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Dax schließt über 12.200 Punkten – Oster-Rally hält an

Seit Jahresanfang ist der Dax um mehr als 18 Prozent gestiegen. Und auch am Donnerstag setzte sich die Oster-Rally fort. Er stieg zum ersten Mal dieses Jahr über 12.200 Punkte. Insgesamt 12.243 markierte er in der Spitze und schloss mi mit 12.222 Punkten immer noch über ein halbes Prozent stärker als am Vortag.

Ein möglicher Grund: „Es herrscht nach wie vor ein latentes Kaufinteresse jener, die Angst haben, etwas zu verpassen“, schreiben die Experten des Brokers CMC Markets. „Wer rein will in Aktien, muss am Hoch kaufen, da Korrekturen nicht kommen.“

Eine ähnliche Meinung zum Kaufverhalten äußerte bereits Börsenexperte Stephan Heibel am vergangenen Montag nach Auswertung der Handelsblatt-Umfrage Dax-Sentiment. Privatanleger hatten sich zu diesem Zeitpunkt viele Absicherungspositionen in Depot gelegt, um sich vor fallenden Kursen zu schützen.

„Sollte der Dax aber in Richtung 12.500 Punkte steigen, müssen sie den Kursen hinterherlaufen und würden diesen Trend dadurch verstärken“, sagte Heibel am Montag. Aktuell hat sich diese Lage wenig verändert.

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Was Anleger außerdem bewegt: An diesem Donnerstag um 24 Uhr endet das Leerverkaufsverbot für Wirecard. Am Morgen des 18. Februar – einem Montag – hatte die Börsenaufsicht Bafin per Allgemeinverfügung Investoren verboten, neue Leerverkaufspositionen bei Wirecard einzugehen oder bestehende Positionen aufzustocken. Zuvor gab es mehrere Berichte in der britischen Wirtschaftszeitung „Financial Times“ zu Hinweisen über kriminelle Machenschaften in deren Niederlassung in Singapur.

Heftige Kursschwankungen und der Verdacht, spekulative Anleger hätten frühzeitig von der Veröffentlichung gewusst und sich per Leerverkäufen positioniert, ließen die Aufseher ungewöhnlich heftig reagieren. Am Dienstag erstattete die Bafin deswegen sogar Anzeige beim Landgericht München gegen mehrere Personen, unter anderem gegen Journalisten der „Financial Times“. Auf fallende Kurse bei Wirecard konnte somit lange nicht gewettet werden.

Das US-Justizministerium legte außerdem die Berichte von Sonderermittler Robert Mueller vor. Er hat zwei Jahre lang untersucht, ob das Wahlkampflager von US-Präsident Donald Trump Geheimabsprachen mit Vertretern Russlands getroffen und ob Trump die Justiz behindert hat. Justizminister William Barr hatte dem Kongress Ende März eine Zusammenfassung des mehrere Hundert Seiten langen Abschlussberichts vorgelegt. Trump sah sich durch diese Zusammenfassung seines Ministers in allen Punkten entlastet. Nun wird der Bericht – in Teilen geschwärzt – an den US-Kongress gehen und zugleich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. An die Medien geht er am Donnerstag um 18 Uhr deutscher Zeit. Kursreaktionen an der Deutschen Börse sind daher vor Ostern nicht mehr zu erwarten.

Auf die Auswertung des Berichts warten auch Händler an der Wall Street gespannt. Dort eröffneten die Börsen gestützt von robusten Konjunkturzahlen zunächst höher.

Blick auf die Einzelwerte

Nestlé: Nestlé hat zu Jahresbeginn dank anziehender Preise und guter Geschäfte in Amerika und Asien zugelegt. Das um Sondereffekte bereinigte organische Wachstum lag bei 3,4 Prozent – nach 2,8 Prozent im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern mit Marken wie Maggi, KitKat oder Nescafé am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten durchschnittlich mit einem Wachstum von 2,8 Prozent gerechnet. Für das Gesamtjahr sieht sich das Schweizer Unternehmen weiterhin auf Kurs, ein Plus von mehr als drei Prozent zu erzielen. Die Aktie des Konzerns schlossen rund 0,7 Prozent im Plus.

Volkswagen: Der russische Autobauer Gaz kämpft nach Verhängung von US-Sanktionen um die Existenz. Auch VW wäre von einer Schließung der Fabrik betroffen. Die Wolfsburger wollen in diesem Jahr bei Gaz 65.000 Fahrzeuge vom Band laufen lassen. Das ist deutlich mehr als ein Viertel der Gesamtproduktion in Russland. Die Papiere von Volkswagen schlossen dennoch über 0,8 Prozent im Plus.

Wirecard: Das Leerverkaufsverbot bei der Aktie läuft am heutigen Donnerstag aus. Dann können wieder Profianleger im großen Stil auf fallende Wirecard-Kurse setzen. Das Verbot war ein einmaliger Vorgang: Niemals zuvor wurde eine solche Verfügung auf nur ein einziges Unternehmen erlassen. Am Dienstag erstattete zudem die Finanzaufsicht Bafin in den Ermittlungen wegen möglicher Kursmanipulation Anzeige gegen Journalisten und Investoren. Die Aktie des Konzerns schloss knapp zwei Prozent im Minus und war damit der größte Verlierer im Dax.

Senvion: Ein überlebensnotwendiger Massekredit für Senvion macht den Anlegern des insolventen Windanlagenbauers wieder Mut. Die Aktie schoss am Donnerstag um zwei Drittel auf 1,39 Euro in die Höhe. Seit dem Insolvenzantrag vor gut einer Woche hat sich der Kurs damit mehr als vervierfacht.

Was die Charttechnik sagt

Die Oster-Rally ist in vollem Gange: Ähnlich wie vor Jahresende oder vor Weihnachten neigen die Aktienmärkte auch in der Woche vor Ostern zur Stärke. Begründen lässt sich der saisonale Rückenwind, im Sinne des Börsenaltmeisters André Kostolanys, mit der guten Stimmung aufgrund der Feiertage, die sich wiederum in steigenden Börsennotierungen niederschlägt. Allerdings hatte der Dax in den vergangenen beiden Jahren an Ostern eine Pause eingelegt.

Technisch und analytisch herrscht derzeit auf jeder Zeitebene ein intakter Aufwärtstrend seit Jahresbeginn (10.559 Zähler) sowie dem Dezember-Tief mit 10.229 Punkten. Und mit einem Jahreshoch mit 12.116 Punkten am gestrigen Handelstag kam ein neues Kaufsignal hinzu.

Zudem lohnt sich ein Blick auf die 200-Tage-Linie: Fast immer stieg der Dax für eine längere Zeit weiter, wenn er diese 200-Tage-Linie überwunden hatte. Der Durchschnitt notiert aktuell bei 11.688 Zählern mit noch minimal fallender Tendenz. In wenigen Handelstagen dürfte diese Linie wieder steigen, was als Signal für einen länger anhaltenden Aufwärtstrend gilt.

Aus Sicht der Charttechnik gilt: Solange der Leitindex oberhalb der Marke von 11.938 Zählern bleibt, sind die Aussichten für weitere Kurssteigerungen positiv.

Warum 11.938 Punkte so wichtig sind? Die Marke ist die 50-prozentige Korrekturmarke des Abwärtstrends seit dem Allzeithoch von 13.596 Zählern bis hin zum mehrjährigen Allzeittief von 10.279 Punkten Ende Dezember 2018.

Daraus ergibt sich auch die Zielmarke von 12.329 Zählern. Dies ist aus Sicht der Charttechnik mit 62 Prozent oberhalb von 10.279 Punkten die nächste Korrekturmarke. Sollte der Index die Zahl überwinden, kommt mit 12.458 Zählern das Hoch aus dem Börsenmonat September als nächster Widerstand in den Blick.

Analystencheck: Goldman Sachs hält Danone auf „Sell“

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Danone nach Umsatzzahlen zum ersten Quartal auf „Sell“ mit einem Kursziel von 61 Euro belassen. Der Nahrungsmittelkonzern habe einen gedämpften Jahresstart verzeichnet, schrieb Analyst John Ennis in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Das zweite Halbjahr dürfte zwar dynamischer verlaufen, allerdings bereite ihm das Umsatzwachstum im kommenden Jahr Sorgen.

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