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Dax erobert wieder die 13.200-Punkte-Marke – Deutsche-Bank-Titel größter Verlierer

Nach einem schwachen Auftakt hat der deutsche Leitindex seine Verluste im Handelsverlauf deutlich verringert. Investoren verkauften vor allem Bankaktien.

Der Bulle steht für steigende, der Bär für sinkende Aktienkurse. Foto: dpa
Der Bulle steht für steigende, der Bär für sinkende Aktienkurse. Foto: dpa

Der deutsche Leitindex hat am heutigen Mittwoch seinen Konsolidierungskurs ausgeweitet: Nach einem neuen Jahreshoch mit 13.308 Punkten am gestrigen Handelstag verlor das deutsche Börsenbarometer am heutigen Mittwoch 0,4 Prozent und ging bei 13.230 Zählern aus dem Handel. Das Tagestief lag bei 13.139 Punkten, es ist die tiefste Notierung seit Mittwoch vergangener Woche.

Dennoch sieht diese Korrektur bislang recht konstruktiv aus. Der Leitindex hat seit Anfang November zum dritten Mal die Marke von 13.200 Punkten zurückerobert. Notierungen oberhalb von 12.965 Zählern wären laut technischer Analyse ohnehin noch als „bullish“ zu werten.

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Die Kurse belastet haben Äußerungen Donald Trumps zum Handelsstreit mit China am Dienstagabend im New Yorker Wirtschaftsclub. Zwar sagte der US-Präsident, ein Vertrag könne bald abgeschlossen werden, und er wiederholte seine Ankündigung, die Unterzeichnung eines Teilabkommens stehe kurz bevor. Allerdings werde er einem Vertrag nur zustimmen, wenn dieser gut für die USA sei. Wenn es keine Einigung gebe, würden US-Zölle auf China-Importe deutlich erhöht.

Für Anleger, die in Autowerte investiert sind, ist eine Ankündigung Elon Musks von Dienstagabend bemerkenswert. Der Tesla-Chef tauchte überraschend bei der Verleihung des Preises „Goldenes Lenkrad“ in Berlin auf und erklärte dort, er wolle eine Fabrik in Berlin bauen. Die Autofabrik wird Musk zufolge in der Nähe des neuen Berliner Flughafens BER entstehen. So will Musk womöglich von der hohen Qualifikation der deutschen Automobilindustrie profitieren. „Jeder weiß, dass deutsches Ingenieurswesen herausragend ist“, sagte er in Interviews in Berlin.

Die Tesla-Aktie notierte quasi unverändert. Das Musk-Papier ist ohnehin ein spezielles: Innerhalb von zwei Wochen ist der Kurs um 15 Prozent gestiegen und notiert derzeit bei 320 Euro, einem Elfmonatshoch.

Die Enttäuschung der Anleger über mangelnde positive Signale von US-Präsident Trump zum Zollstreit mit China treibt Anleger in den „sicheren Hafen“ Bundesanleihen. Dies drückt die Rendite der 20-jährigen Titel erstmals seit einer Woche wieder unter die Nullmarke auf minus 0,010 Prozent.

Die türkische Lira hat sich kurz vor einem Treffen von Staatschef Recep Tayyip Erdogan mit US-Präsident Trump leicht erholt. Im Gegenzug verbilligten sich Dollar und Euro zeitweise um jeweils etwa ein halbes Prozent auf 5,7520 und 6,3190 Lira.

Anleger würden die Entwicklung sehr aufmerksam verfolgen, sagte Rabobank-Anlagestratege Piotr Matys. Sollten die beiden Präsidenten mit einem breiten Lächeln aus dem Treffen kommen, würden Türkei-Anleger erleichtert aufatmen. Verlaufe das Treffen aber weniger freundlich, wachse die Gefahr drastischer US-Sanktionen, sollte die Türkei nicht auf das russische Flugabwehrsystem S-400 verzichten.

Blick auf die Einzelwerte

Deutsche Bank: Die Aktie des Geldhauses ist mit einem Minus von 4,4 Prozent der größte Dax-Verlierer. Die Commerzbank im MDax verlor sogar 6,1 Prozent. Die Stimmung trübten enttäuschende Geschäftszahlen des niederländischen Geldhauses ABN Amro, dessen Aktien um 3,8 Prozent nachgeben. Zudem nehmen Anleger Gewinne mit. Der Bankenindex hat seit Anfang Oktober rund zwölf Prozent zugelegt.

Auch ein Blick auf den Chart der Deutschen Bank ist wenig erfreulich: Das Papier ist an dem Versuch gescheitert, die 200-Tage-Linie zu überwinden, und befindet sich ohnehin weiter im Abwärtstrend. Und auch die Analysten senken weiterhin ihre Daumen: Von den 32 Studien über die Aktie der Deutschen Bank im Handelsblatt-Analystencheck ist keine dabei, die den Anteilsschein zum Kauf empfiehlt. 14 neutrale Einschätzungen stehen 18 Verkaufsempfehlungen gegenüber.

Deutsche Wohnen: Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen verdient trotz der Debatte um mehr Schutz für Mieter noch immer gut mit seinen Wohnungen. Die Mieteinnahmen wachsen weiter. In den ersten neun Monaten stieg der operative Gewinn im Jahresvergleich um 12,8 Prozent auf 416,3 Millionen Euro, wie das MDax-Unternehmen am Mittwoch in Berlin mitteilte. Grund zur Freude hatten Anleger bereits am Vorabend, denn die Deutsche Wohnen kündigte ein Aktienrückkaufprogramm an. Die Aktie legt um 4,45 Prozent zu.

Nordex: Der Windturbinenbauer hat im dritten Quartal aufgeholt und erwartet ein noch stärkeres Jahresabschlussgeschäft. Das stimmte den Vorstand zuversichtlich, die Jahresziele zu erreichen. In den ersten neun Monaten erlöste Nordex 1,94 (Vorjahr: 1,77) Milliarden Euro, wovon 952,2 (815,7) Millionen Euro im dritten Quartal erzielt wurden. Gleichwohl sorgte der Preisdruck für einen Rückgang des operativen Ergebnisses (Ebitda) um 15,7 Prozent auf 60,2 Millionen Euro. Die Aktie gab im Vormittagshandel um drei Prozent nach, lag zum Handelsschluss aber 0,5 Prozent im Plus.

Leoni: Der angeschlagene Autozulieferer hat den Mittelabfluss gebremst. Im dritten Quartal verbuchte Leoni einen negativen Cashflow von zwölf Millionen Euro, nachdem im zweiten Quartal noch 72 Millionen Euro abgeflossen waren. Die Aktie brach im Handelsverlauf um mehr als elf Prozent ein, lag zuletzt 8,2 Prozent im Minus.

Bilfinger: Anleger nutzen die Veröffentlichung der Quartalsergebnisse zu Gewinnmitnahmen. Trotz eines gestiegenen Gewinns verlieren die Aktien des Industriekonzerns 7,3 Prozent. In den vergangenen Wochen hatten sie knapp 23 Prozent und damit mehr als doppelt so stark zugelegt wie der SDax.

Lanxess: Der Spezialchemie-Konzern bekommt die niedrigere Nachfrage aus der Automobilindustrie zu spüren. Das Ebitda vor Sondereinflüssen sank im dritten Quartal um 3,6 Prozent auf 267 Millionen Euro. Auch das schwache Chromerz-Geschäft habe das Ergebnis belastet. Für das vierte Quartal rechnet das Management mit einem Ebitda vor Sondereinflüssen etwas über dem Vorjahresniveau. Die Aktie gab 0,9 Prozent nach. (Alle wichtigen Unternehmensergebnisse finden Sie hier in unserem Newsblog.)

Was die Charttechnik sagt

Trotz der heutigen Korrektur: Der deutsche Leitindex hat immer noch sein Allzeithoch von 13.597 Zählern im Visier. Derzeit kämpft er mit der Marke von rund 13.200 Punkten. In diesem Bereich liegen beispielsweise die Hochs der Monate Mai und Juni des Börsenjahres 2018, für Charttechniker relevante Marken. Im Mai des vergangenen Jahres war bei 13.204 Zählern Schluss, im Monat Juni setzten nach dem Erreichen von 13.170 Punkten deutliche Verkäufe ein.

Zweimal setzten nach einem Rutsch unter diese Marke von 12.200 Zählern wieder Käufe ein und bestätigten diesen Bereich zunächst als Widerstand. Auch der heutige Kursverlauf zeigt: Der Bereich 13.200 ist kurzfristig hart umkämpft.

Der Index gilt nach dem rasanten Anstieg von mehr als zehn Prozent in nur gut vier Wochen als technisch „überkauft“. Er ist zu schnell zu hoch gestiegen. Aus Sicht der technischen Analyse ist eine Korrektur „gesund“ für die weitere Entwicklung.

Auf der Unterseite ist nun die Aufwärtskurslücke von Anfang November die nächste wichtige Rückzugsmarke. Solche Kurslücken (Fachjargon: Gap) entstehen, wenn der höchste Kurs eines Tages unter dem des Folgetages bleibt.

Konkret: Am 1. November stieg der Dax bis auf 12.992 Zähler, am Montag (4. November) lag der niedrigste Kurs bei 13.019 Punkten. Solche Kurslücken dienen anschließend als Widerstand. Wenn sie nicht geschlossen werden, ist das ein Zeichen von Stärke. Strategische Investoren können diesen Bereich als Absicherung nehmen.

Eine Etage tiefer liegt der nächste Widerstand bei 12.500 Zählern. Darunter folgt die 200-Tage-Linie, Gradmesser für den langfristigen Aufwärtstrend. Diese Durchschnittslinie notiert aktuell bei 12.055 Zählern und steigt täglich um rund zehn Punkte.

Handelsblatt-Analystencheck

Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für SAP nach dem Kapitalmarkttag von 140 auf 142 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Im Mittelpunkt der Diskussionen hätten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung gestanden, schrieb Analyst Julian Serafini in einer am Mittwoch vorgelegten Studie. Er passte sein Bewertungsmodell für die Walldorfer an die neuen Free-Cashflow-Ziele sowie die jüngst avisierten Aktienrückkäufe an.

Hier geht es zum Handelsblatt-Analystencheck.

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