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Anleger hoffen auf Handelsstreit-Entspannung

Der Aktienhandel an den europäischen Börsen wurde von dem Zollstreit zwischen den USA und China überschattet. Viele Anleger haben ihre Positionen verringert.

Anzeichen einer möglichen Entspannung im globalen Handelskonflikt haben am Mittwoch eine Erholung der Aktienmärkte angeschoben. Der deutsche Leitindex schloss 0,93 Prozent im Plus mit 12.348 Punkten. Zunächst startete der Dax mit einem deutlichen Minus in den Tag, erreichte ein Tagestief von 12.130 Zählern – und notierte damit so schlecht wie seit Anfang April nicht mehr. Ab dem Mittag kämpfte sich der deutsche Leitindex jedoch nach oben. Die Differenz zwischen Hoch- und Tiefpunkt an diesem Handelstag betrug 230 Punkte.

Für den Index der mittelgroßen Unternehmen MDax ging es um 0,62 Prozent auf 25.965 Punkte nach oben. Der TecDax fiel hingegen um 0,88 Prozent auf 2.721 Zähler, hatte zunächst aber noch deutlicher nachgegeben. Der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 gab legte 0,8 Prozent zu auf 3.394 Punkte.

Grund für die allgemeine Stimmungsaufhellung der Anleger waren etwas vorsichtigere Töne des US-Präsidenten Donald Trump gegenüber China am frühen Nachmittag mitteleuropäischer Zeit gewesen. So sieht das Weiße Haus vorerst von einem harten Kurs gegen Investitionen aus China ab.

Dennoch bleibt Börsianern zufolge die allgemeine Stimmung trübe. „An der Art der Belastungsfaktoren hat sich wenig geändert, weiterhin schwebt der drohende Handelskrieg wie ein Damoklesschwert über dem Markt“, sagte Helaba-Analyst Christian Schmidt. Auch Anleger in China reagierten verunsichert, nachdem das US-Repräsentantenhaus schärfere Kontrollen für ausländische Investoren abgenickt hatte.

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Investoren in Europa nahmen vor allem den Koalitionsstreit in Deutschland fest im Blick. „Es drängt sich der Eindruck auf, dass der Druck auf Bundeskanzlerin Angela Merkel zunimmt“, betonte Schmidt. CDU und CSU haben ihren Asylstreit bislang nicht beigelegt. Vor allem der anstehende EU-Gipfel rückt nun in den Mittelpunkt. „Dieser könnte Einfluss darauf haben, ob sich die Koalitionsregierung halten kann oder zerbricht“, betonte Milan Cutkovic, Analyst beim Handelshaus AxiTrader.

„Mit welcher Geschwindigkeit der Dax reihenweise Unterstützungen durchbrochen hat ist bemerkenswert“, analysiert Schmidt weiter. Zwischenzeitliche Erholungen sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Trends auf allen Zeitebenen negativ sind und die Gefahren für vermeintliche Schnäppchenkäufe deutlich höher als die gegenüberstehenden Chancen zu gewichten sind.

Anleger trennten sich von riskanteren Titeln wie Finanzwerten: der europäische Sektorindex war mit 1,6 Prozent größter Verlierer, seit Jahresbeginn hat er 14 Prozent abgegeben. „Anleger wollen ihre Risiken zurückfahren und das trifft besonders den Bankensektor“, erläuterte ein Händler.

Im Dax hielt die Deutsche Bank die rote Laterne: Die Aktien der Bank fielen um bis zu 4,9 Prozent und 8,76 Euro auf ein neues Allzeittief. Bisher lag diese Marke bei 8,83 Euro am 30. September 2016. Seit Jahresbeginn haben sie damit mehr als 40 Prozent verloren. Zum Handelschluss belief sich das Minus aber nur noch auf rund 1,7 Prozent. Die Commerzbank-Titel gaben 0,6 Prozent nach, italienische Bankhäuser wie Ubi Banca rund 2,1 Prozent.

Erneut standen zunächst auch die Aktien der Autobauer auf den Verkaufszetteln. BMW, Daimler und VW verloren anfangs bis zu 1,5 Prozent, konnten sich anschließend wieder in die Pluszone hocharbeiten. Neben den drohenden US-Zöllen sorgte zuletzt auch der näher rückende EU-Austritt Großbritanniens für Unsicherheit.

Aktien von 1 & 1 Drillisch büßten rund neun Prozent ein, belastet von einer Abstufung auf „Halten“ durch die Commerzbank. Auch der Kurs des Großaktionärs United Internet verlor rund acht Prozent. Papiere von Gerresheimer verbilligten sich um 4,5 Prozent. Das Bankhaus Lampe senkte die Aktien des Verpackungsspezialisten auf „Halten“.

Der britische Büroflächen-Vermieter IWG vergraulte Anleger mit einer Gewinnwarnung. Die Aktien der in Deutschland vor allem unter der Marke Regus bekannten Vermiet-Büros fielen an der Londoner Börse um bis zu 7,1 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief von 301,10 Pence. Ein schwächelndes Inlandsgeschäft und höhere Kosten für weitere Standorte machen IWG weniger optimistisch für 2018.

Thema an den Finanzmärkten war auch der anhaltende Anstieg der Ölpreise. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent stieg um 2,1 Prozent auf 77,95 Dollar. Hintergrund sind Spekulationen auf ein geringeres Angebot aus dem Iran. Die USA haben ihre Verbündeten und andere Staaten einem Regierungsvertreter zufolge aufgefordert, die Öleinfuhren aus dem Iran bis November zu stoppen.

Der drittgrößte Ölproduzent weltweit hatte im Mai eine Förderung von 3,8 Millionen Barrel pro Tag. „Es ist eher unwahrscheinlich, dass den USA ein vollständiger Stopp in diesem Zeitrahmen gelingen wird“, kommentierte die Beratungsfirma Eurasia Group. „Aber wir gehen zunehmend davon aus, dass der Ausstoß bis November auf 700.000 Barrel pro Tag zurückgehen wird, was die Preise hochtreiben wird.“

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