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Nach Fortschritten im Handelsstreit schließt der Dax mit kräftigem Plus

Der Dax gewinnt nach Signalen der Entspannung im Handelsstreit zeitweise 300 Punkte und schließt im Plus. Rezessionsängste hatten die Kurse zuvor belastet.

Turbulenter Handel am Dienstag. Foto: dpa
Turbulenter Handel am Dienstag. Foto: dpa

Der Dax hat nach der neuesten Entwicklung im Handelsstreit mit Gewinnen geschlossen. Zum Handelsschluss an diesem Dienstag lag der deutsche Leitindex 0,6 Prozent im Plus bei 11.750 Punkten.

Am Nachmittag schoss der Dax fast 300 Punkte in die Höhe, nachdem die USA bekannt gegeben hatten, einige Zölle auf chinesische Waren zu verschieben. An der Wall Street gewannen daraufhin die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S & P 500 zur Eröffnung bis zu 2,1 Prozent.

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Das Büro des US-Handelsbeauftragten teilte mit, zehnprozentige Zölle auf bestimmte chinesische Güter wie Laptops und Mobiltelefone aufzuschieben. Sie sollten eigentlich ab nächstem Monat greifen. Bei weiteren Produktgruppen wie Computern, Spielekonsolen, Monitoren sowie einigen Bekleidungsstücken werde es eine Verschiebung bis Mitte Dezember geben.

Nach Aussage des chinesischen Handelsministeriums habe der chinesische Vize-Ministerpräsident Liu He mit dem US-Unterhändler Robert Lightizer und Finanzminister Steven Mnuchin telefoniert. Sie hätten weitere Gespräche vereinbart.

„Das ist ein Hoffnungszeichen“, sagte ein Börsianer. Vor allem die Aussetzung der zusätzlichen Strafzölle werde positiv gesehen. Die Deutlichkeit der Kursreaktion zeige, dass viele Anleger, die auf weitere Kursverluste gesetzt hatten, ihre Wetten auflösen mussten.

Auftrieb erhielten vor allem konjunkturabhängigen Werten. So legten etwa die Titel von Infineon und Thyssen-Krupp schlagartig zu. In den USA gewannen die Aktien des Baumaschinen-Herstellers Caterpillar mehr als drei Prozent zu. Appel-Titel stiegen mehr als vier Prozent, ebenso die des Chip-Hersteller Micron.

Investoren sind heilfroh über jeden Fortschritt im anhaltenden Handelsstreit zwischen beiden Parteien, so klein dieser auch sein mag. Im Handelsverlauf am Dienstag hatte der Dax belastet durch anhaltende Rezessionsängste deutlich im Minus gelegen.

Die Konjunkturerwartungen in Deutschland haben sich erneut eingetrübt, zeigt der am Dienstag veröffentlichte Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Dieser fiel auf den tiefsten Stand seit Dezember 2011. Der Pessimismus fällt deutlich größer aus als im Vorfeld erwartet.

ZEW-Präsident Achim Wambach führt den Handelsstreit als Hauptgrund an, ebenso ifo-Präsident Clemens Fuest. Das vom Münchner Ifo-Institut quartalsweise erhobene Weltwirtschaftsklima fiel deutlich auf minus 10,1 Punkte,wurde am Montag bekannt. Die Konjunktursorgen spiegeln die durch den Handelskonflikt zwischen China und den USA ausgelöste Unsicherheit im Markt gut wider.

Mit Argwohn betrachtet wird weiter die politische Situation in Italien. Matteo Salvini, der Chef der rechten Lega, möchte Neuwahlen herbeiführen. Dagegen wehrt sich der aktuelle Premier Giuseppe Conte deutlich. Salvini selbst könnte als größter Profiteur aus erneuten Wahlen hervorgehen. Die Koalition der Lega mit der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung hat zum jetzigen Zeitpunkt nur wenig Zukunftsperspektiven.

Auch der Kollaps der argentinischen Börse zerrt an den bereits angespannten Nerven der Anleger. Nachdem der amtierende Staatschef Mauricio Macri bei der Testwahl für die Präsidentschaftswahlen eine unerwartete Niederlage erlitten hatte, fiel der Leitindex der Börse in Buenos Aires um fast 50 Prozent. Das ist der zweitgrößte Absturz eines Aktienmarktes weltweit seit 1950. Die Währung des Landes wertete am Dienstag um bis zu zehn Prozent ab, nach 15 Prozent am Montag.

„Die Märkte befürchten nun, dass bei einem Wahlsieg der Opposition im Oktober das Land in alte Zeiten mit Verstaatlichungen, Devisenkontrollen und staatlichen Eingriffen zurückfallen könnte“, sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. In Europa gerieten vor allem spanische Werte wegen ihrer traditionell engen Beziehungen zu Lateinamerika in den Strudel der Argentinien-Krise. Die Aktien der Banken Santander und BBVA fielen zeitweise auf Mehrjahres-Tiefs.

Anleger hatten deshalb vor allem sichere Anlagen im Visier. Europaweit waren Staatsanleihen gefragt, im Gegenzug fielen die Renditen. Die der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe fiel erneut auf einen Rekordwert von minus 0,6 Prozent.

Am Nachmittag kehrte aber mit der Entwicklung im Handelsstreit Ruhe am Anleihemarkt ein. Zehnjährige US-Bonds verteuerten sich um 60 Basispunkte auf 1,68 Prozent. Auch Gold hatte am Vormittag ein Sechs-Wochen-Hoch erreicht. Später fiel der Wert einer Feinunze (31,1 Gramm) um bis zu ein Prozent.

Einzelwerte im Überblick

Commerzbank: Die Aktie des Geldhauses erreichte während des Handelstages ein erneutes Allzeittief unter der Marke von fünf Euro, schloss allerdings etwas im Plus bei 5,072 Euro. Am Montag hatte die Aktie deutlich nachgegeben und ein neues Tief erreicht.

Henkel: Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) sank im zweiten Quartal um 8,6 Prozent auf 846 Millionen Euro, teilte Henkel am Morgen mit. Zudem senkte der Konzern den Ausblick. Mit Abschlägen von 7,1 Prozent war Henkel schwächster Wert im Dax.

Deutsche Wohnen: Der Immobilienkonzern erzielt weiter sehr gute Ergebnisse. In den ersten sechs Monaten stieg der operative Gewinn im Jahresvergleich um 13,1 Prozent. Die Aktie des MDax-Konzerns gewann zunächst 1,5 Prozent, fiel dann aber in die Verlustzone und schloss 3,6 Prozent im Minus. Investoren fürchten die Konsequenzen eines Mietendeckens in Berlin.

Ceconomy: Hohe Kosten für das auferlegte Sparprogramm lasten auf dem Ergebnis der kriselnden Elektronikhandelsholding Ceconomy mit ihren Töchtern Media Markt und Saturn. Der bereinigte operative Verlust legte deutlich zu. Die Anteilsscheine büßten bis zum Handelsschluss 8,2 Prozent auf fünf Euro ein.

Analystencheck: RBC reduziert Kursziel für Beiersdorf

Das Analysehaus RBC hat das Kursziel für Beiersdorf angesichts der Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr von 114 auf 108 Euro gesenkt und die Einstufung auf „halten“ belassen. Der Rückgang der Gewinnmarge hänge nicht wie erhofft mit Investitionen in die Marken zusammen, sondern resultiere unter anderem aus Absicherungsverlusten, heißt es in einer RBC-Studie

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