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Dax schließt nach neuem Rekordstand im Minus

Der aktuelle Aufwärtstrend am deutschen Aktienmarkt verläuft sehr dynamisch. An diesem Dienstag haben sich Anleger besonders auf die SAP-Aktie fokussiert.

Der Optimismus der Anleger ist ungebrochen. Foto: dpa
Der Optimismus der Anleger ist ungebrochen. Foto: dpa

Der deutsche Leitindex Dax ist am Dienstag mit einem leichten Minus aus dem Handel gegangen. Er schloss 0,2 Prozent tiefer bei 13.761 Punkten. Am Vormittag hatte der Dax allerdings zunächst seine Rekordjagd vom Vortag fortgesetzt. Er stieg auf ein Allzeithoch von 13.903 Punkten, gab seine Tagesgewinne dann aber kontinuierlich wieder ab.

Im frühen Handel hatten zuvor neben dem Leitindex auch der MDax der mittelgroßen Werte und der Nebenwerteindex SDax Höchststände erreicht. Beim MDax liegt der neue Rekordwert bei 30.009 Punkten, für den SDax bei 14.810 Zählern.

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Bereits am Montag hatte das deutsche Börsenbarometer mit 13.819 Punkten ein Rekordhoch erreicht und war mit einem Plus von 1,5 Prozent und einem Endstand von 13.790 Zählern aus dem Handel gegangen.

Die Tendenz für den halben Handelstag am Mittwoch – um 14 Uhr endet die Auktion – bleibt freundlich. Die meisten Anlageprofis haben ihre Bücher bereits vor Weihnachten geschlossen und die vielen neuen Trader, die an der Börse aktiv sind, tendieren aufgrund ihrer Erfahrungen nach der dynamischen Corona-Rally eher zum Kauf als zum Verkauf.

Doch wie weit kann diese Rekordjagd gehen? Aus technischer Sicht lässt sich in den kommenden Tagen und Wochen ein Kursziel von maximal 14.700 Zählern ableiten.

Die Berechnung dahinter: Knapp sechs Monate lang bewegte sich der deutsche Leitindex in einer Seitwärtspanne von rund 13.500 Punkten (exakt 13.460 Punkte) auf der Ober- und 12.300 Zähler auf der Unterseite. Nur Ende Oktober, kurz vor der US-Präsidentenwahl, wurde diese Phase einige Handelstage lang unterbrochen, als der Dax auf 11.450 Punkte abrutschte. Das war im Nachhinein betrachtet das Signal für die anschließende kräftige Fortsetzung der Rally.

Anhand der Bandbreite der monatelangen Seitwärtsbewegung innerhalb von 1.200 Punkten (13.500 minus 12.300) lässt sich laut technischer Analyse auch die kommende Handelsspanne abschätzen. Denn die dürfte eine ähnliche Breite haben, der Dax also – grob abgeschätzt – zwischen 13.500 Zählern auf der Unter- und 14.700 Punkten auf der Oberseite schwanken.

Viele Anleger mögen über solche Berechnungen die Stirn runzeln, doch eine Prognose der Charttechnik hat sich in den vergangenen Handelstagen bereits erfüllt: Laut technischer Analyse erfolgt ein Ausbruch aus solch einer Seitwärtsspanne umso dynamischer, je länger diese Phase andauert. Ein Dax-Plus von fast 400 Punkten innerhalb weniger Handelstage unterstreicht diese Dynamik.

Reise- und Touristik-Aktien sind gefragt

An diesem Dienstag kauften Anleger Aktien, die von der Pandemie bislang besonders hart getroffen waren und im Gegenzug von einer Normalisierung profitieren dürften. Vor diesem Hintergrund griffen Investoren erneut bei Reise- und Touristik-Aktien beherzt zu. Die Titel der Lufthansa und des Reise-Veranstalters Tui stiegen zeitweise um mehr als acht Prozent.

Aktionäre freuten sich über Börsenpläne für SAP-Tochter

Im Fokus des Handels stand am Dienstag die SAP-Aktie. Der deutsche Softwaregigant SAP macht Ernst mit dem Börsengang seiner US-Tochter Qualtrics. Der Anbieter von Marktforschungssoftware will an die Tech-Börse Nasdaq gehen. Als Wert des Börsengangs nannte Qualtrics 100 Millionen US-Dollar. Dieser Betrag dürfte aber nur ein Platzhalter sein. Davon profitierte natürlich das SAP-Papier, das am Dienstag um 1,5 Prozent auf 106,80 Euro stieg und zu den stärksten Dax-Werten zählte.

Wir erinnern uns: Es war die SAP-Aktie, die mit einer Prognosesenkung Ende Oktober den Dax-Rutsch auf 11.450 Punkte einleitete. Die Aktie selbst verlor am 26. Oktober mehr als 20 Prozent.

Davon hat sich der SAP-Titel noch nicht erholt. Offenbar wird das Software-Unternehmen von der Pandemie stärker getroffen als erwartet, zahlreiche Kunden halten sich in der Coronakrise wohl von weiteren Softwareinvestitionen zurück.

Der Blick auf den Chart zeigt: Die riesige Kurslücke von Ende Oktober wurde immer noch nicht geschlossen. Diese Abwärtskurslücke wurde aufgerissen, weil das Papier vor den Quartalszahlen bei 122 Euro gehandelt wurde, und der Kurs nach der Veröffentlichung sofort auf rund 107 Euro abrutschte.

In der Vergangenheit hat das Papier solche Kursverluste schnell wieder aufgeholt. Im Februar 2020 fiel beispielsweise die Aktie von 130 Euro auf 82 Euro. Diese Korrektur dauerte knapp vier Wochen. Nach einer dynamischen Erholung stieg der Anteilsschein wieder im Juli über die Ausgangsmarke von 130 Euro.

Die derzeit laufende Korrektur wäre wohl beendet, wenn der SAP-Anteilsschein wieder über die Marke von 110 Euro klettern würde. In diesem Bereich gab es in den vergangenen Jahren mehrere zwischenzeitliche Hochpunkte.

Bitcoin-Kurs fällt wieder

Nach dem Höhenflug der vergangenen Tage legte der Bitcoin am Dienstag den Rückwärtsgang ein. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verbilligte sich um knapp zwei Prozent auf 26.435 Dollar. Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade, bezeichnet dies als gesunde und überfällige Konsolidierung.

Für 2021 rechnen Experten mit weiteren Wertgewinnen der Kryptowährung, wenn auch mit deutlich gebremsterer Dynamik als in diesem Jahr. Ein erneuter Absturz sei zwar möglich, aber die 20.000-Dollar-Marke werde demnach nicht mehr längerfristig unterschritten.

Was die Dax-Charttechnik sagt

Die Dynamik des aktuellen Aufwärtstrends des deutschen Leitindex Dax lässt sich auch an den zwei Aufwärtskurslücken in Folge ablesen. Solche Lücken entstehen, wenn der höchste Stand eines Handelstags unter der tiefsten Notierung des Folgetags liegt. Sie sind quasi eine Neubewertung des Markts, weil es zwischen der Lücke keinen Handel gab.

Konkret heißt das: Am Dienstag vergangener Woche lag der höchste Dax-Kurs bei 13.441 Zählern, die niedrigste Notierung einen Tag später bei 13.456 Punkten. Ein ähnliches Bild zeigte auch der gestrige Handelstag. Am Montagabend lag der Dax-Tiefpunkt des Tages mit 13.740 Zählern deutlich über dem höchsten Kurs vom vergangenen Mittwoch, der 13.601 Punkte betrug.

Auch am heutigen Dienstag geht das Kurslücken-Spiel munter weiter. Zumindest solange, wie der Dax über dem Tageshoch von Montag notiert, das bei 13.819 Punkten liegt.

Auch die 200-Tage-Linie, die vor allem im Fokus von vielen langfristig agierenden Investoren steht, dreht mit großer Dynamik nach oben. Derzeit notiert diese Durchschnittslinie bei 12.224 Punkten – gegenüber dem Vortag ein Plus von rund 25 Zählern.

Der Grund für diese Dynamik: Aus der Berechnung dieser Kurve werden derzeit und in den kommenden Tagen die stark rückläufigen Notierungen von Februar bis März herausgenommen. Ein solcher Anstieg der 200er-Linie dürfte auch von ausländischen Investoren als Zeichen für einen stabilen Aufwärtstrend interpretiert werden.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.