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Deutsche Bank akzeptiert Parmesan als Sicherheit für Darlehen

Für das Geldhaus ist die Parmesan-Besicherung in Italien eine Premiere. Mit dem Schritt folgt es dem Vorbild eines italienischen Traditionsinstituts.

Mit ihrer Finanzakrobatik hat sich die Deutsche Bank in der Vergangenheit häufig mal die Finger verbrannt: Deals mit wackeligen US-Hypotheken oder dubiosen Russland-Transaktionen mündeten oft genug in hohe Geldstrafen. Auch in Italien stand das Institut schon vor Gericht, weil es der Problembank Monte dei Paschi dabei geholfen haben soll, Verluste gezielt zu verschleiern. Dem Ruf des Instituts südlich der Alpen hat das nur begrenzt geholfen.

Am Montag nun gab die Deutsche Bank ein Geschäft bekannt, das den Italienern in seiner Bodenständigkeit sehr viel besser schmecken dürfte: Das Institut gewährte dem italienischen Unternehmen Ambrosi einen 27,5 Millionen Euro schweren Kredit – und akzeptierte im Gegenzug 125.000 Käselaibe der Sorten Parmesan und Grana Padano als Sicherheit. Mit dem Darlehen will Firmenchef Giuseppe Ambrosi eine neue Reifeanlage für die Parmesan- und Grana-Padano-Produktion aufbauen.

„Als größte Auslandsbank in Italien haben wir ein enges Verhältnis zu vielen exportstarken mittelständischen Unternehmen in dem Land. Gerade während der aktuellen Coronakrise wollen wir unseren Kunden helfen, ihr Geschäft zu sichern und auszubauen“, sagte ein Sprecher des Instituts. Eine Finanzierung müsse dem Kunden helfen und dürfe ihn nicht zusätzlich belasten – „und dafür akzeptieren wir auch Parmesan als Sicherheit“. Das Geschäft scheint gut besichert. Ein Käseblock ist nach Schätzung der Bank immerhin 550 bis 740 Euro wert.

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Lässt sich das Konzept noch auf weitere landwirtschaftliche Produkte wie etwa den nicht minder bekannten Parmaschinken ausweiten? Wohl eher nicht. Parmesankäse ist ein relativ standardisiertes, langlebiges Lebensmittel, das sich im Fall der Fälle gut weiterverkaufen ließe.

Für die Deutsche Bank, die in Italien sogar mit Filialen vertreten ist, ist die Parmesan-Besicherung eine Premiere. Völlig neu ist das Konzept allerdings nicht. Die Regionalbank Credito Emiliano, kurz Credem, verfolgt seit dem Jahr 1953 ein ähnliches Modell. Das war der US-Eliteuniversität Harvard Business School sogar eine eigene Fallstudie („Banking on Cheese“) wert.

Das Besondere: Credem nimmt den Parmesan-Herstellern unter ihren Kunden sogar die Lagerung und die Kontrolle des Reifeprozesses ab. Die Parmesan-Laibe, die als Kreditsicherheiten dienen, reifen in zwei bankeigenen Lagerhallen, überwacht von ausgebildeten Spezialisten. Aber so tief steigt die Deutsche Bank in das Parmesan-Business dann doch nicht ein: Ihre Naturalsicherheiten lagern physisch in einem Lagerhaus, das zur Firma des Herstellers gehört.