprächen ihrer Aktienhändler zu erkennen. Das gab der deutsche Chief Technology Officer Bernd Leukert im Interview mit „Bloomberg“ bekannt.
Wie „Bloomberg“ berichtet, will die Deutsche Bank KI-Modelle durch Aufzeichnungen tatsächlicher Trader-Gespräche trainieren. Ziel sei dabei, die KI mit der Sprache und den Gesprächsnormen der Händler vertraut zu machen.
"Wenn man ein Instrument hat, das den Tonfall versteht und darauf hinweist, und nicht nur auf verdächtige Wörter, kann man eine viel bessere Kontrolle ausüben", sagte Leukert. "Es hat das Potenzial, die Governance auf eine ganz andere Ebene zu heben."
Die Anwendung von KI-basierter Überwachung erfolge aufgrund der erhöhten Risiken nach Regierungsmaßnahmen gegen finanzielle Unregelmäßigkeiten. Seit Dezember 2021 haben Finanzinstitute über 2,5 Milliarden US-Dollar an Strafen im Zusammenhang mit der Verwendung inoffizieller Kommunikationskanäle wie WhatsApp gezahlt.
Dem Bericht zufolge will die Deutsche Bank das KI-Team ausbauen. Die Deutsche Bank gehört laut der Beratungsfirma Evident zu den fünf besten Banken bei der Einstellung von Fachkräften im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Dabei habe sie in den Monaten Februar bis April rund 1300 Stellenangebote im Zusammenhang mit KI ausgeschrieben.
cl